Читать книгу Speedy – Skizzen - Florian Havemann - Страница 7

Kapitel 3: Flavia

Оглавление

Flavia wendete ihre Schritte einem düsteren Orte zu, dem Gefängnis Roms – von allen Menschen gemieden, zu recht gemieden, denn dort kam man wohl eher hinein als jemals wieder hinaus, und auch wer nur dort einen Angehörigen zu besuchen hatte, blieb davon für sein Leben gezeichnet und von den Alpträumen dessen verfolgt, was es in diesen Verliesen an Elend zu sehen gab und von dem die schlimmsten Gerüchte in der Stadt herumgingen. Flavia aber, Flavia, die schöne Flavia war eine mutige Frau, und sie mußte mutig sein, denn ohne den Mann, den sie im Gefängnis der Stadt Rom aufzusuchen, für dessen Freilassung sie sich einzusetzen hatte, war sie als eine lange schon enterbte, von ihrer Familie wegen der Heirat mit diesem Mann verstoßene verloren. Das Geld, das er dereinst verdient hatte, es schmolz dahin und mußte doch für schöne Kleider, für modische Sandalen auch ausgegeben werden, denn Flavia verfügte doch nur über diese Mittel, die einer Frau, um für die Freiheit ihres Mannes zu kämpfen. Etwas anderes hatte sie nicht vorzuweisen. Die alten Verbindungen ihres Mannes, sie galten nichts mehr, an sie anzuknüpfen, das schadete vielleicht sogar mehr, als daß es nützte.

Speedy – Skizzen

Подняться наверх