Читать книгу Virtuelle Teams führen? Frag doch einfach! - Christian Stadler - Страница 15

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Aber heißt das denn, dass virtuelle Führung die schlechtere oder ungünstigere Art der Zusammenarbeit ist?

In der folgenden Abbildung kann man erkennen, dass Führung im virtuellen Raum nicht weniger erfolgreich sein muss als im persönlichen. Voraussetzung ist, dass Vertrauen aufgebaut werden kann. In der Grafik erfolgt dies durch den persönlichen Kontakt zu Beginn der Zusammenarbeit. Mit der Weiterentwicklung von Anwendungen wie Teams oder Zoom als auch Tools wie Miro und Conceptboard, einer Klarheit über virtuelle Strukturen und dem entsprechenden methodischen Vorgehen, wird dies auch in rein virtuellen Teams möglich sein.

In der Abbildung erkennt man, dass ohne diese digitalen Tools (waren diese in 1998 noch nicht so weit verbreitet) und ein gutes methodisches und persönliches Vorgehen, die Kooperationsintensität über die Zeit abnimmt.


Abb. 2: Testgruppen im Planspiel (eigene Darstellung in Anlehnung an Rocco, 1998, S. 500)

Quelle: Darstellung in Anlehnung an Rocco von Mummert

Lesetipp:

Studie von Rochus Mummert aus dem Jahr 2013 – https://www.rochusmummert.com/wp-​content/uploads/2020/06/EW_Virtuelle_Teams_FD.pdf

Aus unserem Interview

Eine unserer Interviewpartner:innen berichtete, dass ein Erfolgsmodell für ein virtuelles Team ein identisch eingerichtetes Büro war, bei dem ständig – auch außerhalb von Meetingzeiten – die ‚anderen Büros‘ mit laufender Kamera ständig zugeschaltet werden. So konnten sich alle zufällig – wie in einer Kaffeeküche begegnen und kurz etwas austauschen. Oder die einzelnen Teammitglieder sind direkt zu den Bildschirmen gelaufen, um zu schauen, ob die Person, mit der sie kurz etwas besprechen wollen, zufällig da ist. So wurde eine Form von „Präsenz“ in die virtuelle Situation geholt.

In anderen Teams werden im →Onboarding virtuelle Führungen durch das Büro geplant, bei denen sich das Team aufteilt und so kleine Kaffeedates stattfinden.

In einem dritten Beispiel wurden virtuelle Führungsworkshops durch Technikcheck und zugesendeten Care-​Paketen schmackhaft gemacht und somit auch zu einem Erfolg gebracht.

Virtuelle Treffen bedürfen einer sehr guten Planung und Nachbereitung bezüglich der Teamgröße, →Break OutsBreak Outs, Verfügbarkeit der Zugänge zu den Tools, die genutzt werden. Um eine Emotionalität herzustellen, braucht es eine positive Energie, in der die Teilnehmenden sich auch virtuell nah kommen können. Dies kann mit virtuellen Touchpoints kreiert werden, in denen Begegnung „zufällig“ ermöglicht werden für informelle Kontakte und in die Handlung gekommen wird. Denn auch im virtuellen Raum bleiben wir Menschen, die sich begegnen und diese Nähe brauchen, um produktiv, kreativ zu arbeiten.

Virtuelle Teams führen? Frag doch einfach!

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