Читать книгу Der Verkehrspolizist - Dieter Schäfer - Страница 37
Freizeitunfälle
ОглавлениеNeben den Pendlerunfällen fällt der Fokus natürlich auch auf das Phänomen der Freizeitunfälle. Exemplarisch möchte ich einen Radunfall am Vatertag 2016 im Wohngebiet des Stadtteils Neuenheim herausgreifen.
Ein 50-Jähriger aus der Gundolfstraße im ruhigen Stadtteil Neuenheim hatte sich mit einem Bekannten zu einer Ausfahrt mit dem Rennrad verabredet. Kurz nach 13 Uhr kehrten sie nach einer 60-km-Tour zurück.
100 Meter vor der Haustür näherten sich die beiden der Seitzstraße. Aus dieser fuhr eine 30-Jährige mit ihrem VW-Golf von zu Hause los und hatte an der Einmündung zur Gundolfstraße Vorfahrt vor den beiden Radfahrern.
Wegen eines verbotswidrig von einer Anwohnerin im 5-Meter-Bereich abgestellten Pkw mussten die Radfahrer mittig der Fahrbahn fahren. Durch die Sichtbehinderung konnten sich die Kontrahenten erst viel zu spät erkennen.
Der vordere Radfahrer stieß vorne rechts gegen den VW-Golf, wurde aufgegabelt und durchschlug mit seinem Kopf die Windschutzscheibe. Der hintere Rennradler kollidierte ebenfalls mit dem Golf, wurde aber nach hinten abgewiesen.
Zum Glück trugen beide einen Helm. Der 50-Jährige trug eine leichte Gehirnerschütterung sowie eine Kopfplatzwunde davon, der zweite Radler eine schmerzhafte Steißbein-Prellung. Ohne Helm wäre der Unfall mit schwersten Kopfverletzungen ausgegangen.
Solche Unfälle im vertrauten, wohnortnahen Verkehrsraum sind aufgrund des Routineverhaltens der Beteiligten kaum präventabel bzw. vermeidbar.
Warum das so ist, habe ich oben erläutert. Deshalb lasse ich auch nicht nach zu empfehlen, die Regeltreue zur persönlichen Routine zu machen.