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Reinhard Saftig

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Nun hat Heidel ein Problem, das er in den nächsten Jahren immer haben wird, wenn er einen Trainer entlässt. Wo ist ein Coach, der ballorientiert spielen lässt: Viererkette, 4-4-2, offensiv, Pressing – denn das wollen er und die Spieler nie mehr hergeben. Wo ist dieser Coach? »Deutschland hatte damals kein Nachwuchsproblem, kein Problem mit jungen Spielern, wie alle behauptet haben, sondern ein Trainerproblem«, sagt Heidel. Er hat ein Trainerproblem.

Er braucht für die Mannschaft, die Frank hinterhertrauert und sein System weiterspielen will, den richtigen Trainer – und fürs Umfeld einen großen Namen. Auch, um den bösen Satz des ambitionierten Frank zu entkräften: »Die Mainzer wollen ja gar nicht aufsteigen.« Er holt Reinhard Saftig, damals 45 Jahre alt, der für ein paar Monate die Münchener Bayern, dann unter anderem Borussia Dortmund, auch Bayer Leverkusen, und zuletzt Galatasaray Istanbul gecoacht hat.

Heidel macht eine irritierende Erfahrung. Er sagt den Trainerkandidaten, die nicht so Schlange stehen wie das heute der Fall wäre, ganz deutlich, was er von ihnen will. Und die Trainer sagen, dass sie das auch wollen: Ballorientiert spielen, verschieben, im Raum verteidigen, 4-4-2, offensiv spielen, pressen – aber dann machen sie etwas anderes. Nicht, weil sie nicht wollen, sondern weil sie es nicht können, und das nicht zugeben, weil sie den Job bei Mainz wollen. »Heute«, sagt Heidel, »hat Mainz als Verein eine Idee, eine Spielidee, wir geben dem Trainer ein Konzept vor, das er erfüllen muss.« Im Rahmen des Konzepts hat der Trainer alle Freiheiten, einen Trainer, der mit Libero spielen will, wird es in Mainz, solange das Wasser von Main und Rhein nicht den Berg hochfließt, nicht geben.

Jürgen Klopp

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