Читать книгу Gestrandet in der Unendlichkeit: Paket 15 Science Fiction Abenteuer - Conrad Shepherd - Страница 18

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Kaum war Prolem Zumal mit seiner Geisel am Fuße der tief reichenden Treppe angekommen, als dort das Licht aufflammte.

„Was…?“, murmelte er erschrocken, denn das Licht blendete ihn gewaltig, bevor sich seine verstärkenden Kontaktlinsen darauf eingestellt hatten.

Aber jetzt konnte endlich auch König Feisal Allamon wieder sehen.

Vor ihnen begann ein unterirdischer Gang, wohl sogar noch unterhalb der Kerker dieses Palastes. Wer hätte gedacht, dass es so etwas überhaupt hier gab?

Nun, zumindest sein Ex-Adjutant Prolem Zumal.

„Wieso ging das Licht an?“, wunderte sich dieser immer noch und spähte an seiner Geisel vorbei misstrauisch nach vorn.

Der Gang blieb leer, zumindest soweit man sehen konnte. Nach fünf Schritten begann nämlich eine sanfte Biegung nach rechts. Wie weit der Gang überhaupt reichte, war von hier aus nicht erkennbar.

„Vorwärts!“, knurrte Prolem Zumal und stieß seine Geisel an.

Der bibbernde König gehorchte, wobei seine Knie offenbar so weich waren, dass er beinahe zu Boden stürzte.

„Reiß dich gefälligst zusammen, Feisal Allamon.“

„Wo-wohin geht es überhaupt? Ist dies ein Weg nach außerhalb des Palastes?“

„Was denn sonst, Blödmann? Er führt jenseits des großen Parkes. Wir könnten uns hier allerdings auch für längere Zeit verbarrikadieren. Es gibt so eine Art Bunkersystem, nicht sehr ausgedehnt, aber ein paar Leute könnten hier sogar einen Atomangriff überleben. Eben sogar für längere Zeit.“

„Interessant, und als das Kartell den Planeten überfallen und eingenommen hat, versteckte sich da die Königsfamilie hier unten?“

„Als wenn du das nicht wüsstest! Die haben gar nicht daran gedacht, weil sie dermaßen überrumpelt wurden, dass es schon gar nicht zur Flucht aus dem Palast kam. Die waren sich ihrer Sache einfach zu sicher. Und außerdem waren wir ja keine atomare Bedrohung, nicht wahr? Wir brauchten nur die zwei dürftigen Kriegsschiffe auszuschalten, die sie zur Verteidigung hatten – und schon war die Machtübernahme so gut wie vollendet. Den Schutz durch die Raumflotte von Axarabor hatten sie ja nachdrücklich abgelehnt. Zu unserem Glück.

Weißt du nicht mehr, wie wir hier einzogen? Ach ja, du warst ja gar nicht persönlich mit dabei. Du hast das nur aus der Ferne koordiniert, als Oberbefehlshaber unserer Truppe.

Nun gut, jetzt nachträglich noch einmal fürs Protokoll: Wir haben alle umgebracht. Die Königsfamilie fanden wir in Todesangst in ihren Gemächern vor. Wir haben sie einfach ganz oben aus dem Fenster geworfen, denn ein Blutbad im Innern hätte nur unnötig die Möbel und die teuren Teppiche ruiniert.

Ach ja, wenn ich es recht bedenke: Damals warst du nicht nur ein gewiefter Stratege, sondern vor allem noch ein richtiger Mafioso. Wogegen heute…“

Er schnalzte nur verächtlich mit der Zunge.

Inzwischen hatten sie die Biegung erreicht. Von hier aus verlief der Gang schnurgerade. Rechts gab es eine Stahltür.

„Das ist die Tür in das vorhin erwähnte Bunkersystem. Ich möchte echt wissen, wer das Licht eingeschaltet hat. Das gibt es doch eigentlich gar nicht. Es kann sich nicht von allein eingeschaltet haben durch unser Auftauchen.“

„Du meinst, hier ist schon jemand?“, fragte der König hoffnungsfroh.

„Freue dich nicht zu früh, Allamon. Falls tatsächlich außer mir jemand von diesem Gang und sogar vom Bunkersystem weiß, dann muss er nicht unbedingt ein Freund von dir sein. Vielleicht ist das ja auch die Erklärung, wieso der Mörder in den Palast eindringen konnte?“

„Aber du bist doch…“

„Ach was, ich kann es jetzt wirklich nicht mehr hören. Verdammt noch mal, ich bin nicht der Mörder von Großmutter Schira. Wie oft denn noch? Und ich bin auch keineswegs der Verschwörer, als den du mich siehst. Ich habe dir gesagt, dass ein Mörder unterwegs ist.“

„Und jetzt willst du mir weismachen, dass dieser Mörder hier unten ist, um auf uns zu lauern?“

„Was denn sonst?“

Als der König diesmal vorwärts gestoßen wurde, fühlte er sich wie ein menschlicher Schutzschild – und das war er im Grunde genommen auch.

Bis sie die Stahltür erreichten und diese im selben Moment aufgestoßen wurde.

In dem Raum dahinter brannte ebenfalls das Licht.

Prolem Zumal wusste, dass es sich um eine Art Vorraum handelte. Von dort aus ging es erst in das eigentliche Bunkersystem, das noch einmal ganz besonders geschützt war. Man konnte es wirklich hermetisch abriegeln.

Hätte sich die Königsfamilie damals hier unten verschanzt, hätte ihr das jedoch nichts genutzt. Die Schergen des Kartells hätten einfach nur abwarten müssen, bis ihnen Luft und Proviant ausgegangen wären. Selbst wenn es Jahre gedauert hätte: Inzwischen wären sie längst wieder daraus hervor gekrochen.

Aber es gab niemandem im Bunkersystem. Davon hatte sich Prolem Zumal damals natürlich eigenhändig überzeugt. Er war ja nicht zum ersten Mal hier unten und hatte im Laufe der Zeit immer wieder hier alles gesichert.

Trotzdem musste jemand von diesem Fluchtweg nach draußen und auch von dem Bunkersystem gehört haben. Und er war offenbar über den Gang in den Palast eingedrungen, nicht nur um Großmutter Schira zu töten.

Da hörte Prolem Zumal ein wütendes Schnauben aus dem Vorraum kommen.

Er schaute trotzdem hinein und sah den Saurier. Er war beinahe drei Meter groß und musste sich deshalb nieder ducken. Sein Maul schnappte in Vorfreude auf seine Opfer.

Gestrandet in der Unendlichkeit: Paket 15 Science Fiction Abenteuer

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