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3.1.3 Elterliches Erziehungsverhalten und kindliche Gesundheit
ОглавлениеWährend eine positive und liebevolle Beziehung zwischen den Eltern zur psychischen Gesundheit ihrer Kinder beiträgt, sind Paarkonflikte und psychische Störungen der Eltern mit gegenwärtigen und zukünftigen Verhaltensproblemen der Kinder (z. B. psychische Störungen, geringe Schulleistung, Beziehungsschwierigkeiten mit Gleichaltrigen) assoziiert (Lexow et al. 2008; Mattejat und Lisofsky 2000). Das Ausmaß der Beeinträchtigung bei Kindern und Jugendlichen hängt dabei vom Schweregrad der partnerschaftlichen Auseinandersetzungen ab. Häufige, intensive und offene Konflikte zwischen den Eltern stellen leicht eine emotionale Überforderung für Kinder und Jugendliche und ein unangemessenes Modell für Problemlösestrategien dar. Außerdem verstärken Eltern in konfliktreichen Beziehungen oder mit psychischen Beeinträchtigungen häufiger intermittierend unerwünschtes kindliches Verhalten, greifen eher zu unangemessen harten Disziplinierungsmaßnahmen und zeigen vergleichsweise wenig liebevolle Zuwendung, Akzeptanz und Unterstützung ihren Kindern gegenüber als zufriedene und psychisch gesunde Eltern. Allerdings gelten elterliche Konflikte und kindliche Auffälligkeiten als bidirektional: Nicht nur Partnerschaftskonflikte beeinträchtigen die Anpassung der Kinder, sondern Auffälligkeiten der Kinder und Jugendlichen können ebenso die elterliche Beziehung belasten.