Читать книгу Zirkus Zauberhaft - Claudia Gürtler - Страница 21

Nonno Louis und ein müder alter Zirkus

Оглавление

Was dann folgte, konnte Gregors Herz allerdings nicht erfreuen. Eine Ahnung von den Problemen, mit denen er sich würde herumschlagen müssen, wenn er erst Zirkusdirektor wäre, bedrängte ihn.

Ettorino gab ein paar Clownereien zum Besten. Das Publikum lachte lustlos ob seinen Scherzen, denn viele seiner Witze waren altbekannt. Dann war schon Pause. Nonna Louise betrat mit einem Bauchladen das Zelt und ging durch die sich bereits lichtenden Reihen. Ihre dunkelbraunen Kuchen, die mehr nach Holz als nach Gebäck rochen, fanden keinen reissenden Absatz.

Die Nonna jonglierte danach mit Ringen und Tellern, Nonno Louis stieg all die steilen Leitern hinauf bis unter die Zirkuskuppel. Er schwang hin und her, ohne einen Salto zu wagen, ein alter Artist, dessen Karriere zu Ende ging. Ettorino spielte nochmals auf allen seinen Instrumenten und machte einen Handstand auf dem Fahrrad, der endlich etwas munterere Notturno trabte einige Runden, während Hasel und Birke auf seinem Rücken Kunststücke vorführten. Und mit diesem Höhepunkt war das Programm auch schon zu Ende.

Plötzlich in Eile und mit langen Gesichtern verliessen die Zuschauer das Zelt.

So war das also. Der ‚Zirkus Louis und Louise‘ hatte nur noch wenige Artisten, und der Zirkusdirektor hatte seine grossen Träume fast zu Ende geträumt.

Deswegen, dachte Gregor, deswegen also. Er hatte Mitleid mit seinem Grossvater und ja, er war auch enttäuscht.

„Was tue ich hier?“, fragte Gregor und fasste nach Géraldines Hand. Er glaubte zu sehen, dass sie ihn anlächelte, aber es war bereits zu dunkel, als dass er hätte sicher sein können. Sie drückte seine Hand und plötzlich freute er sich doch unbändig auf die grosse Aufgabe, die das Leben für ihn bereithielt. Der alte Zirkusdirektor war müde. Wie gut, dass der junge bald in seine Livree schlüpfen würde.

Zirkus Zauberhaft

Подняться наверх