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Inhale, exhale
ОглавлениеInhale, exhale, sagt S. N. Goenkas Stimme.
Atmet ein, atmet aus, übersetzt der Dolmetscher.
Spürt die Luft, die in die Nasenlöcher einströmt, und die Luft, die aus den Nasenlöchern ausströmt.
Atmet ganz ruhig, versucht nicht, eure Atmung zu kontrollieren.
Einatmung, Ausatmung: Lasst den Atemzyklen freien Lauf.
Versucht nichts zu kontrollieren. Versucht nichts zu steuern.
Beobachtet einfach.
Beobachtet, was passiert. Beobachtet eure Empfindungen.
Die Empfindungen in euren Nasenlöchern.
Vielleicht denkt ihr am Anfang, in den Nasenlöchern empfindet ihr nichts, aber ihr empfindet immerzu etwas, in jedem Millimeter eures Körpers. An der Oberfläche eurer Haut, im Inneren eures Körpers.
An den Stellen, wo das Innere und das Äußere eures Körpers in Verbindung treten.
Spürt ihr Wärme in den Nasenlöchern? Oder Kühle? Habt ihr Lust, euch zu kratzen? Lust, euch zu schnäuzen?
Gebt dieser Lust nicht nach. Beobachtet sie.
Betrachtet eure Gelüste als Empfindungen. Es gibt angenehme und unangenehme Empfindungen. Wir streben nach den angenehmen und versuchen die unangenehmen zu vermeiden. Die Lust, sich zu kratzen, ist eine unangenehme Empfindung. Beobachtet das Unangenehme, das sie bereitet. Versucht nicht, es zu verändern. Diese unangenehme Empfindung ist die Wirklichkeit dieses Augenblicks, und ihr seid hier, um sie zu beobachten. Sie nur zu beobachten.
Vielleicht achtet ihr seit einer Weile nicht mehr auf eure Atmung.
Vielleicht achtet ihr nicht mehr auf eure Empfindungen.
Widmet euch ihnen wieder. Widmet euch freundlich euren Empfindungen. Freundlich, strebsam, beharrlich.
Holt euren Geist in eure Atmung zurück, ins Innere eurer Nasenlöcher.
Holt euren Geist ins Jetzt zurück.
Das Jetzt ist eure Atmung.
Inhale, exhale.