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Selbstbestimmte Pausen sind die besten

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Vielleicht machst du schon Pausen und gehst regelmäßig mit deinen Kolleg*innen zum Lunch. Oder du unterbrichst deine Arbeit am Bildschirm oder für die Familie durchaus immer wieder. Aber trotzdem fühlst du dich abends oft schlapp und müde. Das kann daran liegen, dass deine Pausen nicht wirklich erholsam sind.

John P. Trougakos, Professor für Personalmanagement an der University of Toronto-Scarborough, hat mit einem internationalen Forschungsteam untersucht, was erholsame Pausen ausmacht.2 Dafür hat er über 100 Personen zehn Tage lang notieren lassen, wie sie ihre Pausen im Job verbringen und wie fit sie sich abends fühlen. Am Ende hatte Trougakos über 800 Tagesprotokolle. Es zeigte sich, dass es enorm wichtig ist, dass wir in den kleinen Auszeiten die Dinge tun, die wir wirklich erholsam finden – und uns nicht abverlangen, weiter Konventionen oder den Vorgaben der Firma oder der Familie zu folgen. Denn diese Anpassung strengt an und macht den Erholungsfaktor einer Pause zunichte.

Eine entspannte Pause ist also vielleicht der Gang um den Block, wenn man gern draußen ist und so den Kopf frei bekommt. Oder es ist eine Mittagspause mit Kolleg*innen, die man wirklich mag und bei denen man sich wohl und wertgeschätzt fühlt. Weniger entspannend ist eine Mittagspause, wenn wir nur mit Kolleg*innen essen gehen, weil wir denken, dass es der Karriere dient oder wir mit müssen, um dazuzugehören. Wer zu Hause arbeitet, nutzt die Pause vielleicht für den Gang zum Supermarkt. Wenn man das eher nervig findet, ist das auch keine echte Pause. Ebenso ist es nicht erholsam, Arbeitsprobleme beim Lunch zu besprechen, weil Problemgefühle Energiefresser sind. Einen beruflichen Erfolg mit den anderen zu feiern kann dagegen durchaus den Akku aufladen, weil man seine Kompetenz spürt und das gute Miteinander eine wichtige Energiequelle ist. Hol dir deinen guten Rhythmus zurück. Und du wirst spüren, wie dein Leben sich entspannt und du die Vielfalt mehr und mehr genießen kannst.

Der Zeitforscher Karlheinz Geißler hat allerdings noch einen Tipp für uns: In unserer Kultur nehmen wir an, ein volles Leben sei ein gutes Leben. Doch wir irren, sagt Geißler. »Wenn wir das Pensum von drei Leben in eines packen, wird unser Leben nicht reicher. Im Gegenteil. Wir leben nicht einmal das eine Leben richtig, das wir tatsächlich haben.« Er rät: »Lassen Sie weg, was zu viel ist.«3

Das Intervall-Prinzip

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