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8. Mordechai ben Efrajim Awraham, HOMEYER Nr. 12


H: 90 cm B: 45 cm T: 9 cm


Marcus Ephraim [Spanier] (1750/1752 bis 19.12.1838)

Aus den Angaben Meier Spaniers1 lässt sich entnehmen, dass es sich bei dem als M. Ephraim im Familienbuch des Landrabbinats verzeichneten Witwer der Therese, geb. Prack (Nr. 2), um Marcus Ephraim (Spanier) handelt, einen Sohn Ephraim Abrahams (*1722), des Stammvaters einer der beiden Wunstorfer Spanier-Familien. Dass Meier Spaniers Großtante Hannchen Spanier (Nr. 44) die von Ephraim abstammende Familie für »unecht« hielt,2 könnte seinen Grund in einer, im Vergleich zum eigenen Familienzweig, späteren Verwendung des Nachnamens haben. Marcus Ephraim wurde in Wunstorf geboren und handelte u. a. mit Altkleidern, eine für Juden vor der Gewerbefreiheit häufige Tätigkeit.

Stadtvogt Wolbrecht schreibt zu ihm: »Er ist ein ehrlicher braver Mann, hat sein nothdürftige[s] Auskommen, und führt einen stillen Lebenswandel.«.3

1 SPANIER 1937, S. 195.

2 Ebd., S. 193.

3 SJ: Bericht des Stadtvogts Wolbrecht an das Kurfürstl. Staatsministerium v. 10.1.1806.

Übersetzung

Hier ist begraben / ein untadeliger und aufrechter Mann, / der seinen Gott fürchtete (vgl. Hi 1,1/1,8 f.) all seine Tage, / das ist der teure, verehrte Herr Mordechai, / [5] Sohn des verehrten Herrn Efrajim Awraham, / s. A., gestorben in hohem Alter (Gen 15,15 u. a.) / an Tag 4, dem 2. Tewet (Mittwoch, 19.12. [1838]), und begraben / an Tag 5 im Jahre 599 n. kl. Z. (Donnerstag, [20.12.] 1838) / Es sei seine Seele eingebunden in das Bündel des Lebens! (→F4)

Kommentar

Z. 1–3: Das Lob bezieht sich auf die häufig herangezogene Hiob-Stelle 1,1/8, wobei das Zitat hier um die »Gottesfurcht« (vgl. Z. 2 jere elohaw), neben der Gerechtigkeit/Wohltätigkeit zedaka) ein zentrales Element jüdischer Frömmigkeit, erweitert ist. »Gottesfurcht« wird in Dtn 6,2–3 eng mit der Erfüllung der Gebote und den Verheißungen an die »Väter« (langes Leben, zahlreiche Nachkommen, Land) verknüpft.

Z. 4: Mordechai ist eine häufige religiöse Entsprechung zu dem bürgerlichen Namen Marcus. Der Name Marcus zählt nicht zu den sog. »Assimilationsnamen« (s. den Kommentar zu Nr. 2, Z. 4); er wurde von Berliner Juden 1812 als offenbar typisch jüdischer Name u. a. gegen Martin ausgetauscht (s. die Liste bei BERING, S. 59).

Z. 6: Die Angabe »gestorben in hohem Alter« met be-sewa towa) bestätigt im Einklang mit Dtn 6, 2–3 den frommen Lebenswandel des Verstorbenen.

Äußere Form: Vgl. Nr. 2.

Im Licht des Lebens

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