Читать книгу Der Marshal kommt: Goldene Western Sammelband 12 Romane - Frank Callahan - Страница 98
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Оглавление„Hau mir eine auf den Schädel und verschwinde“, sagt Matt. „Mach es so, dass es echt aussieht und dass sie mich finden, ehe ich wieder munter bin.“
Roger schaut ihn vom Regal her an. Die Petroleumlampe, die Matt mitbrachte, verbreitet fahles, dämmriges Licht.
„Na los, Roger. Ich will nicht erleben, dass es morgen weitergeht. Es wird nämlich weitergehen! Er gibt nicht nach, und du gibst auch nicht nach. Er hat die Macht, und du wirst tot sein. Weiß der Teufel, was vorher noch alles passiert.“
„Wenn ich gehe, könnte es doch passieren, dass ich zurückkomme?“
„Du wirst froh sein, ihn nicht mehr zu sehen. Ich habe dir doch schon gesagt, dass ich viele Schicksale kenne und studiert habe. Los, mach es kurz!“
Roger bewegt sich auf ihn zu.
„Da hast du meinen Colt. Du nimmst ihn ja sowieso.“
Roger greift nach der Waffe. Eine Welle der Dankbarkeit durchströmt ihn.
„Warum?“, fragt er.
„Hör doch auf, lange Reden zu halten. Es ist eben so. Schlag zu!“
Roger hebt den Colt und lässt ihn wieder sinken.
„Du bist verrückt“, murmelt er. „Ich habe noch nie auf einen Mann eingeschlagen, der den Kopf dazu hinhält.“
„Dann bist du eben doch kein echter Keefe. Binde mich wenigstens und stecke mir einen Knebel in den Mund. Ich kann den anderen dann erklären, dass du mich vorher niedergeschlagen hast. Sie werden das schon fressen. Nichts glauben sie lieber, als dass einer schlechter ist als der andere.“
Roger greift nach ein paar Stricken, die im Regal liegen. Er kann noch immer nicht begreifen, dass Matt so anders ist, als er ihn einschätzte. Aber er hat dessen Colt in der Hand. Es gibt keinen Zweifel. Er nimmt die Stricke heraus, und Matt setzt sich auf das Bündel Säcke und hält die Hände nach hinten. Als Roger ihn gefesselt hat, sagt er:
„Mein Taschentuch ist ziemlich sauber. Schieb es mir in den Mund.“
Roger macht das und richtet sich auf.
„Danke, Matt“, murmelt er.
Der Cowboy nickt.
Roger dreht den Docht der Lampe herunter, dass die Flamme verlöscht. Tiefe Dunkelheit umgibt ihn. Er hört Matt atmen, möchte noch etwas zu ihm sagen, weiß aber nicht was.
So schiebt er sich zur Tür hinaus und schließt sie hinter sich.
Im Flur ist es dunkel. Irgendwo sind Geräusche. Vielleicht oben im Haus. Es kann auch drüben im Bunkhaus sein.
Roger geht an der Wand entlang bis in die Küche, öffnet das Fenster und springt hinaus. Er sieht den frischen Grabhügel, unter dem zwei Männer liegen. Der eine hatte den Tod verdient. Und er, Roger, hatte geschossen, ohne zu überlegen. Aber vielleicht hat der andere den Tod auch verdient. Nur, was wird der dritte denken, der den Schuss abfeuerte?
Roger schiebt sich an der Hauswand nach links, bis er gegenüber der Remise ist. Ja, er wird fortreiten. Aber wohin? Zu Pegg? Dort werden sie ihn zuerst suchen.
Trotzdem muss er hin reiten. Er muss ihm sagen, welche Gefahr ihm droht.. Ihm und Helen. Vielleicht kann er wenigstens ihr klarmachen, dass man nicht mit dem Kopf durch die Wand kann.
Mit einem Sprung ist er bei der Remise. Es ist immer noch sehr still auf der Ranch. Er kann die Zügelholzstange drüben am Brunnen sehen, an die er ihn schnallen lassen wollte.
Roger muss sich zwingen, nicht daran zu denken. Er schiebt den Colt in den Hosenbund und geht in die Remise hinein.
Fünf Minuten später ist er mit seinem Pferd hinter dem Haus. Das frische Grab bleibt zurück. Er steigt auf und reitet langsam davon. Als er die Höhe der Bodenwelle erreicht, ist es hinter ihm immer noch still.
Roger schnalzt mit der Zunge und sprengt davon.