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Yogash chittavritti nirodhah

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Yogash: klar, das heißt Yoga, das ist der Gegenstand, der definiert werden soll.

Chitta: das Mentale, das Feld des Geistes und der psychischen Aktivität.

Vritti: die Ströme des Bewusstseins, die Wellen an der Bewusstseinsoberfläche.

Nirodhah: aufhören, auslöschen, zur Ruhe kommen.

Jetzt wissen Sie alles, was man wissen muss: Yoga ist das Zur-Ruhe-Kommen der Bewegungen des Geistes.

Über nirodhah kann man streiten. Anhalten oder Zur-Ruhe-Kommen? Auslöschung oder Kontrolle? Geht es darum, das unaufhörliche Tohuwabohu unserer Gedanken wirklich zu unterbinden oder, ein bisschen bescheidener, es zu besänftigen, zu verlangsamen, zu zähmen? Patanjalis Standpunkt ist maximalistisch. Sein einziges Ziel – und seiner Ansicht nach das eines jeden mit gesundem Menschenverstand – ist es, das Nirwana zu erreichen, und nicht, sich den Aufenthalt im Samsara ein bisschen bequemer zu machen. Yoga ist eine Kriegsmaschine gegen die Vritti, das heißt die Bewegungen, die den Geist erschüttern: die Brandung, die Dünung, die Wellen, Tiefenströme, Windböen und -stöße, die die Bewusstseinsoberfläche erzittern lassen. Störende Gedanken, das unaufhörliche Geplapper, das uns daran hindert, die Dinge so zu sehen, wie sie sind: Vipassana. Mithilfe einer ganz konkreten Arbeit an Körper und Atmung zielt Yoga darauf ab, die Vritti zu beruhigen, zu minimieren und schließlich auszulöschen. Dann wird der Geist (anscheinend) klar und durchsichtig wie ein Bergsee. Vom Schaum unserer Ängste, Reaktionen und ständigen Kommentare bereinigt, spiegelt er nur noch die Wirklichkeit wider. Das nennt man Befreiung, Erleuchtung, Satori, Nirwana. Aber man muss Patanjali, der ein Führer fürs Hochgebirge ist, nicht unbedingt bis zum Gipfel folgen. Mir reicht, wie gesagt, der Berg mit Kühen, und ich finde, es ist schon viel gewonnen, wenn man durch Meditation ein wenig psychische Stabilität und strategische Tiefe erlangt. Es ist schon viel gewonnen, wenn man die Vritti ein bisschen, ein ganz kleines bisschen beruhigen kann. Und die Technik, mit der man die Vritti beruhigt, diese kleinen Affen, die unablässig von Ast zu Ast springen und uns schwindeln lassen und erschöpfen, besteht erstens darin, den eigenen Atem zu beobachten, zweitens, die eigenen Empfindungen zu beobachten, und drittens, die eigenen Gedanken zu beobachten. Zehnte Definition für Meditation: Um die Vritti zu beruhigen, beobachtet man sie.

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