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Die Bedrohung durch die Sintflut als Ursache des Pyramidenbaues

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Über die Bestimmung der Pyramiden als Gräber gab es bei den Arabern von Beginn an Zweifel. Für sie hing ihre Erbauung vielmehr mit der drohenden Sintflut zusammen. So sagt ein Araber aus dem 10. Jahrhundert: „Einige berichten, sie seien Gräber, doch sind sie nicht Derartiges; vielmehr sah sich ihr Erbauer nur deshalb dazu veranlasst, sie zu errichten, weil er voraussah, dass durch die Sintflut alles auf Erden vernichtet werden würde, was nicht Schutz in solchen Bauwerken fände; und er barg seine Schätze und seinen Besitz in ihnen“ (Makrisi 1911, S. 60f.). Bestätigt wird diese Aussage auch von anderer Seite, wenn erzählt wird, dass die Bewohner des Westens Bauten wie die beiden Pyramiden in Ägypten errichteten, als ihre Weisen sie vor einer Sintflut warnten, um sich bei der Katastrophe in diese Bauten hineinzubegeben. Wobei behauptet wird, dass die Spuren des Wassers der Sintflut und die Beschädigungen durch die Wogen bis zur halben Höhe der beiden großen Pyramiden deutlich zu erkennen sind; über sie hinweg seien die Fluten nicht gegangen (vgl. Makrisi 1911, S. 74).

Ausführlicher wird über diese Vorstellung, dass die Pyramiden ursprünglich zum Schutz vor der Sintflut gedient haben sollen, mehr als 200 Jahre später von Ibrahim b. Wasif-Schah berichtet, der die Erbauung der beiden Pyramiden auf einen Traum des sagenhaften Königs Saurid zurückführte. Dieser König träumte, dass sich die Erde mit ihren Bewohnern umkehrte und die Sterne herabfielen und einer gegen den anderen unter grauenhaftem Krachen zusammenstießen. Die Fixsterne stiegen in der Gestalt weißer Vögel zur Erde nieder, entführten die Menschen und schleuderten sie zwischen zwei große Berge; die beiden Berge deckten sich über sie und die leuchtenden Sterne wurden finster und dunkel. Auf die Frage des Königs an seine Wahrsager, was dieser Traum zu bedeuten habe, antworteten diese, dass die Sintflut kommen werde und danach ein Feuer, das aus dem Sternbild des Löwen hervorkommen werde, um die Welt zu verbrennen. Die Sintflut wird über den größten Teil Ägyptens kommen, und dieser wird dadurch über mehrere Jahre von einer Verwüstung betroffen werden. Er wird aber nicht immer von Wasser überschwemmt bleiben, sondern wieder blühen wie vorher. Doch das wird kein Trost für die Bevölkerung von Ägypten sein. Denn dann wird ein König in das Land eindringen, der seine Bewohner töten und sich ihrer Habe bemächtigen wird, und ein missgestaltetes Volk wird von der Gegend des Nils her eindringen und den größten Teil des Landes beherrschen. Schließlich wird der Nil versiegen und das Land von Bewohnern leer werden. Nur die Pyramiden werden als unzerstörbare Denkmäler in dem verödeten Land bestehen bleiben (vgl. Makrisi 1911, S. 49).

Cheops' Geheimnis

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