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ELFTES KAPITEL

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Schicksale der Söhne Elis, der heiligen Lade und des Volkes.

Elis beklagenswerter Tod.

1. Um diese Zeit überzogen die Palästiner das Volk der Israeliten mit Krieg und schlugen ihr Lager bei der Stadt Apheka auf. Die Israeliten waren des Angriffe gewärtig, und so stießen die beiderseitigen Heere am folgenden Tage zusammen. Den Sieg aber trugen die Palästiner davon, und es fielen von den Hebräern gegen viertausend, während der Rest ins Lager zurückgetrieben wurde.

2. In dieser großen Bedrängnis schickten die Hebräer zu den Ältesten und dem Hohepriester und ließen bitten, die Lade Gottes möchte zu ihnen gebracht werden, damit sie durch deren Gegenwart die Feinde bewältigen könnten. Sie dachten jedoch nicht daran, dass der, welcher ihr Unglück beschlossen hatte, mächtiger sei als die Lade, die ja nur um seinetwillen verehrt werden musste. Die Lade erschien, und mit ihr die beiden Söhne des Eli, denen der Vater befohlen hatte, ihm nie wieder unter die Augen zu treten, wenn die Lade genommen werden sollte, und sie dann noch nicht des Lebens überdrüssig seien. Phineës versah damals schon den priesterlichen Dienst, da der Vater seines eigenen hohen Alters wegen ihm denselben übertragen hatte. Die Hebräer schöpften nun neuen Mut und hofften bei Anwesenheit der Lade der Feinde Herr zu werden; der Palästiner dagegen bemächtigte sich Furcht und Bestürzung, da sie in der Lade einen besonderen Schutz für die Israeliten erblickten. Die Sache nahm jedoch eine ganz andere Wendung, als man beiderseits erwartet hatte. Denn als es zur Schlacht kam, verblieb der Sieg, den die Hebräer erhofft hatten, bei den Palästinern, wogegen die Niederlage, welche diese befürchtet hatten, die Hebräer traf, die nun einsahen, dass sie vergeblich ihr Heil auf die Lade gesetzt hatten. Die Schlacht hatte nämlich kaum begonnen, als sie sich zur Flucht wandten. Sie erlitten einen Verlust von fast dreißigtausend Mann, unter denen auch des Hohepriesters Söhne sich befanden. Die Lade aber geriet in die Gewalt der Feinde.

3. Als die Nachricht von dieser Niederlage und der Wegnahme der Lade nach Silo gelangte, wohin sie ein Jüngling aus dem Stamme Benjamin, der am Treffen teilgenommen, überbrachte, ward die ganze Stadt mit Trauer erfüllt. Und als der Hohepriester Eli, der gerade an einem der beiden Tore auf einem hoch stehenden Sessel saß, den Lärm vernahm, ahnte er gleich, dass den Seinigen ein Unglück zugestoßen sei. Er beschied daher den Jüngling zu sich und hörte von ihm den Ausgang des Treffens. Als er nun den Tod seiner Söhne und die Niederlage des Heeres vernahm, empfand er hierüber keinen so großen Schmerz, da Gott es ihm vorausgesagt und er somit gewusst hatte, dass es so kommen würde. Dagegen verursachte ihm die Nachricht, dass die Lade in die Hände der Feinde geraten sei, da er dergleichen nicht erwartet hatte, so entsetzlichen Schmerz, dass er vom Sessel herabstürzte und den Geist aufgab. Er starb im achtundneunzigsten Lebensjahre und im vierzigsten seiner Regierung.

4. An demselben Tage starb auch die Gattin des Phineës, welche das Unglück, das ihren Mann getroffen, nicht zu überleben vermochte. Vorher gebar sie (sie war nämlich hochschwanger, als sie die Nachricht vom Tode ihres Mannes erhielt) einen siebenmonatlichen Knaben, dem sie, da er lebensfähig zu sein schien, den Namen Jochab gab wegen der Schande, die das Heer erlitten hatte; denn Jochab bedeutet »Schande«.

5. Eli war der erste Hohepriester aus der Familie Ithamars, des zweiten Sohnes des Aaron. Denn vorher war die Würde beim Hause Eleazars, wo sie immer vom Vater auf den Sohn überging. Eleazar nämlich übergab sie seinem Sohne Phineës, dieser seinem Sohne Abiezer, von dem sie dessen Sohn Buzi erhielt. Dieser vererbte sie wieder seinem Sohne Ozis, von welchem sie Eli erhielt, den ich im Vorstehenden erwähnte. Dessen Stamm behielt das Hohepriestertum bis zu den Zeiten des Königs Solomon; alsdann ging es wieder auf die Nachkommen Eleazars über.

* Die vom Dorfe Ginnaea bis zum toten Meere reichte. Vergl. Jüd. Krieg IV, 8, 2.

* Die Tenne befindet sich im Morgenland auf freiem Felde.

(Geringe Umstellungen.)

* Gemeint ist hier eine der steinernen Handmühlen, die die Israeliten beim Mahlen des Getreides gebrauchten.

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