Читать книгу Gestrandet in der Unendlichkeit: Paket 15 Science Fiction Abenteuer - Conrad Shepherd - Страница 19
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ОглавлениеProlem Zumal stieß den entführten König in den Raum hinein und schoss gleichzeitig auf das Untier.
Er zielte dabei bewusst auf die kleinen Augen, und er hatte genügend Übung, um auch treffen zu können.
Die Augen zerplatzten regelrecht. Die nächsten Schüsse gingen direkt in das weit geöffnete Maul des Sauriers.
Das konnte ihn tatsächlich stoppen. Röchelnd sank er in sich zusammen.
Das Seltsame dabei war: Er vergoss keinen Tropfen Blut!
Dann stieß er ein letztes Röcheln aus, bevor er… sich einfach in Nichts auflöste.
„Schade!“, sagte eine weibliche Stimme bedauernd. „Ich hatte mich gerade erst an den Gorlo gewöhnt.“
Entgeistert stierte Prolem Zumal die Person an, die dies geäußert hatte. Er mochte seinen Augen nicht glauben, was er da sah.
König Feisal erging es genauso. Er vergaß völlig, dass er beinahe von einem Raubsaurier zerfleischt worden war.
Beide stierten jetzt auf Großmutter Schira, die völlig unverletzt wirkte.
„Aber du bist doch tot!“, entfuhr es dem König. „Es wurde behauptet, ein Raubsaurier hätte dich zerfleischt.“
„Nein, niemand hat etwas von einem Raubsaurier gesagt. Es war nur die Rede gewesen von einem anscheinend größeren Raubtier!“, belehrte ihn Prolem Zumal prompt. „Aber anscheinend trotzdem eine Fehlmeldung, denn wie wir sehen, erfreut sich Großmutter Schira bester Gesundheit.“
„Weil der Gorlo nicht mich zerfleischt hat, sondern eine andere, nämlich die Großmutter des kleinen Erik.“
„Kleiner Erik? Großmutter?“, wunderte sich der König.
„Ja, sie ist mir gefolgt, als ich Erik entführt habe. Und als ich von dem Gorlo angegriffen wurde, kam sie ihm in die Quere. Also konnte ich fliehen. Der kleine Erik anscheinend auch, obwohl ich nicht weiß, wo er jetzt ist. Aber eigentlich hättet ihr ihn finden müssen, zumindest eure Wachleute.“
„Aber wieso hast du dich denn nicht gemeldet bei mir?“, entrüstete sich der König.
„Na, wieso wohl? Weil dein sauberer Adjutant glauben sollte, ich sei tot. Ist doch logisch. Er hat das Ganze inszeniert. Es ist alles genauso gekommen, wie er es geplant hat. Jetzt wollte er von hier verschwinden, um aus sicherer Distanz heraus zu beobachten, wie hier alle zugrunde geht. Um hernach als der große Retter aufzutrumpfen gegenüber Tscholu Fandamino, dem Großmogul und obersten Führer des Adakoni-Kartells. Um von diesem dann als der neue Herrscher über Alpha Epsilon eingesetzt zu werden.“
„Das ist doch barer Unsinn!“, regte sich Prolem Zumal auf. Er hatte längst erkannt, dass Großmutter Schira nicht bewaffnet war. Er konnte jedenfalls keinerlei Waffen an ihr entdecken. Sah sie denn nicht, dass er seine Waffe nach wie vor in der Hand hielt?
Sie ignorierte es auch weiterhin.
„Ach ja, barer Unsinn? Und wieso wolltest du dann meinen Tod?“
„Ich habe niemals…“
„Nicht persönlich, logisch. Dafür hast du dann diesen Gorgo eingeschmuggelt und in meinem Bereich eingesperrt, zu dem nur ich Zugang hatte – und natürlich der König. Und du, wie es sich erwiesen hat. Sonst hättest du den Gorgo ja nicht dorthin bringen können, nicht wahr?“
„Glaubst du das alles tatsächlich?“, wandte sich jetzt Prolem Zumal an den König.
Dieser blickte nur verkniffen drein, was für Prolem Zumal Antwort genug war.
„Na dann…“, machte dieser und schoss auf die alte Hexe. Sie hatte den Tod tausendfach verdient – und galt sie nicht schon als tot, sowieso? Also musste er jetzt nur noch vollenden, was jeder schon annahm.
Der erste Treffer fetzte ihr regelrecht das Gesicht vom Schädel. Der zweite Treffer erwischte sie in der Magengrube. Die Wirkung war wie die einer Minigranate. Der dritte Schuss zerfetzte der Hexe die linke Brustseite.
Blutüberströmt und keinen Mucks mehr von sich gebend brach sie zusammen.
Doch kaum hatte sie den Boden berührt, als sie sich aufzulösen begann. Wie vordem der Gorgo, nur wesentlich langsamer. Weil ihre Konsistenz eine andere war. Sie war wie das Original erschienen, anscheinend nicht nur äußerlich, sondern auch in ihrer körperlichen Beschaffenheit.
Um jetzt zu verschwinden, als hätte es sie niemals gegeben.
„Das – das war überhaupt nicht Großmutter Schira! Die ist anscheinend wirklich schon tot. Aber – aber was war es sonst?“
Gehetzt schaute Prolem Zumal umher.
Der König dachte sich wohl, das sei eine gute Gelegenheit zur Flucht, die er unbedingt ergreifen sollte. Er hetzte bereits zur Tür.
„Stopp!“, brüllte ihm Prolem Zumal hinterher.
Aber der König gehorchte ihm nicht mehr. Er riskierte es dabei, jetzt doch noch von seinem Ex-Adjutanten erschossen zu werden, aber dieser schoss gar nicht.
Bis der König draußen war in dem langen Gang.
Welche Richtung? Waren sie nicht von links gekommen? Oder doch eher von rechts? Er war dermaßen verdattert, dass er es nicht sofort wusste.
Da hörte er von links kommend undefinierbare Geräusche.
Waren denn seine Wachleute bereits auf dem Weg hierher? Wie hatten sie den geheimen Zugang so schnell finden können?
Blindlings rannte er ihnen entgegen. Obwohl er nicht sicher sein konnte, ob es sich wirklich um seine eigenen Leute handelte…