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1. »Eine Einführung« oder »Der Mythos Schreibblockade«

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Zunächst ist es sehr interessant, dass das erste Kapitel sich gerade diesem Thema widmet. Bildet doch das geschriebene Wort die erste Instanz beispielsweise einen Film zu machen oder generell jegliche Idee in die Tat umzusetzen. So wolle man meinen und bei den Resultaten doch so manches Mal zweifeln.

Nichtsdestotrotz sollte dies ein Einstieg sein. Ein Einstieg, der uns über kurz oder lang tief zu den Wurzeln des kreativen Prozesses führt und eventuell darüber hinaus.

Nun denn, wir schreiben Geschichten und ich gehe einmal davon aus, dass Sie in Ihrer Kindheit Märchen gehört haben und darüber hinaus die uns allen zur Verfügung stehenden Mittel ausgenutzt haben, um sich über Spannungsbogen und in diesem Zusammenhang über Einleitung, Hauptteil, Ende und die möglichen Erzählformen einer Geschichte zu informieren (wenn nicht, werden diese ohnehin zu einem späteren Zeitpunkt erläutert).

Dennoch ist das Blatt leer. Schreibblockade.

Das Faszinierende ist Folgendes:

Es gibt keine Schreibblockade! Es gibt Schreibfehler auf Ihrem hundertmal beschriebenen USB-Stick, ohne neu zu formatieren, oder sogar Autorenstreiks. Aber eine Schreibblockade gibt es nicht! Sie existiert schlichtweg nicht. Es gibt keine psychologischen Experimente, in denen eine Schreibblockade, ohne jeden wissenschaftlichen Zweifel am Experiment, nachgewiesen wurde.

Was Autoren als die klassische Schreibblockade definieren, ist eins von 4:

1. Faulheit - Nur weil Sie schreiben können, heißt das nicht, dass Sie einen Roman schreiben können. Wer denkt, dass dies eine entspannende Tätigkeit sei, liegt falsch, doch zum sogenannten »Rewrite« komme ich in einem späteren Kapitel.

2. Mangelnde Inspiration - Nach 3 Stunden Vormittagsprogramm der Privatsender fällt es mir schwer, eine Geschichte zu schreiben. Es geht um Input. Guter Input ist die beste Inspiration.

3. Glaube - Sie können eine einzigartige Geschichte schreiben! Punkt! Aber niemand macht es, weil niemand daran glaubt, weil Autoren ständig von einer Schreibblockade berichten. Es gibt sie nicht! Doch zu hilfreichen Mitteln, um den Glauben "anzuregen", komme ich ebenfalls im weiteren Verlauf.

4. Ablenkung - Sollte eigentlich die Nummer eins sein, dennoch erfordert das Schreiben mehr, als einfach nur, nicht abgelenkt zu sein. Mann muss zumindest einen Stift in die Hand nehmen oder den Computer einschalten. Ergo Eigeninitiative, die mit einschließt, sich nicht ablenken zu lassen, nicht von Medien, nicht vom Alltag, nicht von Freunden, nicht von Ihren Kindern, es sei denn, die haben wirklich ein menschliches Bedürfnis oder sind schlichtweg traurig. Häufig bieten gerade Kinder die beste Inspiration, da sie ohne Subtext fühlen und sich auch so äußern.

Dies zum Thema Schreibblockade, wer sich angesprochen fühlt und denkt, dass dies nicht so ist, schreiben Sie mir gerne eine E-Mail (die Adresse finden Sie im letzten Absatz des letzten Kapitels) und ich nehme mir etwas Zeit, um Ihnen zu belegen, dass es sich auch bei Ihrer individuellen Schreibblockade um einen der 4 genannten Punkte oder eine Kombination dieser handelt. Schließlich bietet dies mir Ablenkung (Punkt 4) vom Schreiben. Klingt humoristisch, aber es ist mein vollkommener Ernst. SIE und ICH nutzen alles, um nicht schreiben zu müssen! Und doch wollen wir es oder?

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