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Die Bedeutung eines langsamen Gewichtsverlusts

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Jetzt, wo Sie wissen, wie schlecht Ihr Körper mit starken Veränderungen umgehen kann, werden Sie verstehen, warum der Hypothalamus sich gegen schnelle Veränderungen wehrt. Dieser Widerstand kann sehr hartnäckig sein. Manchmal kann man ihn mit jeder Faser des Körpers spüren. Ein anderes Mal schlummert er nur dahin und bleibt unsichtbar. Wir wollen diesen Widerstand nicht nur sichtbar, sondern auch vorhersehbar und besser handhabbar machen. Im Fall des Hypothalamus besteht dieser Widerstand aus einer Gesamtheit kleiner, komplexer und »heimtückischer« Prozesse, die fast unabwendbar sind.

Um den Hypothalamus begrifflich oder visuell fassbar zu machen, haben wir ein Bild für ihn gewählt: den Hamster. So ein gemütliches Nagetier, mit dicken Wangen und einem Wintervorrat. Wie aus einem Zeichentrickfilm oder Comic. Ein Hamster, der zufrieden oben auf einem großen Berg aus Nahrung sitzt. Stellen Sie sich nun einmal vor, Sie würden heimlich ein Körnchen davon wegnehmen. Der Hamster würde es nicht bemerken und wäre immer noch glücklich und zufrieden. Aber angenommen, Sie würden den Berg dann mit großen Schaufeln immer kleiner machen. Dann würde sich das gut gelaunte Tierchen schnell in ein rachsüchtiges Biest verwandeln.


So lassen sich auch einige Funktionen des Hypothalamus verstehen: als ein Hamster mit einem großen Wintervorrat. Bei übergewichtigen Menschen besteht dieser Wintervorrat aus zusätzlichen Kilos an Fettgewebe. Der Hypothalamus mag es nicht, wenn dieser Vorrat schrumpft, im Gegenteil, der Vorrat soll nach Möglichkeit wachsen und immer größer werden.

So kindisch das Hamsterbeispiel vielleicht erscheinen mag, die Botschaft, die dahintersteht, ist todernst. Und sie ist eine der wichtigsten Botschaften in diesem Buch: Nehmen Sie nicht zu schnell ab! Wenn Sie es überstürzen, werden Ihre Chancen auf einen dauerhaften Erfolg sehr viel geringer sein. Dies hat sich schon oft und sehr überzeugend bestätigt.


Danny der Weltmeister und der Hypothalamus

In Dannys Fall kam die Rolle des Hypothalamus sehr deutlich zum Tragen. Nicht so sehr zu Anfang des Programms, als es für die Teilnehmer, die abzunehmen versuchten, noch gut lief. Doch als die Aufmerksamkeit nachließ – sowohl Dannys eigene als auch die in seinem Umfeld und in den Medien –, tauchte der Hamster wieder auf der Bildfläche auf. Er war ganz und gar nicht glücklich und ließ sich auch von Komplimenten oder Beifallsrufen nicht umstimmen. Wegen des großen Mangels, den er im Körper des Teilnehmers wahrnahm, drehte der Hamster völlig durch. Er wähnte sich in einer Eiszeit, in der alle seine sorgfältig aufgebauten Reserven komplett aufgebraucht wurden. Daher hatte er keine andere Wahl, er musste aktiv werden. Und das tat er auch. Zunächst einmal senkte er den Energieverbrauch des Körpers. Das gelang ihm, indem er den Ruhestoffwechsel herunterfuhr und so den Verbrauch des Körpers reduzierte.

Außerdem zauberte er alle verfügbaren Tricks aus dem Hut, um Danny dazu zu bewegen, die verlorenen Reserven wieder aufzufüllen. Dannys Hungergefühl wurde gesteigert und er schenkte Essen und Nahrungsmitteln unbewusst größere Beachtung, auch durch den Einfluss, den der Hypothalamus auf das limbische System und den präfrontalen Kortex ausübte. Das erklärt, warum Danny nach einer Weile gedankenlos wieder große Mengen ungesunder Nahrung zu sich nahm.

Der Hamster im Kopf

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