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Das Massaker bei Wounded Knee 1890

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Der Sioux-Häuptling Sitting Bull hat das rücksichtslose Verhalten der USA als Zeitzeuge beobachtet und scharf kritisiert. »Die Liebe zum Besitz ist eine Krankheit der Weißen«, erklärte Sitting Bull weise. »Diese Menschen haben viele Regeln erschaffen, welche die Reichen brechen dürfen, aber die Armen nicht. Sie haben eine Religion, der die Armen folgen, aber die Reichen nicht. Sie nehmen sogar Abgaben von den Armen, um die Reichen zu unterstützen und jene, die regieren. Sie behaupten, diese unsere Mutter Erde gehöre ihnen, sie sei für ihren Verbrauch da, und sperren die Nachbarn mit Zäunen weg.« Die Gier der weißen Siedler sei unstillbar: »Sogar wenn Amerika doppelt so groß wäre, wie es ist, es wäre immer noch nicht genug für sie.« Damit hatte Sitting Bull eine frühe Kritik am US-Imperialismus formuliert. Doch die Siedler wollten diese nicht hören. Sitting Bull genoss unter den Indianern großen Respekt, weil er 1876 in der Schlacht am Little Big Horn die Truppen von General George Custer vernichtend geschlagen hatte. Die US-Armee stufte Sitting Bull als Unruhestifter ein, und 1890 wurde er während seiner Festnahme getötet.101

Immer wieder kam es zu brutalen Massakern, so auch am 29. Dezember 1890 bei Wounded Knee in South Dakota, als die US-Armee Sioux-Häuptling Big Foot festnahm und die 120 Männer und 230 Frauen umzingelte, die Big Foot begleiteten. Die Indianer leisteten keinen Widerstand. Als Oberst James Forsyth die Entwaffnung der Sioux anordnete, lieferten diese ihre Gewehre ab, während die US-Armee ihre Revolverkanonen vom Typ Hotchkiss in Stellung brachte, die pro Minute 100 Schuss abfeuern konnten. Der befehlshabende US-Offizier war mit der Zahl der abgelieferten Waffen nicht zufrieden und befahl seinen Soldaten, die Zelte der Indianer zu durchsuchen. Sie fanden noch zwei Gewehre. Eines gehörte einem jungen Indianer namens Black Coyote, der erklärte, er habe viel Geld für das Gewehr bezahlt und daher sei es sein Eigentum. Die Soldaten packten Black Coyote und es löste sich ein Schuss aus seinem Gewehr. Sofort begannen die Soldaten aus den um das Lager aufgestellten Revolverkanonen zu schießen und richteten ein Blutbad an. Die unbewaffneten Indianer, die zu fliehen versuchten, wurden niedergemäht. Zwischen 150 und 350 Indianer, darunter auch Häuptling Big Foot sowie Frauen mit Säuglingen im Arm und Kinder, starben im Kugelhagel. Der befehlshabende Offizier Forsyth wurde nach dem Massaker nicht bestraft, sondern zum Generalmajor befördert. Mit dem Massaker von Wounded Knee endeten die Indianerkriege. Danach gab es keinen bewaffneten Widerstand mehr.102

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