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Alpha Epsilon. Mitten im Machtbereich des Adakoni-Kartells, das über rund einhundert Welten gnadenlos herrschte.

Milliarden von Menschen waren die permanenten Opfer dieses Kartells, das an Unmenschlichkeit seinesgleichen suchte.

Die Raumflotte von Axarabor hatte zwar in einem beispiellosen Feldzug die Hälfte des Machtbereiches vom Joch der Tyrannei befreit, aber es blieben eben noch diese rund einhundert Welten, die man in den Weiten der Galaxis erst einmal finden musste.

Recht und Ordnung waren hier Fremdwörter. Es galt ausschließlich das, was die örtlichen Vertreter des Kartells bestimmten. In diesem Fall, im Fall von Alpha Epsilon eben, das Recht von König Feisal Allamon.

Er war natürlich kein richtiger König, weil er sich selbst dazu ernannt hatte. Obwohl sein gewaltiger Palast eines echten Königs durchaus würdig gewesen wäre.

Feisal Allamon. Ein Mafioso reinsten Wassers. Zwar sprach er immer von Familie und von Familienehre, aber jeder wusste schließlich, dass er mit Familie lediglich seine Mafiabande meinte und mit Ehre ausschließlich grenzenlose Loyalität seiner Person gegenüber.

Es gab nur einen einzigen Menschen im gesamten Universum, den er respektierte, außer sich selbst – und das war Großmogul Tscholu Fandamino, der geheimnisvolle oberste Führer des verabscheuungswürdigen Adakoni-Kartells.

Allerdings war es bisher noch nie passiert, dass sich Fandamino persönlich um König Feisal Allamon gekümmert hätte. Es war nicht nötig geworden.

Überhaupt ließ er gern seine Führer frei gewähren, solange es nicht seinen persönlichen Interessen widersprach. Und so lange König Feisal Allamon regelmäßig dem Kartell seinen Tribut zollte, behielt er auch noch weiterhin völlig freie Hand.

Nach Großmogul Tscholu Fandamino hätte er sich getrost auch Kaiser nennen dürfen. Es interessierte den Großmogul nicht. Genauso wenig wie die Art seiner Herrschaft über Alpha Epsilon, die von Terror, grausamer Folter und gnadenlosem Massenmord geprägt war.

Alles dies wusste natürlich Erik, der kleine Junge mit dem blonden Lockenschopf, der nur so aussah, als sei er erst fünf Jahre alt. Und er wusste außerdem auch sehr genau, an wessen Hand er da ging:

Großmutter Schira!

Niemand wusste, wie sie wirklich hieß. Sicher war nur, dass sie unter dem besonderen Schutz von König Feisal Allamon stand, angeblich weil sie ihm einmal vor Jahrzehnten das Leben gerettet hatte.

Damals war sie natürlich noch nicht wie eine Großmutter erschienen. Als Schira hatte sie sich einen üblen Ruf als gnadenlose Killerin innerhalb des Kartells verschafft. Man schickte sie stets dorthin, wo es besonders blutig werden sollte.

Jetzt, alt und grau geworden, war von der einstigen Elitekämpferin nicht mehr viel übrig geblieben. Aber ihr Blutdurst blieb nach wie vor unstillbar.

Man erzählte sich heute noch, dass sie gern mit blanken Zähnen ihren Opfern die Kehle aufgerissen hatte. Das Trinken des Blutes ihrer sterbenden Opfer hatte ihr offenbar einen ganz besonderen Kick verschafft.

Inzwischen, in ihren alten Tagen, hatte sie keine Kraft und vor allem kein Gebiss mehr, das dazu in der Lage gewesen wäre. Aber sie hatte längst eine für sie annehmbare Alternative gefunden: Sie fing kleine Jungs ein, ganz bevorzugt eben Jungs, die sie erst mit ihrer Oma-Tour einlullte, um sie dann genüsslich auf das Schlachten vorzubereiten.

Gerüchten innerhalb des Kartells zufolge ernährte sie sich fast ausschließlich nur noch vom Fleisch ihrer armen, bedauernswerten Opfer.

Und jetzt hatte sie Erik als nächstes Opfer ausersehen. Ausgerechnet Erik. Weil der Name ihr nichts sagte. Noch nicht.

Erik lächelte still vor sich hin. Er hatte vor vielen Jahren seine Eltern verloren, in einem beispiellosen Massaker, als Piraten des Kartells seine Siedlerwelt überfallen hatten. Niemand war lebend diesem Massaker entkommen, das die Kartell-Piraten aus schierer Langweile verübt hatten.

Außer ihm natürlich. Weil er ganz besondere Fähigkeiten besaß.

Die Geschehnisse hatten ihn maßgeblich geprägt. Als Jahre nach dem Massaker erneut ein Raumschiff des Kartells auf seiner Welt gelandet war, hatte er gnadenlos seine Rache durchgeführt. An jedem Einzelnen.

Nicht persönlich natürlich. Weil er eben nach wie vor wie ein kleiner, fünfjähriger Junge aussah, obwohl er sehr viel älter war. Aber er konnte beliebig Avatare erschaffen. Vorzugsweise zwei, nicht mehr. Denn nur bis zu zwei gleichzeitig hatte er vollkommen unter Kontrolle. Wurden es mehr, schaffte er das nur noch eingeschränkt.

Und so marschierte er an der Hand der Menschenfresserin einem grausigen Schicksal entgegen.

Nicht unbedingt grausig für ihn selber…

Gestrandet in der Unendlichkeit: Paket 15 Science Fiction Abenteuer

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