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Die Stimme

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Jetzt sitzen wir alle. Die kollektive Erwartung steht spürbar in der Luft. Jede Meditationsphase dauert zwei Stunden, und ich bin mehr als gespannt, wie ich zwei Stunden Reglosigkeit aushalten werde. Mein normales Maß sind zwanzig, dreißig Minuten. Ich warte darauf, dass der Mann oder die Frau auf dem Podest das Wort ergreift und uns zumindest anfangs anleitet. Und ich kann noch so genau gehört haben, was der sympathische junge Mann gestern Abend gesagt hat, und kann mir noch so sehr vorgenommen haben, meinen kritischen Geist für zehn Tage in den Schrank zu hängen, ich habe Angst, gleich eine dieser frommen, gütigen Stimmen zu hören, die mich rasend machen: die Stimme der Priester aller Glaubensrichtungen, und die New-Age-Priester sind die allerschlimmsten. Was für gute Vorsätze auch immer ich also haben mag – »der Mann, der sich für überlegen, unterlegen und so weiter hält« –, ich weiß, was jetzt kommt, könnte kompliziert werden. Doch was plötzlich aus der Stille ertönt, ist eine sonore Bassstimme, eine Stimme aus den Tiefen der Zeiten oder Meere, die sehr langsam etwas zu psalmodieren beginnt, das ein Gebet oder eine Anrufung sein muss, ich nehme an auf Sanskrit – tatsächlich, erfahre ich später, ist es Pali. Ich begreife, dass es eine Tonaufnahme ist und dass diese Bassstimme die des verstorbenen S. N. Goenka sein muss, des alten birmanischen Meisters, der für die Vipassana-Methode das ist, was B. K. S. Iyengar für die Yogamethode seines Namens ist. Die Anrufung dauert lange, sehr lange. Dann, nach einer ebenfalls sehr langen Pause, beginnt der Meister, Englisch zu sprechen, indisches Englisch, jenes von Peter Sellers in The Party, und was er sagt, wird nach und nach von einer ebenfalls aufgezeichneten Stimme übersetzt – einer hellen, volltönenden Männerstimme, gegen die nichts einzuwenden ist und die ich auf Anhieb akzeptieren kann.

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