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SIEBENTES KAPITEL

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Wie die Hebräer mit den Madianitern kämpfen und sie besiegen.

1. Aus dem vorerwähnten Grunde sandte also Moyses ein Heer von zwölftausend Mann nach dem Gebiete der Madianiter. Zusammengesetzt war das Heer aus Angehörigen aller Stämme, und es stand unter dem Oberbefehl des Phineës, von dem ich oben erwähnte, dass er die Gesetze der Hebräer in Schutz genommen und den Zambrias, der sie übertreten, zur Strafe getötet habe. Sobald die Madianiter Kunde erhielten, das ein Heer gegen sie im Anmarsch sei und sich bereits in der Nähe befinde, sammelten sie ihre Truppen und besetzten die Zugänge zu ihrem Gebiet, wo sie den Einmarsch der Feinde erwarteten. Alsbald entbrannte der Kampf, und es fiel eine fast unzählbare Menge der Madianiter nebst allen ihren fünf Königen: Oë, Sur, Robe, Ur und Rekem, von welch Letzterem die Hauptstadt Arabiens ihren Namen hat. Sie heißt nämlich nach dem arabischen König, der sie gegründet, Arekema, während die Griechen sie Petra nennen. Nachdem die Feinde in die Flucht geschlagen und zerstreut waren, plünderten die Hebräer ihr Land, machten reiche Beute und töteten die Bewohner, Männer wie Frauen. Nur die Jungfrauen verschonten sie, wie Moyses dem Phineës befohlen hatte. Dieser kehrte mit dem Heere, das keinen Verlust erlitten hatte, zurück und brachte als Beute mit zweiundfünfzigtausend Rinder, sechshundertfünfundsiebzigtausend Schafe und sechzigtausend Esel, ferner eine ungeheure Menge goldener und silberner Gefäße, die man zum häuslichen Gebrauch benutzte; denn die Madianiter lebten wegen ihren großen Reichtums sehr luxuriös. Die Zahl der mitgeführten Jungfrauen betrug ungefähr zweiunddreißigtausend. Moyses verteilte nun die Beute und gab den fünfzigsten Teil davon dem Eleazar und den Priestern, ein zweites Fünfzigstel den Leviten, und den Rest verteilte er unter das Volk. Darauf lebten sie in großem Glück, da sie durch ihre Tapferkeit sich Reichtum gesammelt hatten, und keine Trauer noch irgendein Missgeschick trübte ihnen den Genuss desselben.

2. Da nun Moyses bereits in vorgerücktem Alter stand, bestimmte er den Jesus zum Nachfolger in seinem Propheten- und Führeramte. Gott selbst nämlich hatte ihm befohlen, diesem die Leitung des Ganzen zu übertragen. Jesus aber war in allem, was sich auf die Religion und die Verwaltung bezog, sehr bewandert, da Moyses ihn selbst darin unterrichtet hatte.

3. Um diese Zeit stellten die beiden Stämme Gad und Rubel sowie der halbe Stamm Manasses, da sie reich an Vieh und anderem Besitz waren, gemeinsam an Moyses das Ersuchen, ihnen das eroberte Land Amoritis ungelost zu überlassen, weil es ausgezeichnete Weideplätze aufwies. Moyses aber hatte sie im Verdacht, sie fürchteten sich vor dem Kampfe mit den Chananäern und wollten deshalb die Sorge für ihre Herden vorschützen. Und er nannte sie Feiglinge, die für ihre Zaghaftigkeit nur einen gelegenen Vorwand erfunden hätten. Sie wollten ein faules und weichliches Leben führen, während die Übrigen alles Ungemach ertragen müssten, um in das ersehnte Land zu kommen; auch wollten sie nicht an den weiteren Kämpfen teilnehmen, um das Land, das Gott ihnen nach dem Übergang über den Jordan verheißen habe, erobern und die Feinde daraus verdrängen zu helfen. Als sie nun sahen, dass ihr Führer so erregt und mit gutem Grunde über ihr Begehren aufgebracht sei, entschuldigten sie sich: Nicht aus Furcht vor Gefahren noch aus Weichlichkeit hätten sie die Bitte an ihn gerichtet, sondern nur, damit sie ihre Beute an einem sicheren und bequemen Ort bergen und dann um so unbesorgter in den Krieg ziehen könnten. Sie seien bereit, nachdem er ihnen Städte zur Unterbringung ihrer Weiber und Kinder sowie ihrer beweglichen Habe eingeräumt hätte, mit dem übrigen Heere weiterzuziehen. Moyses, dem diese Sprache gefiel, berief den Hohepriester Eleazar nebst dem Jesus und den übrigen Behörden zu sich und überließ in ihrer Gegenwart den Bittstellern das Land Amoritis unter der Bedingung, dass sie den verwandten Stämmen Hilfe leisten müssten, bis die Chananäer besiegt seien. Nachdem sie unter dieser Bedingung den Besitz des Landes angetreten und die Städte mit starken Werken befestigt hatten, brachten sie in dieselben ihre Weiber, Kinder und alles Übrige, was ihnen auf dem Marsch lästig sein konnte.

4. Zehn Städte des Landes bestimmte Moyses – als einen Teil der achtundvierzig Priesterstädte, und drei hiervon machte er zu Asylen, wohin diejenigen Mörder sich flüchten konnten, die die Tat ohne Absicht vollbracht hatten. Die Zeit des Asylrechtes sollte mit dem Tode des Hohepriesters zu Ende gehen, unter dessen Pontifikat der des Mordes Schuldige sich davongemacht hatte. Nach diesem Zeitpunkt durfte er nach Hause zurückkehren. Bis dahin sollten die Verwandten des Getöteten das Recht haben, den Mörder umzubringen, wenn sie ihn außerhalb der Stadtgrenzen anträfen; außerdem aber war dies niemand erlaubt. Die Asylstädte waren: Bosora an der Grenze Arabiens, Ariman im Lande Galad und Gaulana in Batanaea. Nach der Eroberung von Chananaea sollten noch weitere drei Levitenstädte zu den Asylstädten hinzukommen.

5. Als einst die Vornehmsten des Stammes Manasses zu Moyses kamen, ihm anzeigten, dass ein hervorragender Familienvater aus ihrem Stamme, Holophantes mit Namen, gestorben sei, ohne männliche Erben zu hinterlassen, und ihn fragten, ob den Töchtern der Nachlass gehöre, entgegnete er: »Wenn sie jemand von den Stammesgenossen heiraten, so sollen sie ihr Erbteil in diese Ehe mitbringen; wählen sie aber einen Gatten aus einem anderen Stamme, so soll das Erbteil beim väterlichen Stamme verbleiben.« Durch diese Bestimmung setzte er fest, dass eines jeden Erbteil stets bei seinem Stamme zu verbleiben habe.

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