Читать книгу Zirkus Zauberhaft - Claudia Gürtler - Страница 11

Gregor träumt

Оглавление

Gregors Bitten, den Grossvater einzuladen oder zu besuchen, verhallten ungehört und unerfüllt, aber der Junge erwähnte ihn, den er nun Nonno Louis nannte, wieder und wieder. Trotzig und so oft wie möglich erwähnte er ihn, und die empörten Gesichter der Eltern amüsierten ihn inzwischen mehr, als dass er sich vor ihnen fürchtete.

Er hatte einen Grossvater, der Zirkusdirektor war! Er war ein sehr trauriger Junge, aber ohne Zweifel auch ein sehr glücklicher.

Er träumte nun immer öfter vom Zirkus. Zuschauer war er, Eisverkäufer, Jongleur, Dompteur, Direktor oder Turner am Trapez. Ja, das vor allem! Gregor sah sich durch die Luft wirbeln, stolz, kühn, vom Publikum beklatscht und bewundert.

Wie einfach war es doch, vom Fliegen zu träumen, wenn der Tag kühl und der Himmel blassblau war!

„Herrrrrrrreinspaziert, meine Damen und Herren“, rief Gregor und wedelte im Traum mit den Glacéhandschuhen.

Wenn er morgens erwachte, fühlte er sich federleicht, so leicht wie ein Trapezkünstler, der durch die Zirkuskuppel fliegt.

„Ihr, die ihr auf euren Sesseln klebt“, jauchzte Gregor, noch ganz erfüllt vom Traumglück, „schaut her, ich kann es, ich kann fliegen!“

An manchen Abenden aber fühlte er sich schwer wie ein alter Tanzbär, der vom immer gleichen Programm genug hat und schwer am Leben und an sich selber trägt.

Zirkus Zauberhaft

Подняться наверх