Читать книгу Sin.n.e - Danie Novak - Страница 11

Milk 10.

Оглавление

„Nicht ansprechbar.“

Farben tanzten um den grellen Mond in ihrem Zentrum. Milk versuchte zu lächeln, doch niemand lächelte zurück.

Irgendwann war diese Gestalt neben ihr aufgetaucht und hatte diese beiden Worte gesagt. Ihr Mienenspiel war ernst geblieben und Milk hatte sie lautlos nach ihrem Namen gefragt.

‚Nicht ansprechbar.‘ So seltsam es klang.

Vergessen lag sie zwischen den farbigen Lichtern eingekeilt und wartete. Ihr Körper zitterte, während heißkalte Wellen ihre Arme und Brust hinabsausten. Von der linkischen Großmutter wurde sie in eine kratzige Decke gewickelt, doch Miriam lächelte zum Dank.

Etwas war geschehen. Sie konnte es spüren. Um sie herum herrschte Dynamik, wie jene, die sie so gut aus ihren Bildern kannte. Die einzelnen Ausschnitte der Bilder standen still und sie stand still. Das war nicht richtig so.

Unkontrolliert schlug ihr linkes Bein in stets wechselndem Rhythmus gegen die Wand. Milk ließ es zu. Das Schlagen war besser, als das Jucken im rechten Bein. Direkt unterhalb des Knies hatte sie sich erneut an dem stupiden Backrohr verbrannt. Doch sie konnte nichts sehen. Die kratzige Decke war überall. Und die heißkalten Arme gehorchten ihr nicht.

Die außerirdische Macht, die von ihr Besitz ergriffen hatte, hielt sie eisern im Bann. Sehen, aber nicht begreifen. Spüren, aber nicht greifen. Milk ließ sich fallen und schwebte durch die Skizzen in ihrem Kopf. Es tat so gut, die Nuancen zu fühlen, die umgekehrte Gestalt der Dinge zu erleben.

Es rumpelte kurz und das Außen geriet in Bewegung. Rollen. Schieben. Holpern. Als hätte man ihr Portrait auf die Schultern eines Riesen gepackt. Die Lampen flimmerten, als er mit dem Kopf dagegen stieß.

Miriam schloss die Augen und erspürte die breiten Schultern unter sich. Morgen würde sie es verstehen. Am Morgen wachte man auf.

Sin.n.e

Подняться наверх