Читать книгу Jürgen Klopp - Элмар Невелинг, Matthias Greulich - Страница 54
»Ich muss ja nicht alleine glücklich bleiben auf der Welt.«
ОглавлениеKlopp weiß genau, dass eine Menge Glück im Spiel war, um Trainer beim FSV Mainz zu werden und in der Bundesliga arbeiten zu dürfen: »Das kann ich jeden Tag fühlen.« Da er auch weiß, wie schwer sich Vereine bei der Suche nach dem richtigen Trainer tun, hält er sich nicht zurück, wenn er gefragt wird. Kann auch vorkommen, dass er sich ungefragt äußert:
»Mittlerweile kenne ich sehr viele Kollegen. Entweder habe ich mit ihnen den Trainerschein gemacht oder habe sie im Laufe der Zeit kennengelernt. Wenn mich ein Präsident am Telefon hat, dann sage ich ihm schon mal: ›Ich kenne da einen, der für dich interessant sein könnte.‹ Ich glaube, dass Entscheider gerade bei der Trainerauswahl extrem viel Hilfe gebrauchen können. Entweder weil sie zu wenig Informationen besitzen oder keine Ruhe haben, die richtige Entscheidung zu treffen. Oder nicht mutig genug sind. In Mainz waren sie mutig, in Dortmund waren sie mutig – davon habe ich profitiert. Und deswegen muss ich ja auch nicht alleine glücklich bleiben auf der Welt.« einen Fußballlehrer, wenn die Spieler, die er trainiert hat, nicht abgeschreckt werden, sondern auch als Trainer arbeiten wollen.
Weiland kommt im Sommer 2001 vom VfL Osnabrück zu den 05ern. Die Mainzer spielen am 22. Oktober 2001 in Osnabrück, beide Mannschaften kämpfen gegen den Abstieg. Bei Mainz muss Mittelfeldspieler Jürgen Kramny nach 15 Minuten mit Muskelfaserriss raus, Klopp wird eingewechselt und spielt gegen Weiland, der die Tore von Daniel Thioune zum 2:1-Sieg des Vfl vorbereitet. Osnabrück steigt trotzdem ab, Mainz bleibt in der zweiten Liga.
»Das hat dich für Mainz qualifiziert«, sagt Klopp zu Weiland, als der sein »Dosenöffner« im Mittelfeld geworden war. Heidel erzählt, dass er zu Spielerverpflichtungen nie Trainer mitgenommen hat, weil er die Befürchtung hatte, dass die den Neuen abschrecken. Anders bei Klopp, der war sein stärkstes Argument: »Mit ihm ist mir fast nie ein Spieler abgesprungen.«
Weiland erkundigt sich, als die Mainzer Anfrage vorliegt, bei Kumpel Babatz, mit dem er für Germania Grasdorf gespielt hat, und immer zusammen auf dem Zimmer war, wie das so ist, in Mainz. Babatz findet Mainz gut. »Man wusste, dass die mit Viererkette spielen, die hatten mit Michael Thurk und Blaise Nkufo gute Stürmer, und suchten einen Linksfuß«, sagt Weiland. Einen wie ihn.
In Osnabrück warnen sie ihn: »Was willste denn da? Spielst vor 3.000 Zuschauern und nächste Saison steigst du auch ab.« Weiland, ein kluger Bursche, schaut sich den Mainzer Kader an und findet ihn unbedingt zweitligatauglich. »Wir hatten dann das Potenzial, um 4-3-3 zu spielen«, sagt Weiland, das war gut für ihn.