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Dennis Weiland im »Café Raab«

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Ein solches Spielsystem funktioniert nur, wenn alle mitmachen, auch die Stürmer. »Einen kannst du vielleicht raus lassen«, schränkt der frühere Mainzer Mittelfeldspieler Dennis Weiland, 37, ein, der im »Café Raab« sitzt. Es ist Klopps Mainzer Lieblingscafé. Wir nehmen ein paar Tassen aufgeschäumte Milch, in denen ein Espresso schwimmt. Nicht weit davon entfernt steht Klopps Haus im angenehmen Mainzer Stadtteil Gonsenheim. Die Straße runter ist der Wald, in dem die Mainzer Spieler Kondition trainiert haben.

Unter Wolfgang Frank machen bei Mainz alle mit, wenn gegen den Ball gearbeitet wird. In Ulm auch. In Ulm, in der Dritten Liga, gibt es seit 1997 noch so einen Verrückten. Der heißt Ralf Rangnick. Im DFBPokal 1997/98 müssen die Mainzer mit ihrem Trainer Dietmar Constantini zum Drittligisten SSV Ulm 1846 und werden mit 4:1 verhauen. Bei Mainz ist Klopp nicht im Aufgebot. Klopp kommt mit Constantini nicht klar. Heidel denkt: »Die Ulmer, die spielen so, wie wir gerne spielen würden.« Und dann fällt ihm der Name dieses »Ungarn« nicht ein, »so ein Kleiner«, bei Ulm vorne im Sturm. War kein Ungar, der Ungar bei Ulm war der athletische Innenverteidiger Tamás Bódog, der das 1:0 macht und später bei Mainz spielt, der Kleine im Sturm war Dragan Trkulja, ein säbelbeiniger Serbe, der gegen Mainz zwei Tore vorbereitet und eines macht. Spielte Pressing, der Trkulja.

Wolfgang Frank übt mit den Mainzern Anfang 1996 die Raumdeckung, das Verschieben, das Pressing. Dann spielen die Mainzer eine grandiose Rückrunde, nicht weil die Spieler plötzlich so gut sind, oder wenigstens nicht nur, sondern auch, weil der Trainer eine Idee hat, und keiner in der Liga hat eine Antwort. Heute spielen alle mit der Viererkette, das damals war der Anfang, holprig, und vom Rand des Fußballs aus. Das Establishment wartet ab und zieht später nach. Frank krempelt alles um, ist enorm ehrgeizig.

In der Winterpause der nächsten Saison überzieht er. In dieser Phase kommt ihm das Gespür für die Bedürfnisse der Mannschaft abhanden, er lässt zu viel trainieren. Mainz verliert die ersten beiden Rückrundenspiele. Frank, mit einer Konsequenz, die etwas Schmerzhaftes hat, schmeißt hin. Klopp lernt bei Frank, wie es geht, und lernt, wie es nicht geht.

Jürgen Klopp

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