Читать книгу Von der Weisheit und vom Brauchtum unserer bäuerlichen Vorfahren - Dieter Kremp - Страница 57

Vom krumm und bucklig Schaffen der Bauern

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Ein Bauernleben kannte früher nur wenig Verschnaufpausen. Tagein, tagaus wurde gerackert und geackert und der Buckel krummn geschuftet.

„Wenn der Bauer nicht krumm gehen kann, ist der Acker übel dran.“

„Wenn sich der Bauer nicht bückt, wird der Acker übel gepflügt.“

Immer wieder machten ihm die Sinnsprüche Mut, die er in den Kalendern las oder sich selbst erdachte, wenn die harte Arbeit ihn fast schaffte: „Das beste Wappen in der Welt ist der Pflug im Ackerfeld.“ „Glückselig ist der Mann, der mit seinem Ochsen ackern kann.“ „Bauernarbeit erhält das Leben.“ „Fleißige Arbeit ist gewisser Reichtum.“ „Schmutzige Hand – segnet das Land.“

Erneut klingt Stolz aus den Reimen: „Wer stets im Treuen schafft sein Sach’, darf stolz sein auf sein Tor und Dach. Es sitzt kein Fürst so hoch im Land, er nährt sich durch des Bauern Hand.“

Und man deutete den Spruch auch recht derb um: „Wenn die Bauern nicht arbeiteten, dann könnten die Könige nicht kacken.“

Wer im Dorfe herumschwänzte, der schadete sich selbst. Und wer spazieren ging oder hinter dem warmen Ofen süßem Nichtstun frönte, der brachte es zu nichts.“

„Wenn der Bauer durchs Feld spaziert,

dann ist sein Weizen mit Unkraut geziert.“

„Faul in der Arbeit und fleißig im beten

ist Orgelspiel ohne Balgentreten.“

„Faule Bauern finden keinen guten Acker.“

„Sonnenscheu und Ofenwarm’

macht die reichsten Bauern arm.“

Wer aber mit der Sonne aufstand, dem ging sein Tagewerk frisch vonstatten:

„Ein früher Bauer kommt nicht um.“

„Steh’ auf um fünf,

iss mittag um neun,

des abends um fünf

und zu Bett um neun –

so wirst du ein Mann

von neunzig und neun.“

Sicherlich war der Tagesablauf auf dem Lande trotz der Schwere der Arbeit gesünder zu nennen als der in der Stadt. Der Bauer kannte seine Pappenheimer, die seinem guten Vorbild nicht nacheiferten und von denen er sagte:

„Geht die Sonne nach Westen, arbeiten die Faulen am besten.“ „Beim Sonnenschein schlafen und beim Mondenschein wachen, wird niemand zum reichen Manne machen.“

Von der Weisheit und vom Brauchtum unserer bäuerlichen Vorfahren

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