Читать книгу Von der Weisheit und vom Brauchtum unserer bäuerlichen Vorfahren - Dieter Kremp - Страница 60

Maikäfer Summsebrumm

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Maikäfer, flieg!

Dein Vater ist im Krieg,

deine Mutter ist in Pommerland,

Pommerland ist abgebrannt:

Maikäfer, flieg!

Doch dieses Lied ist lange her

und heute kennt uns niemand mehr.

Einst brachten wir den Mai herbei

mit Kinderjubel und Juchhei.

Am Abend, wenn es dämmerte,

dann summten, brummten wir im Garten,

worauf die Kinder immer warten.

Der Specht im Walde hämmerte

sein Paukenlied ins Dorf hinunter:

Ich war dann immer pudelmunter.

Mit meiner lieben Schwester Maja

ich dann zum Abendessen flog,

wir schmausten, leckten und wir schleckten,

bis uns der Gärtnermeister sah,

uns mit der Stinkefaust bedroht’

und uns die Blätter nicht mehr schmeckten.

Ich armer Meister Summsebrumm.,

voll Appetit und Kinderruhm.

Ich nahm Reißaus zum nahen Wald,

wo ich dann schlief gar bald.

Die Engerlinge in dem Gartenbeet,

bald kleine, nette Püppchen werden,

so wohl geborgen in der Erden,

ihr Äuglein nach der Maja drehen,

nach ihrem Vater Summsebrumm,

doch noch sind sie ganz steif und stumm.

Ein Mädchen nimmt mich in die Hand,

das mich bei meinen Puppen fand.

Es streichelt mich ganz zart und sanft.

Ich pumpe mich mit Luft ganz voll

und starte in die Lüfte hoch.

Das Mädchen findet mich ganz toll,

als ich auf ihrem Händchen kroch.

Ich fliege in den Himmel weit,

doch längst vergangen ist die Zeit.

Von der Weisheit und vom Brauchtum unserer bäuerlichen Vorfahren

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