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FÜNFTES KAPITEL

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Wie die Israeliten von den Chananäern in harter Knechtschaft bedrückt

und von Barak und Debora daraus befreit wurden.

1. Kaum aber waren die Israeliten, die aus dem bisherigen Unglück keine Lehre zogen und weder Gott verehrten noch den Gesetzen gehorchten, aus der moabitischen Knechtschaft befreit, als sie von Jabin, dem König der Chananäer, unterjocht wurden. Dieser brach nämlich von der Stadt Asor, welche oberhalb des Semechonitischen Sees liegt, mit einem Heere von dreihunderttausend Fußsoldaten, zehntausend Reitern und dreitausend Wagen auf. Der Befehlshaber dieses Heeres, Sisares, der beim Könige in hoher Gunst stand, griff mit demselben die Israeliten an und brachte ihnen eine schwere Niederlage bei, sodass sie tributpflichtig wurden.

2. Diese Herrschaft trugen sie zwanzig Jahre hindurch, und noch immer hatten sie durch ihr Unglück nichts gelernt. Deshalb wollte sie Gott um ihrer Frechheit und Undankbarkeit willen noch länger strafen. Als sie aber endlich zur Einsicht kamen, dass das Unheil nur die Folge ihrer Missachtung der Gesetze, sei, wandten sie sich an eine Seherin mit Namen Debora (dieser Name bedeutet im Hebräischen »Biene«), sie möge zu Gott flehen, dass er sich ihres Loses erbarmen und sie nicht gänzlich von den Chananäern vernichten lassen wolle. Und Gott verhieß ihnen Erlösung und bestellte ihnen als Führer den Barak aus dem Stamme Nephthali. Barak bedeutet in hebräischer Sprache »Blitz«.

3. Debora beschied nun den Barak zu sich und trug ihm auf, ein Heer von zehntausend auserlesenen Jünglingen gegen den Feind zu führen, denn diese Zahl werde genügen, weil Gott also verkündigt und ihnen damit den Sieg verheißen habe. Da aber Barak erklärte, er werde das Heer nicht führen, wenn sie nicht den Oberbefehl mit ihm teile, sprach sie unwillig: »Du willst einem Weibe von der Ehre mitteilen, die Gott dir verliehen hat; doch lehne ich dieselbe nicht ab.« Als sie nun zehntausend Mann gesammelt hatten, schlugen sie das Lager beim Berge Itabyrium auf. Sisares zog ihnen auf Befehl des Königs entgegen und lagerte sich nicht weit vom Feinde. Da aber die Israeliten und Barak sich über die Menge der Feinde entsetzten und schon an Rückzug dachten, hielt Debora sie an und befahl ihnen, noch am selben Tage den Kampf zu beginnen: denn unter Gottes Hilfe und Beistand würden sie siegen.

4. Also begann die Schlacht. Wie nun die Heere aufeinander gestoßen waren, erhob sich ein gewaltiger Sturm, und es fiel Platzregen und Hagel. Der Wind aber trieb den Chananäern den Regen ins Gesicht und umhüllte ihre Augen mit Finsternis, sodass sie weder von Wurfspeeren noch von Schleudern Gebrauch machen konnten; die Schwerbewaffneten aber vermochten vor Erstarrung ihre Schwerter nicht zu halten. Die Israeliten dagegen traf der Sturm auf dem Rücken und belästigte sie daher weniger; ja sie wurden dadurch noch mutiger, weil sie darin die Hilfe Gottes erkannten. So stürzten sie sich mitten unter die Feinde und bereiteten ihnen eine gewaltige Niederlage. Einige wurden von den Israeliten erschlagen, andere dagegen fielen, von ihrer eigenen Reiterei erschreckt, zu Boden, gerieten unter die Wagen und fanden so den Tod. Als Sisares die Seinen sich zur Flucht wenden sah, sprang er von seinem Wagen und geriet auf der Flucht zu dem Weibe des Kenes namens Iale, die ihn auf sein Verlangen, ihn bei sich zu verbergen, aufnahm und ihm, als er zu trinken begehrte, verdorbene Milch reichte. Als er diese gierig getrunken hatte, fiel er in einen tiefen Schlaf. Iale aber trieb ihm mit einem wuchtigen Schlage einen eisernen Nagel durch beide Schläfen und nagelte ihn so am Boden an. Und als kurz darauf Baraks Soldaten kamen, zeigte sie ihnen den am Boden angenagelten Feind. So kam der Sieg selbst, wie Debora geweissagt hatte, auf Rechnung eines Weibes. Barak aber zog mit dem Heere nach Asor, stieß auf den König Jabin, der ihm entgegenzog, tötete ihn und zerstörte die Stadt von Grund aus. Er regierte die Israeliten vierzig Jahre lang.

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