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Aussagekräftigere Testmethoden

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Angesichts des individualisierten Ansatzes in der Menopause als neuem Standard setzen Ärzte zunehmend auf die Bestimmung der Hormone. Diese bietet einen sinnvollen Anhaltspunkt, um die Hormone über Ernährung oder eine bioidentische Ersatztherapie auszugleichen. Bluttests zur Hormonbestimmung sind mittlerweile Standard.8 Dennoch finde ich, dass Speicheltests ihre Berechtigung haben, vorausgesetzt, dass Ihr Arzt oder Ihre Ärztin weiß, wie die Ergebnisse zu interpretieren sind. Ich will auch sagen warum: Plasmabasierte Hormontests geben nicht den Hormonspiegel der Gewebe wieder, wo erstere ihre Wirkung tun. Es gibt Hinweise darauf, dass Speicheltests den Hormonstatus besser wiedergeben. Hinzu kommt, dass Bluttests einen bestimmten Wert zu einer bestimmten Zeit bestimmen, und das, obwohl Hormone schubweise alle zwei Stunden ausgeschüttet werden.

Der Unterschied zwischen dem Höchst- und dem Tiefststand kann bis zu 500 Prozent betragen.9 Ein Speicheltest hingegen kann eine Entnahme von fünf Proben mit je drei Stunden Abstand über den Tag verteilt umfassen, um die Schwankungen zu erfassen. Speichelproben lassen sich zu Hause entnehmen, ganz ohne den Stress einer Blutentnahme in der Praxis, ein Vorgang, der an und für sich schon den Hormonspiegel verändern kann.

Eine Hürde beim Speicheltest ist allerdings, dass er nicht von den Kassen übernommen wird. Frauen, die sich für ihn entscheiden, müssen die Ausgaben aus ihrer eigenen Tasche bezahlen. Dazu kommt, dass das Fehlerrisiko bei der Probennahme höher ist. Essensreste, Zahnfleischbluten oder eine wunde Stelle können die Probe kontaminieren. Dennoch gibt es viele Ärzte und Heilpraktiker, die die Tests mit guten Ergebnissen anwenden.

Die Forschung hat im Übrigen ergeben, dass gerade Testosteron sehr gut mit Speichelproben bestimmt werden kann.10 Als Richtschnur gilt daher: Verwenden Sie das Testverfahren, mit dem sich Ihr Arzt am besten auskennt. Am Ende sind Sie es, die von ihm behandelt werden, und nicht der Laborbefund! Gut ist auch, das immer mehr Forschung im Bereich des Hormonstoffwechsels gemacht wird. Mittlerweile gibt es zugelassene Tests, die nicht nur das biologisch aktive Östrogen, Progesteron und Testosteron bestimmen, sondern auch deren Abbauprodukte.

Die Forschung kommt immer mehr dahinter, dass die hormonelle Balance den Knochenumbau beeinflusst, den Fettstoffwechsel und die Immunfunktion. Das betrifft auch hormonabhängige Krebsarten, einschließlich Brust- und Gebärmutterhalskrebs. Weil sich die Ergebnisse von Bluttests durch Änderungen des Lebensstils ändern lassen, einschließlich Nahrungsergänzungsmitteln, der Ernährung, Sport und möglichem Hormonersatz, ist es womöglich sinnvoll, ein Hormonprofil erstellen zu lassen. Das gilt vor allem, wenn Sie unter Symptomen leiden oder eine Hormonersatztherapie ins Auge fassen. Wichtig ist jedoch, dass Ärztin oder Arzt Erfahrung damit haben.

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