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Die Furt am Gaisbergtunnel

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Eine solche erwähnenswerte Gefahrenstelle hat sich mitten in der Stadt, am östlichen Ende des Adenauerplatzes, entwickelt. Die parallel zur Bundesstraße 3, der Rohrbacher Straße, verlaufende Gaisberg-Straße ist ausgewiesene Fahrradstraße. Sie mündet in Nordrichtung mit leichtem Gefälle an einer ampelgeregelten Fahrrad- und Fußgängerfurt. Der querende Fahrzeugverkehr verlässt den Adenauerplatz zweispurig in den Gaisberg-Tunnel. Wenn die Ampel für Fußgänger und Radfahrer auf Rot springt, erhält der Autoverkehr drei Sekunden später Grün.

An einem sonnigen Sommerabend im Juli 2016 fuhr ein junger Mann mit seinen Pkw von der Kurfürstenanlage über den Adenauerplatz in Richtung Tunnel.

Für uns als Polizei ein glücklicher Zufall, zeichnete er seine Fahrt mit einer Dash-Cam auf. Er nähert sich der Fußgänger- und Radfahrerfurt an der Gaisberg-Straße. Auf dem linken Fahrstreifen wartet ein Pkw an der Haltlinie.

Die Ampel springt auf Rot/Gelb und im letzten Augenblick huscht noch ein Radfahrer bei Rot über die Furt, sodass der wartende Pkw noch nicht losfahren kann.

Die Ampel springt auf Grün und der junge Mann ist an der Querung, als plötzlich von rechts eine junge Radfahrerin ohne Geschwindigkeitsverminderung die Furt quert. Sie hat den Blick nach vorne gerichtet und macht einen völlig entspannten Eindruck. Der Pkw erwischt die Radfahrerin etwa mittig der Motorhaube. Die Radfahrerin wird hochgewirbelt, dreht sich um ihre Körperachse und wird mit Vorwärtsdrall seitlich über die Motorhaube abgeworfen. Das Fahrrad wird spektakulär etwa 20 Meter weit nach vorne links katapultiert.

Die junge Frau hatte unglaubliches Glück. Sie trug keinen Helm. Der wartende Pkw konnte jedoch wegen des zuvor querenden Radfahrers nicht losfahren, sodass sie eine Ausrollzone auf dem Asphalt hatte und sich nur eine Beckenprellung zuzog.

In jeder anderen Konstellation wäre sie mit dem Kopf auf der Windschutzscheibe oder dem Fahrzeugholm aufgeschlagen und hätte schwerste Verletzungen davongetragen.

Weniger Glück hatte ein 51-jähriger Radfahrer. Im Oktober 2018 fuhr dieser an gleicher Stelle, morgens um halb sieben, bei Dunkelheit, bei Rotlicht über die Fahrradfurt.

Er wurde dabei von einem Pkw auf der linken der beiden Fahrspuren umgefahren. Obwohl dem Mann diese Gefahr wegen der roten Ampel bewusst sein musste, querte er dennoch leichtfertig die Fahrbahn. Er trug keinen Helm und zog sich deshalb schwerste Kopfverletzungen zu.

Der Verkehrspolizist

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