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Ohne Innehalten keine Erinnerungen

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Ein Grund für diese so seltsam unterschiedliche Sicht auf die Rushhour des Lebens ist, dass wir uns in dieser Lebensphase nicht die Zeit zum Innehalten nehmen. Denn nur in solchen Momenten von bewusster Ruhe können wir das Schöne, das Lebendige, das Glück in all der Wildheit dieser Jahre auch genießen. Nur in Momenten der inneren Ruhe können wir das Lustige im Missgeschick sehen und über das Chaos lachen. Glückliche Momente finden sich im Dazwischen. Wir erleben sie in Momenten der Entspannung. Erst wenn wir einen Schritt zurücktreten und die Anspannung loslassen, entsteht Raum für die zarteren Gefühle wie Freude oder Zufriedenheit.

Stress und innere Ruhe liegen insofern auf zwei Polen unserer Gefühlswelt. Sind wir unter Druck und überfordert, dann sind wir garantiert nicht dort, wo die Zufriedenheit und der Genuss stattfinden. Stress geht automatisch mit Anspannung einher – Freude und Zufriedenheit sind Gefühle, die wir in einer gewissen Entspanntheit empfinden.

Natürlich gibt es auch den Glückskick der Anstrengung. Wenn wir den Berg besteigen und das Gipfelkreuz sehen, die Ziellinie beim Stadtlauf erreichen oder eine schwierige Aufgabe im Job gemeistert haben. Doch im Alltag besteigen wir meist nicht konzentriert den einen Berg, sondern wir meistern viele Dutzend größere und kleinere Hügel. An das große Ankommen mit Glücksrausch ist nicht zu denken. Der Stress ist eher ein ständig summendes Hintergrundgeräusch, das uns nicht zur Ruhe kommen lässt und uns die Nerven raubt. Die Anspannung ist allgegenwärtig. Für Genuss und Zufriedenheit ist da kaum Platz.

Wenn wir also nicht erst in 20 Jahren und rückblickend genießen möchten, wie toll und bunt unser Dasein in der Mitte des Lebens war, sollten wir anfangen, neben den Phasen der Anspannung auch wieder Phasen von Entspannung zu etablieren, um die leiseren Gefühle von Freude und Behagen spüren zu können.

Aber wie kann das gehen? Schließlich sind unsere Tage objektiv ziemlich voll. Es gibt viel zu erledigen, viele Aufgaben zu meistern und Probleme zu lösen.

Die folgenden Fragen setzen einen kleinen Fokus auf dein persönliches Wohlbefinden. So kannst du die Inspirationen für mehr Balance am Ende des Kapitels optimal für dich nutzen.

WIE SIEHT DEIN ALLTAG AUS?

Hetzt du häufig von Verpflichtung zu Verpflichtung? Oder hast du Momente des Innehaltens etabliert? Welche?


Falls du das Gefühl hast, dass dein Alltag dich regelrecht durchs Leben peitscht, gibt es in deinem Leben vermutlich zu viel Anspannung. Das geht zwar vielen Menschen so, aber es fühlt sich nicht gut an, und es ist auch nicht gesund. Wenn du es ändern möchtest, ist es hilfreich zu verstehen, was in den Phasen von Anspannung und Entspannung in unserem Körper und Geist passiert.

An- und Entspannung sind wie zwei Seiten einer Medaille, und diese Medaille heißt Energie. Wenn wir dieses Wissen beherzigen, fällt uns es leichter, auch die entspannten Phasen wichtig zu nehmen.

Das Intervall-Prinzip

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