Читать книгу Heinrich Töpfer und die Jubelkugel - Detlef Köhne - Страница 18

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Hagweed verstaute das Päckchen in einer schmutzig weißen Baumwolltasche. »Hör zu, Heinrich, die Sache mit dem Päckchen ...« Er sah Heinrich eindringlich an. »Es ist besser, wenn niemand davon erfährt, okay? Egal, wer danach fragt, du weißt von nichts.«

Heinrich nickte mit Nachdruck und fragte sich insgeheim, was in dem kleinen Päckchen wohl Geheimnisvolles drin sein mochte.

Sie gingen nebenan in einen kleinen Zeitschriftenladen.

»Den ›Guess What‹, bitte«, verlangte Hagweed von dem südosteuropäisch anmutenden Zeitungsverkäufer, bezahlte (»Dange. Tschuss«, sagte der Typ) und überflog die Schlagzeilen.

»Was heißt Guess What, Hagweed?«

»Na, rate mal«, sagte Hagweed und packte die Zeitung zu dem Grünkotz-Päckchen in die Baumwolltasche.

»Sag mal, Hagweed«, fragte Heinrich weiter, »wie kommt es eigentlich, dass hier so viel ähnlich, aber doch anders ist; dass euer H&M zwar genauso aussieht wie bei uns, aber ›Hexen- und Magiermode‹ heißt; dass es Microsoft gibt, die aber Zauberstäbe bauen anstatt Mäuse und dass die Burgerbraterei zwar die gleichen Instantzwiebeln verarbeitet, aber nicht McDonalds, sondern McWizards heißt?«

»Oh, das ist sehr simpel, wirklich. Ich erklär 's dir am besten mit einem kleinen Ausflug in die Quantenphysik. Es geht, einfach gesagt, um die relative Gleichheit zweier oder beliebig vieler Realitäten, die jedoch nur aus der Position eines Beobachters heraus als unterschiedliche Realitäten wahrnehmbar, für sich gesehen aber singulär sind. Durch die Fraktionierung der Realitätszweige ...«

»Geschenkt, Hagweed.«

»Na gut, dann die Kurzform für Erstsemester: Stell es dir vor, wie zwei parallel existierende Welten, die sich alles in allem unabhängig voneinander entwickeln. Aber es gibt vereinzelt Verbindungen zwischen den beiden Welten. Genauso wie zwei Plätzchen, die auf einem Backblech aneinanderbacken, wenn sie zu dicht beieinanderliegen, verstehst du? Und so sickert ab und zu etwas von einer Seite auf die andere hinüber. Von hier nach dort, von dort nach hier. Durch die stattfindende oder ausbleibende Vermischung entwickelt sich manches gleich, manches unterscheidet sich unwesentlich und manches ist komplett anders. Wie zum Beispiel die Sprachen.«

»Wieso die Sprachen? Es sprechen doch alle genauso deutsch wie zu Hause, oder?«

»Irrtum, Heinrich. Kein Mensch spricht hier deutsch. In der magischen Welt spricht jeder, wie ihm der Schnabel gewachsen ist. Für alle anderen hört es sich an, wie deren jeweilige Muttersprache.«

»Wow, du meinst, so wie der Babelfisch, nur ohne Fisch? Na, das ist endlich mal 'ne sinnvolle Einrichtung. Fremdsprachen können ist cool, aber sie lernen ist ziemlich kacke.«

»Sprachbarrieren haben wir bereits vor langer Zeit überwunden. Das vereinfacht die internationale Verständigung ungemein. Manche Dialekte bereiten gelegentlich Probleme. Und Eigennamen und Beschriftungen auf Schildern, Werbetafeln und Ähnliches werden nur in das Modulationsprogramm aufgenommen, wenn du bei der Magischen Union in Brüssel eingeschriebenes Mitglied bist und Gebühren abdrückst.«

»Hagweed?«

»Ja?«

»Ich träume das doch alles, oder?«

»Was immer du meinst, Kleiner«, grinste Hagweed schelmisch.

Sie schlenderten die Winkel-Mall hinunter, und Heinrich war wieder einen Augenblick mit seinen Gedanken allein.

»Hagweed, das macht mir ja ehrlich gesagt alles einen Riesenspaß mit dir«, setzte er neu an. »Aber – nur für den Fall, dass ich wirklich nicht träume – nutzt es was, wenn ich dir nochmals ganz fest versichere, dass ich hier nichts zu suchen habe und ihr euch den Falschen geangelt habt?«

»Nein, gar nichts.«

»Dachte ich mir.«

Hagweed hielt an und schaute Heinrich fest in die Augen. »Heinrich, wir waren es, die dich vor zehn Jahren auf der Schwelle des Hauses deiner Pflegeeltern abgesetzt haben. Ich war dabei. Vielleicht haben sie es dir nur nie erzählt. Die Narbe mit dem Blitz auf deiner Stirn hast du von einem Unfall, den Professor Schwurbelbart beim Einparken gebaut hat.«

»Aber das ist es ja gerade: Siehst du hier irgendwo eine Narbe? Oder einen Blitz? Na?« Heinrich wischte sich die Haare aus dem Gesicht und patschte sich auf die Stirn.

»Ja, allerdings«, sagte Hagweed ungerührt.

»Was?«, schnappte Heinrich entgeistert. »Ach so, das. Nein, das ist keine Narbe, sondern Farbe. Wir hatten gestern eine Theaterprobe in der Schule, dafür habe ich mir die Birne bemalt und nun kriege ich das Zeug einfach nicht ab. Aber es ist wirklich nur Farbe, klar? Ich bin einfach ein anderer als der, für den ihr mich haltet und zaubern kann ich auch nicht.«

»Deswegen sollst du ja nach Hochwärts. Da lernst du es nämlich. – Okay, Heinrich, lass uns kurz zu ›McWizards‹ reingehen. Ich glaube, ich muss dir was erklären, weil du dies nämlich garantiert nicht träumst und du sonst ein paar falsche Vorstellungen bekommen könntest.«

Erst jetzt bemerkte Heinrich, wie hungrig er war. Durch das entfallene häusliche Grillfest hatte er heute außer dem Frühstück noch nichts zu sich genommen und folgte Hagweed neugierig in die Burgerbraterei, an deren Eingangstür ein Schild mit der Aufschrift ›Hexenwochen bei McWizards‹ hing. Hoffentlich war das Zeug, das die hier zusammenbrieten, für Nichtmagier überhaupt genießbar.

»In der Juniortüte gibt's diese Woche Figuren von Miraculix, Bibi Blocksberg und Gundel Gaukeley. Willst du?«

Da Heinrich sich nicht entscheiden konnte, bestellte Hagweed ihnen schließlich das Super-Hexenmenü mit Pommes und großer Coke (»Coke gibt's auch überall, was Hagweed?«) und setzte sich mit Heinrich an einen der kleinen Tische.

»Also«, begann Hagweed zwischen zwei Bissen seines Witchburgers und Heinrich hörte ihm kauend zu. »Du fragst dich bestimmt, wieso wir alle so scharf darauf sind, dich unbedingt nach Hochwärts zu schleppen. Um das zu verstehen, erzähle ich dir am besten kurz den Werdegang zweier Zauberer, deren Wege sich von Kindesbeinen an beständig kreuzten und die bis heute eine erbitterte Feindschaft verbindet.

Den einen von ihnen kennst du bereits: Professor Ambos Schwurbelbart. Er ist Abkomme eines uralten Zauberergeschlechts, das viele große Magier hervorgebracht hat. Schwurbelbarts Berufung zu Höherem war bereits früh erkennbar, schon als Achtjähriger hatte er den Bart der Großen Weisen, und nach einer erfolgreichen Zeit als Schüler und Lehrer in Hochwärts ist er heute dessen Direktor. Wobei ... erfolgreich war es nicht immer ... Pannen passieren halt auch den Größten mal und ... naja, es hat jedenfalls immer gereicht, um allen anderen eine Nasenspitze voraus zu sein.

Doch bereits seit Schwurbelbarts frühester Kindheit gab es noch einen zweiten Zauberer, über den bei uns für gewöhnlich wenig gesprochen wird. Dieser Zauberer ist böse. Er war als Kind schon scheiße. Hat sich einen Spaß daraus gemacht, Jüngere und Schwächere zu terrorisieren, indem er sie, wenn sie Vater, Mutter, Kind spielten, zwang, sich als Mädchen zu verkleiden. Er denunzierte andere bei der Kindergärtnerin als Bettnässer, klaute ihnen die Wachsmalstifte und so weiter. Doch schon zu beider Kindergartenzeit fand er in Ambos Schwurbelbart seinen Meister. Egal was er anstellte, Klein-Ambos hatte stets das bessere Ende für sich. Kreativ in der Wahl der Mittel waren sie beide. Fand der eine einen toten Salamander in seiner Brotbüchse vor, rächte er sich, indem er seinem Rivalen Säure in die Fingerfarben mischte oder Löschkalk in die Sandförmchen füllte.

Später an der Schule waren die beiden Anführer rivalisierender Gangs. Hat in Hochwärts für eine ordentlich hohe Unfallquote gesorgt, denn die Bandagen wurde härter. Der-dessen-Namen-wir-fast-nie-aussprechen schreckte auch vor Erpressung und Bestechung nicht zurück. Versprach anderen Jungs Dates mit Mädchen und unerschöpfliche Süßigkeitenvorräte, wenn sie nur seiner Gang beiträten. Doch noch bevor die versprochenen Dates zustande kommen konnten, hatte Schwurbelbart ihm die Mädchen bereits ausgespannt und seine Süßigkeitenvorräte in Drachenkotze verwandelt. Somit gelang es Dem-dessen-Name-mir-gerade-nicht-einfällt nie, seine Gefolgsleute lange bei der Stange zu halten. Er kämpfte gegen Schwurbelbart einfach mit stumpfen Waffen.

Nach der Schule wurde Schwurbelbart in Hochwärts als Lehrer angestellt, während sein Rivale die Schule verließ und sich seine Spur zunächst verlor. Er tauchte einige Jahre später wieder auf, als der Direktorenposten in Hochwärts neu zu besetzen war und in der Zeitung ausgeschrieben wurde. Beide bewarben sie sich um die Stelle, doch Schwurbelbart hatte als Lehrer den Vorteil der besseren Verbindungen zu den Ladys in den Sekretariaten. Er fing die Bewerbung seines Konkurrenten ab und leitete sie um an das Klärwerk von Sonschiet. Das ist die Stadt, an deren Grenze Hochwärts liegt. Somit war Schwurbelbart der einzige Bewerber um den Direktorenposten und bekam die Stelle.

Der Zorn Dessen-der-mit-seinen-Plänen-immer-baden-geht wuchs, und über die Jahre hat er sich derart in die Sache hineingesteigert, dass bald sein ganzes Denken und Handeln nur noch darauf ausgerichtet war, es Schwurbelbart endlich heimzuzahlen und ihn vom Thron zu stürzen. Er wurde zunehmend kriminell und fing an, sich selber ›Der Dunkle Lord‹ zu nennen. Bald musste er feststellen, dass dieser Name bereits markenrechtlich geschützt war, also nannte er sich fortan ›Der Komplementärfarbe zu dunkel Lord‹ oder auch kurz ›Der Gelbe Lord‹ und erkor gelb zum Attribut seiner Schreckensherrschaft. Jedermann sollte erzittern, wenn er etwas Gelbes zu Gesicht bekam und sich vor Furcht in die Hosen machen, was den Gelb-Effekt noch verstärkt hätte. Nun ja, es hat nicht recht funktioniert. Oder würdest du jemanden ernst nehmen, der kaum größer ist als du und in einem pissgelben Umhang vor dir steht?«

Heinrich stellte kurz das Kauen ein und überlegte, welche Antwort Hagweed auf diese Frage erwarten mochte. Langsam schüttelte er den Kopf.

»Siehst du? – Als Zauberer ist der Kerl total unfähig. Er hat sich sogar mal in den eigenen Fuß gezaubert, als er Schwurbelbart einen Fluch auf den Hals jagen wollte, und hinkt seither er ein wenig. Dennoch wurde er zu einer allgemeinen Bedrohung, denn es ist gerade seine Ungeschicklichkeit, die ihn gefährlich macht. Mit Heimtücke und fehlgeleiteten Flüchen hat er bereits manch einem das Verderben gebracht. Darüber hinaus haben sich über ihn schon einige schlicht und einfach totgelacht, und das meine ich nicht im übertragenen Sinne.

Schwurbelbart zu stürzen und an seiner statt Direktor von Hochwärts zu werden, das sind und bleiben seine großen Ziele, dazu ist er auch bereit, seine Seele zu verkaufen und Bündnisse mit den Dienern der Unterwelt einzugehen. Diese Gefahr ist allgegenwärtig, denn so viele Auseinandersetzungen es zwischen den beiden auch gab und so oft Schwurbelbart auch den Sieg davontragen konnte, so ist es ihm doch nie gelungen, seinen Rivalen vernichtend zu schlagen. Für den Verlust seiner Macht ist letztendlich jemand anders verantwortlich. Und da kommst du ins Spiel.«

»Ich?«, fragte Heinrich verdutzt und vergaß erneut zu kauen. »Ich kenne den Typen doch gar nicht. Weder Schwurbelbart noch diesen anderen ... wie nennst du den doch gleich?«

»Seinen Namen wirst du nur selten hören. Der Kerl ist eine Schande für die gesamte Zaubererschaft und den meisten ist es einfach zu genierlich, ihn beim Namen zu nennen. Deswegen sprechen wir ihn so gut wie niemals aus.«

»Niemals?«

»Niemals.«

»Wen?«

»Den Namen.«

»Welchen Namen?«

»Na, Walmart natürlich.« Hagweed schlug sich vor Schreck die Hand vor den Mund.

»Siehst du? Geht doch«, sagte Heinrich zufrieden. »Walmart«, wiederholte er laut.

»Schschsch, lass das, Mann! Ist ja peinlich.« Hagweed sah sich um. »Ja, genau, Walmart. Und nun vergiss den Namen gleich wieder, ja?«

»Und was habe ich jetzt mit der Sache zu tun?«

»Also, ich weiß nicht, ob dir das klar ist, aber es gibt ein großes Geheimnis um deine Herkunft und die Umstände deiner Geburt. Niemand weiß, worin diese besonderen Umstände genau bestehen und somit gerieten sie zur Legende. Bekannt ist nur soviel: Aus undurchsichtigen Gründen wurdest du bereits als Baby von deinen Eltern getrennt. Schwurbelbart, der deine Mutter aus gemeinsamen Schulzeiten kannte, fühlte sich ihr aus irgendeinem kühlen Grund verpflichtet und hatte dich am Hals ... ähm, ich meine, nahm dich bei sich auf.

Der-dessen-Namen ... okay, okay – Walmart bekam Wind von der Angelegenheit und war seither bestrebt, deiner habhaft zu werden. Man nimmt an, es sei ihm dabei nur darum gegangen, seinem Erzfeind Schwurbelbart eins auszuwischen, andere vermuten mehr dahinter. Eines Tages fand Der-dessen ... ist ja gut – Walmart heraus, dass Schwurbelbart dich bei sich zu Hause versteckte, und drang in sein Haus ein, nachdem er Schwurbelbart mit einer Finte von der Bildfläche gelockt hatte.

So kam es zu einer schicksalhaften Begegnung zwischen ihm und dir. Niemand weiß, was genau passiert ist, aber irgendetwas geschah in dieser Nacht. Der ... Walmart musste fliehen und seine Macht war gebrochen. Nun, dir wurde das Verdienst zugeschrieben, ihn besiegt und vertrieben zu haben, wie auch immer das zugegangen sein mag. Weil jedoch unklar blieb, wie endgültig der Verlust dieser Macht war, wurde entschieden, dass du künftig besser vor ihm versteckt werden musstest. Schwurbelbart fand die Windelwechselei ohnehin langsam lästig und so war ihm dies ein willkommenes Ereignis, dich loszuwerden ... ähm, ich meine, dich an einen sichereren Ort zu bringen.

Also brachten wir dich bei deinen Verwandten unter und luden dich dort bei einer Nacht- und Nebelaktion auf der Türschwelle ab. War nicht die feine englische Art, aber so hatten wir dich vom Hals und Schwurbelbart konnte sich wieder um den Schulbetrieb kümmern. Du verstehst: Da ist einem das Hemd einfach näher als der Frack.

Was damals tatsächlich vorgefallen ist, verliert sich im Nebel der Geschichte und niemand hat je die Wahrheit erfahren. Vieles, was einst war, ist verloren. Geschichte wurde Legende, Legende wurde Mythos und zehn Jahre lang wusste niemand mehr um das Kind, bis es sich eines Tages einen neuen Pfleger suchte.«

»Von ›suchte‹ kann kaum die Rede sein«, fiel Heinrich ein.

»Mit deinem elften Geburtstag erreichst du nun das richtige Alter für deine Einschulung in Hochwärts, die wir für dich arrangiert haben. Das ist der Grund, warum wir dich jetzt zurückholen, denn das ist die Welt, in die du gehörst.«

»Das ist ja alles eine ganz tolle Geschichte, Hagweed, aber ich bin wirklich nicht der, den ihr sucht. Ich werde nächste Woche nicht elf, sondern zwölf. Eine Narbe habe ich auch nicht und die Durstigs kenne ich nur vom Hörensagen.«

»Heinrich, ich bin damals dabei gewesen. Die Narbe ... okay, ich bin ziemlich sicher, dass es damals eine Narbe war. Aber Hauptsache, der Blitz ist da, der war allerdings auf der anderen Seite ... und deine Augen ... naja, die haben mit der Zeit eine andere Farbe angenommen, wie mir scheint. Tja, und die Haare ... gut, die war auch irgendwie anders. – Doch wie dem auch sei, ich versichere dir, ich kenne mich ein wenig aus mit Menschen und ich habe das sichere Gefühl, den richtigen Jungen aufgegabelt zu haben.«

Heinrich stellte keine Fragen mehr, aber er spürte die Gewissheit, dass Hagweed ihm mehr verschwiegen als erzählt hatte und das in Wahrheit etwas ganz anderes dahintersteckte, als ihn nur dorthin zu holen, wohin er angeblich gehörte.

Sie hatten aufgegessen und verließen den Burgerladen. Die metallenen Schiebetüren des Fahrstuhls zurück in den Leckenden Nachttopf waren nicht mehr weit entfernt.

»Wenn du erst in Hochwärts bist, wirst du sicher manches besser verstehen. Es wird dir gefallen.«

»Das kannst du direkt vergessen, Hagweed«, unterbrach Heinrich entschieden. »Falls du glaubst, ich ginge jemals ...«

»Gibt jede Menge netter Mädels dort.«

»Hm, wie viele nette Mädels?«

Hagweed lachte. »Na bitte, so gefällst du mir schon besser. Ich hoffe, du besuchst mich dann mal. Meine Tür ist immer offen für dich, Bruder. Und das ist sie längst nicht für jeden.«

Am Fahrstuhl angekommen, fischte Hagweed eine Spielkarte aus der Hosentasche und schob sie Heinrich in die Brusttasche seines Poloshirts. »Hier, die wirst du morgen brauchen.« Die Fahrstuhltüren öffneten sich. »Hör zu, Heinrich, auch wenn ich dir heute noch nicht die ganze Geschichte erzählen kann, muss ich dir noch was sagen: Ich gondele normalerweise nicht in der Weltgeschichte herum und helfe den Erstklässlern beim Einkaufen, aber hier haben wir beide es mit etwas von Bedeutung zu tun, verstehst du?

Du wirst im Gefüge der Zeit noch eine Rolle zu spielen haben. Und ich ebenfalls. Egal, welches Leben du bisher geführt hast, es wartet ein anderes auf dich. Du bist wichtig für unsere Welt, da bin ich mir sicher, Heinrich, das spüre ich. Dieses Gefühl hat mich bisher nie getrogen und das tut es auch diesmal nicht. Pass auf dich auf, Alter.«

Vor Heinrichs verwirrtem Blick schloss sich die Fahrstuhltür, und Hagweed und die in der Abendsonne glühende Winkel-Mall entschwanden seinen Blicken.

Heinrich Töpfer und die Jubelkugel

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