Читать книгу Der Marshal kommt: Goldene Western Sammelband 12 Romane - Frank Callahan - Страница 103

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„So ist das also“, murmelt der Sattler und stellt sein Glas ab. „Er kommt also mit seinem Vater auch nicht mehr unter einen Hut.“

Dallas füllt das Glas des Mannes wieder.

„Ihr alle tut ihm unrecht“, sagt sie. „Deshalb habe ich Ihnen die Geschichte nur erzählt. Er ist nicht wie sein Vater. Auch nicht wie Andy. Er ist anders als wir alle. Besser!“

Der Sattler zeigt die Zähne.

„Er ist ein Keefe!“, stößt er hervor. „Wir haben sie nie leiden können, weil sie nur die dulden, die für sie arbeiten.“

„Aber ihr habt euch vor ihnen geduckt“, sagt Dallas abfällig.

„Natürlich. Was blieb uns weiter übrig. Wir werden auch weiter vor Keefe kuschen, weil sein Schatten für uns zu groß ist. Aber trotzdem bekämpfen wir ihn. Auf unsere Art!“

Draußen auf der Straße ist ein Ruf zu hören. Dann reden viele durcheinander. Ein Pferd schnaubt.

„Was ist das?“, fragt der Sattler und hebt den Kopf. Er wirft sich herum und hastet zur Tür.

Dallas geht langsam hinter ihm her. Als sie durch die Schwingtür tritt, erkennt sie den Siedler Pegg, der auf einem zottigen Pferd sitzt. Hinter sich hat der Mann ein zweites Pferd, auf dem zwei Tote liegen. Sie erkennt sofort, dass der eine davon Berton Keefe ist, und ein eisiger Schreck durchzuckt sie.

Sie geht weiter, ohne es zu wollen. Wie haltsuchend greift sie nach einem Pfeiler und hält sich daran fest.

„Ich hörte Schüsse“, sagt der Siedler gerade kratzig. „Eine ganze Zeit wartete ich, aber es geschah nichts. Da hielt ich es nicht mehr aus und ging hinaus. Ja, er muss auf dem Wege zu mir gewesen sein. Sein Wagen stand neben der Spur, die sein Sohn zurückgelassen hat. Er selbst lag im Gras. Und der Cowboy neben ihm.“

„Hebt sie herunter“, sagt jemand.

Dallas merkt, dass sie schwankt. Sie sieht den Sattler, der sie anblickt.

„Das ist ja eine fabelhafte Geschichte, nicht wahr?“, meint Harlin. „Nun haben wir einen Keefe aus dem Lande gejagt, der zweite liegt tot vor uns und den dritten holen wir sicher noch ein und hängen ihn.“

„Wieso?“, fragt sie verwirrt.

„Das fragen sich die anderen Männer hier sicher auch“, erwidert Harlin. „Und zwar deshalb, weil sie die Geschichte nicht kennen, die Sie mir erzählt haben. Aber ich werde dafür sorgen, dass sie diese erfahren.“

Er wendet sich ab und verschwindet in der Menge. Und gleich darauf hört sie ihn rufen: „Ein klarer Fall, Männer! Niemand braucht lange zu raten. Er wurde von seinem Sohn erschossen. Und der Cowboy mit dazu, damit er nichts aussagen kann. Von Roger Keefe, denn sie waren zu Feinden geworden. Ich werde euch das jetzt der Reihe nach erklären . . .“

Roger hält in einer Mulde zwischen Büschen und fragt sich, wohin er nun reiten soll. Er hatte sich alles so leicht und klar vorgestellt. Aber in seine Vorstellung gehörte Helen. Und nun ist alles ganz anders.

Bitterkeit erfasst ihn, als er daran denken muss, dass alles nur wegen Helens Vater so gekommen ist. Aber dann fällt ihm ein, dass der Bruch mit seinem Vater auch sonst früher oder später unweigerlich gekommen wäre.

Langsam reitet er weiter. Er achtet nicht einmal auf die Richtung, die er einschlägt. Er denkt auch nicht mehr daran, dass sein Vater ihm noch folgen könnte. Zweifellos hat er die Spur verloren, oder das Interesse an ihm. Vielleicht hält er das selbst für die beste Lösung.

Als die Sonne am höchsten steht, steigt er ab, nimmt den Sattel vom Rücken des Pferdes und bindet dem Tier die Vorderläufe zusammen, damit es sich nicht weit entfernen kann.

Roger legt sich ins Gras und horcht auf das Zwitschern der Wiesenlerchen. Noch ein paar Tage oder Wochen, dann werden sie fortfliegen. Aber sie kommen zurück. Nur er wird nie mehr zurückkommen.

Seine Gedanken gleiten wieder zu Helen und der kleinen Siedlerstelle hinüber, und plötzlich verwirren sie sich.

Der Marshal kommt: Goldene Western Sammelband 12 Romane

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