Читать книгу Auswahlband Schicksalsroman 8 Romane in einem Buch September 2018 - Cedric Balmore - Страница 22

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»Ah, schau an, der Fred und der Bob sind wieder im Lande. Schon lange nicht mehr gesehen. Na, wie geht das Geschäft?« Der Wirt rieb sich die Hände und kam näher. Ein kleiner, magerer Mann mit einem verschlagenen Gesichtsausdruck. Alles an ihm wirkte schmierig und verschlissen. Seine Augen gingen listig zu den Mädchen, und dann begann er zu kichern.

»Na, wieder ein paar hübsche Hühnchen aufgegabelt? Ich möchte mal wissen, wie ihr das macht. So was Leckres möchte ich auch mal erwischen. Aber mit mir wollen sie nichts zu tun haben. Möchte wissen, woran das liegt. Bin immer nett zu den Dingern, wirklich!«

Fred unterbrach den Redestrom des Wirtes. Seine eisgrauen Augen durchbohrten ihn. Hochmütig sprach er ihn an: »Halt deine Klappe, alter Gauner! Wir sind nicht gekommen, um zu reden! Hast du zwei Zimmer für uns, oder ist alles besetzt?«

»Für meine Stammkunden habe ich Zimmer, und wenn ich mein eigenes hergeben müsste«, brüstete er sich.

»Darauf verzichte ich mit Freuden. Scheint ein dreckiges Loch zu sein. Also, her mit den Schlüsseln!«

Der Mann schlurfte zur Theke und brachte das Gewünschte. Anja und Sybille hatten die ganze Zeit kein Wort gesprochen. Ihnen kam es unheimlich in dieser Kneipe vor. Am liebsten wären sie getürmt. Aber Bob stand an der Tür. Schien er ihre Gedanken zu erraten?

»Wir möchten nicht gestört werden. Unter keinen Umständen, hast du mich verstanden?«

Der Alte nickte, wischte sich die Hände an der Schürze ab. Fred schob die Mädchen zur Treppe. Anja hatte das Gefühl, als schaue er ihnen mitleidig nach. Hatte es nicht so ausgesehen, als wolle er noch etwas sagen? Nicht zu den Männern, sondern zu ihr und Sybille? Sie wollte sich noch einmal umdrehen, aber Fred schob sie unmissverständlich weiter. Und so stolperten sie die düstere Treppe hinauf. Es war kalt und zugig und stank muffig. Als sie im Zimmer waren und Fred die Lampe anknipste, fröstelte sie unwillkürlich. Die Tapeten waren schmutzig. Zum Teil lösten sie sich schon von den Wänden. Ein Bett stand im Raum, und es machte auch nicht gerade einen einladenden Eindruck. Warum er nur eine so nüchterne Umgebung gewählt hatte? Spürte er die Kälte und die dumpfe Atmosphäre denn nicht?

Fred machte sich an der Heizung zu schaffen.

»Der Alte knickert aber auch überall. Möchte nur mal wissen, ob er glaubt, sein Geld mit hinübernehmen zu können!« Er sagte es, ohne eine Antwort zu erwarten. Anja schwieg noch immer. In dem dünnen Kleid spürte sie die Kälte und zog die Schultern hoch. Langsam begann die Heizung zu tuckern. Hoffentlich dauerte es nicht lange. Vielleicht gab er sich mit einem Mal zufrieden, und sie konnte endlich nach Hause gehen. Sie fühlte sich hundemüde. Aber dieses musste sie noch über sich ergehen lassen.

»Los, worauf wartest du noch? Brauchst du eine extra Einladung, oder was ist los?«

»Mir ist kalt«, murmelte sie heiser.

Er lachte.

»Gleich wird dir ganz anders. Los, mach schon, oder erwartest du noch, dass ich dich ausziehe? Da bist du aber auf dem Holzwege. Ich mach’ mir sehr wenig Arbeit, verstanden? Und wenn, dann mache ich sie gründlich. Solltest dir gleich zu Anfang merken. Wenn ich etwas sage, dann nur einmal. Ich wiederhole mich nicht gerne, verstanden?«

Mechanisch begann sie sich auszuziehen. Sie verstand ihn nicht. Vielleicht kam das auch vom Alkohol, ihr war es egal. Hauptsache, sie kam schnell hier wieder heraus. So ein mieses Zimmer! Eigentlich sollte sie Aufschlag nehmen. Na ja, komisch waren die Männer schon.

Bald stand sie nackt vor ihm. Er machte aber keine Anstalten, sie zu berühren. Sie sah ihn verwundert an. Er stand ans Fenster gelehnt, hatte sich eine Zigarette angesteckt und lächelte zynisch. Sie gewahrte seinen Blick. Wie ein Stück Vieh schätzte er sie ab. Das wusste sie von Sybille, einige wollten nur nackte Mädchen sehen und waren dann schon glücklich.

»Bist ja ein ganz properer Brocken, hab’ ich mir doch gleich gedacht. Nicht zu dünn, das haben sie nicht gern. Die Mageren geben meistens nur Ärger und stänkern oft. Nein, ich hab einen sicheren Blick für so etwas.« Und grob fügte er hinzu. »Los, steh’ nicht wie ein Ölgötze herum! Dreh dich, geh! Zeig, was du hast! Ich will dich in Pose sehen, muss dich gut beobachten. Los, zier dich nicht!«

Verklemmt schritt sie durch den Raum bis zur Tür, drehte sich um, blieb stehen und sah ihn an. Sie wusste nicht, was sie noch sollte.

»Leg dich aufs Bett, los, beeil dich! Ich kann nicht die ganze Nacht hier mit dir bleiben. Hab’ schließlich noch andere Arbeit zu erledigen.«

Brav legte sie sich hin. Jetzt wird er ja wohl kommen, dachte sie und wartete auf ihn.

»Mach dich breiter! Ich hab’ gesagt, ich will was sehen, los! Beine auseinander, vernünftig, wenn ich es sage. Zier dich nicht, oder ich helfe nach!«

Sie blieb liegen und starrte ihn verständnislos an. Er kam und tat es mit brutaler Gewalt. Anja schrie leise auf.

»Lass mich los!«

»Den Teufel werde ich!«, lachte er.

Mit einem Handgriff wälzte er sie auf den Rücken, griff nach ihren Brüsten, kniff und knetete sie, bis sie zu schmerzen begannen. Sie stöhnte und wollte ihn von sich abwehren. Aber er war stärker und hielt sie auf dem Bett zurück. Und dann begann er zu reden, die gemeinsten Ausdrücke gebrauchte er. Anja wurde schamrot. Wie eine Nutte kam sie sich unter seinen Augen vor. Sie wand sich wie ein Aal und wollte fort. Aber er warf sie auf das Bett zurück.

»Wir sind noch lange nicht miteinander fertig. Ich sehe, du bist noch neu im Geschäft. Muss dir noch eine Menge beibringen. Na ja, aber bald wirst auch du alles kapiert haben und ein anständiges Pferdchen abgeben.«

»Ich will ’raus, ich will nach Hause«, sagte sie dumpf und biss in die Kissen.

Er nahm sie mit solcher Gewalt, dass sie einen Schmerzensschrei ausstieß, den man meilenweit hören musste. Ihr ganzer Körper bäumte sich auf, und er ließ nicht nach. Ja, er lachte sogar dabei, und seine Hände krallten sich in ihren Leib. Sie fühlte eine Schmerzenswelle über ihren Rücken rasen, und er lachte.

Es musste schon eine Ewigkeit vergangen sein, da ließ er endlich von ihr ab. Aufschluchzend wollte sie aufspringen und in ihre Kleider fahren, aber er hielt sie zurück und nahm sie noch einmal.

»Du musst dich daran gewöhnen, je eher, umso besser. Das ist meine Devise, und damit bin ich bis jetzt gut gefahren. Los, beug dich nach hinten, verdammt noch mal, bist du aus Holz, oder was ist?«

Die Qual wollte kein Ende nehmen. Wie eine schlaffe Puppe fiel sie anschließend auf das Bett zurück und blieb eine Weile so liegen. Er spritzte ihr Wasser ins Gesicht, und sie kam wieder zu sich. Betäubt und benommen stand sie auf. Das war die Hölle gewesen. Er musste ein Sadist sein, so benahm sich kein normaler Mensch.

Sie zog sich an und stand dann mitten im Zimmer. Er rauchte wieder und sah ihr zu.

»Na, wie war’s? Für den Anfang schon ganz heiter, wie? Aber jetzt weißt du, was gespielt wird!«

»Kann ich jetzt das Geld haben? Ich möchte nach Hause!«

»Geld?« Er wollte sich ausschütten vor Lachen. »Von mir willst du Geld! Ich lach’ mich tot!«

»Es war doch ausgemacht, hat Sybille nicht den Preis gesagt? Ich bekomme hundert Mark, und ich darf doch wohl sagen, dass ich sie mir redlich verdient habe, du Schwein!«

Das hätte sie nicht sagen sollen. Seine Augen verengten sich, und er kam auf sie zu.

»Was hast du gesagt?« Es wurde ganz sanft gesprochen. Sie wich bis zur Wand zurück.

»Ja, du bist ein Schwein. So benimmt sich kein Mann. Du bist schlimmer als ein Tier!«

Er schlug ihr ins Gesicht. Sie taumelte hin und her, konnte sich aber noch halten.

»Werd mir nicht zu übermütig! Du kennst mich noch nicht! Dies ist alles erst Spielerei, hast du mich verstanden?«

»Ich will nach Hause«, heulte Anja nun los. Sie hatte jetzt nur noch den einen Wunsch, viele Meilen zwischen sich und diesen Kerl zu legen.

»Das kannst du alles haben, für heute selbstverständlich!«

»Aber nicht ohne mein Geld!«, sagte sie störrisch.

»Geld? Ich höre wohl nicht richtig, wie? Geld, ich soll dir Geld geben? Mein liebes Mädchen, du weißt wohl nicht, was hier die ganze Zeit gespielt wird, wie? Ab heute wirst du Geld für mich verdienen, jeden Abend, verstanden?«

Anja riss die Augen weit auf und starrte ihn an. Sie keuchte atemlos: »Was soll ich?«

Der Mann wurde langsam ungeduldig.

»Du wirst für mich auf Anschaffe gehen. Wohl noch nie was davon gehört, was?«

»Ich glaube, du bist betrunken. Ich verstehe kein Wort. Ich will jetzt endlich mein Geld und dann nach Hause!«

Er griff nach ihrem Arm.

»Damit du endlich kapierst, du wirst für mich auf den Strich gehen, jeden Abend, haste jetzt verstanden?«

»Ich verstehe nicht. Warum sollte ich? Ich bin doch nicht blöd. Jede andere können Sie dafür bekommen, aber mich nicht. Das könnte Ihnen so passen. Wer sind Sie überhaupt?«

»Von Beruf bin ich Zuhälter, wenn du es noch nicht gemerkt hast. Und ob du gehst oder nicht, das werde ich entscheiden und nicht du. Und ich sage, du wirst für mich gehen, und ohne fünf Blaue pro Abend darfst du mir nicht mehr unter die Augen kommen, sonst spreche ich eine andere Sprache mit dir!«

Sie spürte, dass es ihm ernst mit seinen Worten war, und die Angst kroch ihr den Rücken hoch. Die ganze Zeit hatte sie ja das Gefühl gehabt, irgendetwas stimmte an dem Kerl nicht. Er war Zuhälter. Sie schluckte und wollte zur Tür.

»Hiergeblieben!«, sagte er scharf.

»Ich gehe jetzt und will alles vergessen, was Sie gesagt haben. Von mir aus können Sie das Geld behalten. Ich will es nicht mehr. Ich habe nur noch den Wunsch, Sie so schnell wie möglich zu verlassen. Eine Dirne bin ich nicht, damit Sie es genau wissen. Sie vergeuden Ihre Zeit mit mir.«

»So, eine Dirne bist du nicht! Kannst du mir vielleicht sagen, was du dann bist? Du schläfst doch auch mit anderen Männern. Hast es ja auch mit mir getan. Alles hast du getan, was ich von dir verlangte, und das für Geld. Also bist du keine Dirne, was? Glaubst du denn wirklich, wir würden euch allein arbeiten lassen? Meinst du, wir hätten euch nicht die ganze Zeit in der Bar und nachher beobachtet? Seid ihr so naiv und unschuldig oder bekloppt? Dass wir uns jetzt erst zu erkennen geben, hat seinen Grund. Wir wollten, dass ihr euch sicher fühlt. Aber jetzt ist Schluss mit den Privatgeschäften. Jetzt wird für uns angeschafft, ausschließlich für uns und sonst keinen anderen!«

»Nein, nein, nein«, schrie sie auf. »Sie verstehen mich falsch. Ich bin nicht so, niemals, ich will es nicht. Ich bin verheiratet, niemals werde ich das tun. Ich mache heute sowieso Schluss.«

»So, verheiratet bist du also? Das fällt dir aber ziemlich spät ein. Weiß denn der Göttergatte davon? Schickt er dich etwa auf den Strich?«

Anja verkrampfte die Hände ineinander.

»Mein Mann weiß nichts davon, und darum will ich ja auch Schluss machen. Lassen Sie mich endlich gehen. Ich befand mich in einer Notlage, das war es. Ich bin erst dreimal mitgegangen. Ich will nicht mehr.«

»Das hättest du dir früher überlegen müssen, mein Täubchen. Mitgegangen, mitgehangen. Nun bist du in dem Teufelskreis drin, und jetzt kommste auch nicht mehr heraus, nicht, solange ich Fred heiße. Müsste mich selbst auslachen, wenn ich mir so einen netten Happen wegschnappen ließe.« Seine Augen wurden stahlhart. »Du wirst mein Pferdchen, du kannst dich noch so sträuben.«

Anja wich vor ihm zurück. Er riss sie an den Haaren zu sich herum. Es schmerzte fürchterlich, und sie schrie auf.

»Du wirst, hast du kapiert, du Miststück? Jeden freien Abend wirst du für mich auf die Straße gehen. Ich werde dich abholen und hinbringen. Ich werde immer dasein!«

»Nein!«

»Willst du, dass ich deinem Mann alles erzähle?«

»Sie kennen ihn nicht. Sie können mich nicht bluffen.«

Er lachte hämisch auf.

»Ich soll ihn nicht kennen? Hältst du mich für einen Trottel? Wir haben euch beschatten lassen. Wir wissen alles, hörst du? Alles! Viermal in der Woche bist du allein, und dein Mann ist auswärts. Also kein Grund zur Sorge. Wenn du mitmachst und alles tust, was ich dir sage, geschieht dir und deinem Mann nichts. Es liegt einzig und allein an dir!«

Anja konnte nicht mehr sprechen. Ein Würgen saß in ihrer Kehle.

»Und wenn du nicht tust, was ich sage, können wir deinem Mann eine Mitteilung zukommen lassen, oder, was vielleicht noch besser ist, ein kleiner Unfall - niemand wird etwas merken, und er ist aus dem Wege geräumt. Na, willst du das vielleicht?«

Entsetzt starrte sie den Mann an. Ungeheuerlich, was er da aussprach.

»Aber das tun Sie doch nicht wirklich«, stammelte sie heiser. »Das können Sie doch nicht!«

»O doch, sollen wir dir eine Probe geben?«

Sie erstarrte.

»Und wenn du nicht folgsam bist, glaubst du, du kommst ungeschoren davon? Dein Frätzchen können wir uns vornehmen, und du wirst dich anschließend nicht mehr wiedererkennen. Überleg es dir genau! Gehst du für mich auf die Anschaffe, dann ist es geritzt. Niemand wird etwas erfahren. Dein Mann bleibt am Leben und du auch. Überleg es dir also gründlich! Wir fackeln nicht lange. Entweder du sagst jetzt sofort ja, oder du siehst deinen Mann nicht mehr wieder!«

»Ich kann doch nicht!«, schluchzte sie. »Hab doch Erbarmen mit mir! Ich kann es nicht, ich kann es doch nicht!« Bitterlich begann sie zu weinen.

Mit kalten Augen sah der Mann sie an, ließ sie eine Weile gewähren. Aber als sie nur heulend auf dem Bettrand saß und sonst nichts tat, da packte ihn die Wut. Brutal riss er sie hoch und schlug auf das wehrlose Mädchen ein. Sie schrie und versuchte, mit den Händen die Schläge abzuwehren.

»Wirst du mir jetzt antworten?«

»Ich kann nicht!«

Wieder traktierte er sie hart und warf sie zu Boden. Sie glaubte, das Ende sei für sie gekommen. Endlich hielt er inne. Anja rappelte sich hoch und stöhnte. Jeder Knochen im Leibe tat ihr weh.

„Willst du, dass ich meinen Leuten Bescheid gebe? Ich weiß genau, wo sich im Augenblick dein Mann befindet. Willst du?« Und er sagte ihr den Namen der Stadt und auch das Rasthaus, in dem er immer übernachtete. Da wusste sie, es war ihnen bitter ernst. Sie würden es tun. Sie würden Werner kalt umbringen, und es war dann ihre Schuld.

Werner!

»Ja«, sagte sie leise und wimmerte weiter.

Ein Lächeln legte sich um die harten Lippen.

»Na, warum denn nicht gleich. Ich versteh’ gar nicht, warum ihr euch immer so sträubt. Wirklich, der ganze Ärger hätte nicht sein brauchen. Jetzt musste außerdem auch noch eine Ausrede für deinen Mann suchen, warum du so blau und grün bist. Na, das ist ja nicht meine Sache. So, am Montag hole ich dich ab und bringe dich zum Strich. Dann ist dein Mann wieder unterwegs. Keine Sorge, ich nehme Rücksicht auf die Tage, da er zu Hause ist. Dann bist du seine liebende Gattin!«

Für Minuten hatte Anja aufgehört zu denken. Sie konnte einfach nicht mehr.

»Wirst du alles tun, was ich dir sage?«

Sie nickte.

»Es ist ganz leicht. Gehst doch mit deinem Mann auch ins Bett. Hast ja von den anderen schon gelernt. Und das, was du noch nicht weißt von dem Gewerbe, das werde ich dir schon beibringen, keine Bange. Du wirst noch mein bestes Pferdchen. Hab’ einen Blick dafür. Später wirst du richtig scharf auf deinen Job sein. Und, wer brav ist und mich nicht ärgert, den behandle ich auch nett, kapiert?«

Anja nickte nur willenlos.

»Na, dann können wir ja jetzt gehen. Bob wird bestimmt schon auf mich warten. Los, komm mit!«

Die junge Frau stolperte aus dem Zimmer. Unten in der Schänke befanden sich keine Gäste mehr. Der Wirt stand im Hintergrund und tat so, als wäre er eifrig mit seinen Gläsern beschäftigt. Fred warf ihm verächtlich einen Schein zu und knallte die Schlüssel auf den Tisch.

»Fertig, Bob?«

»Fertig!«, sagte der junge Mann und zerrte Sybille hinter sich her.

»Na, dann können wir ja!«

Die Tür schwang auf, und sie waren draußen. Der Regen hatte aufgehört. Anja nahm es nicht wahr, nichts nahm sie wahr. Der Motor war kalt und spuckte. Irgendwann wurden sie vor ihrer Haustür abgesetzt. In ihr war alles gestorben. Sie war nicht mehr die Anja, die sie einmal war. Gedanken hämmerten in ihrem Kopf. Hölzern schritt sie neben Sybille zum Fahrstuhl.

Auswahlband Schicksalsroman 8 Romane in einem Buch September 2018

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