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2.1 Höflichkeit in Wörterbüchern

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Mittlerweile greifen die meisten Ratsuchenden zu digitalen Wörterbüchern, z.B. zum Online-Duden. Dort findet man als Bedeutungsübersicht:

1 Höfliches, gesittetes BenehmenBenehmen; ZuvorkommenheitZuvorkommenheit.

2 In höfliche, jemanden schmeichelnde Worte gekleidete, freundlich-unverbindliche LiebenswürdigkeitLiebenswürdigkeit, die jemand einem anderen sagt. (Duden online)

Hinzugefügt werden ganze siebenundzwanzig Synonyme zu Höflichkeit, darunter: eine gute Kinderstube, RitterlichkeitRitterlichkeit, Schliff, ZartgefühlZartgefühl, bildungssprachlich auch: KonzilianzKonzilianz, ZivilitätZivilität und veraltend: CourtoisieCourtoisie, ArtigkeitArtigkeit, PolitessePolitesse. Aus der Aufzählung der Synonyme lässt sich schließen, dass Höflichkeit anscheinend etwas mit Bildung und Erziehung zu tun hat.

Ausführlicher erläutert die freie Enzyklopädie Wikipedia:

Die Höflichkeit oder Zivilisiertheit ist eine Tugend, deren Folge eine rücksichtsvolle Verhaltensweise ist, die den Respekt vor dem Gegenüber zum Ausdruck bringen soll. Ihr Gegenteil ist die GrobheitGrobheit oder BarbareiBarbarei. Sozial gehört sie zu den Sitten, soziologisch zu den sozialen Normen. Das Wort hat sich aus dem Begriff ‚höfischhöfisch‘ entwickelt, das die Lebensart am frühneuzeitlichen Hof bezeichnete. (Wikipedia: „Höflichkeit“)

Hier wird Höflichkeit mit ZivilisiertheitZivilisiertheit gleichgesetzt und darüber hinaus als eine Tugend klassifiziert. Als Gegenteil wird Grobheit oder Barbarei genannt.

Zu der im Alltag so viel auffälligeren Unhöflichkeit geben Wörterbücher vergleichsweise wenig Aufschluss. Der Online-Duden vermittelt quasi tautologisch als Bedeutungsübersicht:

1 Das Unhöflichsein

2 Unhöfliche Handlungen, Äußerungen. (Duden online)

Die freie Enzyklopädie Wikipedia hält als Bedeutungen fest: „ungesittetes, beleidigendes oder unangebrachtes Verhalten“ (Wiktionary: „Unhöflichkeit“).

Die Befragung von allgemeinen Wörterbüchern hat uns nicht sonderlich weit gebracht: Zivilisation, Erziehung und Bildung sowie kulturelle Verständnisweisen umfassen ein weitgespanntes und vages Bedeutungsfeld, das überdies stark vom subjektiven Ermessen abhängig zu sein scheint. Anscheinend fällt es den meisten Menschen leichter, Höflichkeit als Attribut mit bestimmten Verhaltensweisen zu verbinden und dafür Beispiele anzugeben wie:

 sich bei jemandem zu bedanken, der einem einen Gefallen getan hat,

 jemanden, den man trifft, zu grüßen,

 beim Essen die Gabel in der linken und das Messer in der rechten Hand zu halten,

 während eines wichtigen Gesprächs keine Telefonanrufe entgegenzunehmen.

Es geht dabei also immer um sprachliche oder nicht-sprachliche Handlungen oder Unterlassungen. Eine der Gemeinsamkeiten der betreffenden Handlungen liegt darin, dass sie nicht unbedingt als natürliche, angeborene Verhaltensdispositionen der Menschen angesehen werden können, sondern als erlernt, als Produkte von Kultur, Zivilisation und Erziehung. Sie werden dem Individuum durch gesellschaftliche Regeln oder Zwänge beigebracht (oder aufgezwungen?). Viele Menschen denken hierbei sofort an Handbücher, Regelwerke oder Ratgeber, in denen solche Vorschriften aufgelistet und erklärt werden, in denen die sog. Etikette expliziert wird.

Sprachliche Höflichkeit

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