Читать книгу Zirkus Zauberhaft - Claudia Gürtler - Страница 25
Seile, Pflöcke, Ketten, Stangen und viel Tuch – Maika und Ettorino stellen ein Zelt auf
Оглавление„Ist auch alles da, ist es das, ganz bestimmt?“, sorgte sich Ettorino.
„Es wird schon alles da sein!“, brummte Maika.
Und dann packten sie aus, legten Seile, Pflöcke, Ketten, Stangen auf der Wiese aus, auf der das Zelt stehen sollte, legten sie in der Reihenfolge aus, in der sie sie brauchen würden. Je weniger Handgriffe nötig wurden, umso mehr Kraft sparten sie. Der Aufbau des grossen Zirkuszelts war selbst für die starke Maika eine Herausforderung.
Ganz innen legten sie die Holzböcke für die Manege hin. Kreisrund musste sie werden, bevor sie mit Sägespänen gefüllt wurde.
Rundherum dann die Bretter für die Sitzbänke, dazu die Metallstreben.
„Und die Schrauben, die vielen Schrauben, die sind das Allerwichtigste“, rief Ettorino. Eine ganze Kiste voller Schrauben schleppte er an. Das wäre ja noch schöner, wenn die Bänke nicht halten, wenn die Zuschauer herunterpurzeln würden mitten in der Vorstellung.
„Die grossen, dicken Männer würden sich ganz besonders weh tun“, sorgte sich Ettorino. Um die Kinder machte er sich weniger Sorgen. Kinder wissen, wie man fällt. Üben sie sich nicht jeden Tag darin? Sie fielen hin ohne sich weh zu tun, rappelten sich wieder auf und lachten. Aber die Männer, die grossen, die dicken, die üben das Fallen nicht so oft.
„Sie werden schon sitzen bleiben, die Männer – und auch die Frauen und die Kinder“, beruhigte ihn Maika. Sie hatte einen Schraubenschlüssel zwischen den Zähnen und war schlecht zu verstehen.
Weiter ging’s mit all den Stangen und Pflöcken, über die das rotweisse Zelttuch gespannt wurde. Unzählige Meter Stoff waren das, und die hatten ihr Gewicht.
„Die Pflöcke und die Stangen müssen schon halten“, verlangte Ettorino. „Hier müssen wir ganz besonders sorgfältig und gewissenhaft arbeiten. Und kontrollieren, kontrollieren und nochmals kontrollieren.“
Maika nahm den Schraubenschlüssel aus dem Mund und lachte. Im Kontrollieren war Ettorino der Beste. Ein Zelt, das von Ettorino kontrolliert worden war, konnte nicht einstürzen. Auch bei einem Erdbeben nicht.
„Ein Zelt, das von Maika, der stärksten Frau der Welt, aufgebaut wurde, kann nicht einstürzen!“, sagte Ettorino treuherzig.
Und nun zogen sie die beiden schweren Teleskoppfeiler auseinander, die dem Zelt seine Form gaben.
Und da stand es auch schon, das rotweisse Zirkuszelt. Es war weithin sichtbar. Die Kinder der Stadt sahen es zuerst, wie immer. Sie kamen angerannt und fragten:
„Wann spielt ihr denn?“
„Schon heute“, versprach Ettorino.
„Heute um drei“, sagte Maika. „Um drei seid ihr alle eingeladen. Die erste Vorstellung ist gratis.“
„Das bringt Glück“, sagte der junge Zirkusdirektor Gregor in seiner neuen roten Livree. Ja, inzwischen trug er sie, die Livree, auch wenn ihm Nonno Louis noch jederzeit zur Seite stand.
„Genau“, sagte Géraldine und hängte sich an seinen Arm. „Die erste Vorstellung ist gratis. Das bringt Glück! Und je mehr Kinder kommen, umso grösser ist das Glück.“