Читать книгу Jürgen Klopp - Элмар Невелинг, Matthias Greulich - Страница 58

Ende

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Im Jahr 2006 läuft Weilands Vertrag aus und wird nicht verlängert. Es gibt kein großes Gespräch. Weiland braucht das nicht, er ist nicht böse darüber. Es »tat weh, ein bisschen«, weil Weiland ahnt, dass er was verliert, was er nicht mehr bekommen wird: Das Gefühl, dass es passt, menschlich und spielerisch. Toni da Silva kommt zu Mainz, ein guter Spieler, bei Weiland reißt das Syndesmoseband, er kommt nicht mehr ran. Der Bruder geht auch, kurze Zeit später Babatz. Dennis Weiland landet bei Eintracht Braunschweig, der Unterschied ist riesig.

Klopps Mischung aus Kumpelhaftigkeit, Humor und sehr detaillierter, ernsthafter Feinarbeit ist einmalig. Üben, bis was sitzt, auf Winzigkeiten achten, und bei Weiland Shampoo schnorren: »Wo issn dein Shampoo?«, fragt Klopp. »Das weißt du doch«, sagt Weiland. Das ist Klopp in Mainz. Im Dortmunder Spiel erkennt Weiland bald das Mainzer Spiel wieder, weiterentwickelt. Immer Klopps Handschrift, und immer was dazu.

Heidel muss jetzt zur Nationalmannschaft, er hat einen Termin mit Joachim Löw und Oliver Bierhoff. Aber er will das Gespräch über Klopp nicht abwürgen, er will, dass was rüber kommt von dem, was Klopp in Mainz war und noch immer ist. »Gut?«, fragt er am Ende, »ja, Herr Heidel, gut«, sage ich.

Mit Weiland verquatsche ich mich so, dass ich fast den Bus verpasse, der mich zum Zug bringt, der dann nicht fährt. Wir landen bei Iniesta und Xavi, da kann man nicht so einfach aufhören, außerdem ist der Latte macchiato im Café Raab gut. Weiland überlegt, wie er die A-Lizenz, eventuell die Fußballlehrer-Lizenz, und das Studium unter einen Hut bekommt. Da ist etwas in ihm, das will Trainer werden, hoffentlich lässt er es raus.

Wie gut es damals war, ist Weiland heute klar. Erst wenn man nicht mehr drinsteckt, bis zum Hals, fängt der Kopf zu überlegen an. Wenn Weiland herausfindet, was gut war bei Klopp, wird das auch denen etwas bringen, die er mal trainiert. Und so geht das dann immer weiter.

Der Aufstieg des FSV Mainz 05 im Jahr 2004 war hart erkämpft. Ziemlich langer Weg bis dahin. Zweimal hintereinander waren die Mainzer gescheitert, dünn und hauchdünn. Zweimal rappelten sich die Stadt und ihr Klub wieder auf. Hätte die Stadt, hätten die Fans, nicht jeden neuen Anlauf mitgemacht, wäre es nicht gegangen. Die Mainzer »Stehaufmännchen«. Klopp gelang es, Motivation aus dem Scheitern zu ziehen, die Spieler glaubten daran, dass es irgendwann klappt. Und als die Chancen am schlechtesten waren, kam der Aufstieg. Drei Spielzeiten später stieg Mainz aus der Bundesliga ab und ohne Klopp wieder auf.

Jürgen Klopp

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