Читать книгу Der Marshal kommt: Goldene Western Sammelband 12 Romane - Frank Callahan - Страница 97

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Das Knallen der Peitschen und die Rufe der Banditen sind leiser geworden. Sam Haie dreht sich stöhnend auf den Bauch und will aufstehen. Aber er schafft es nicht.

Blut läuft über seinen Arm und tropft vom Handgelenk auf die Erde. Auch aus seiner Brust läuft Blut und klebt das Flanellhemd auf der Haut fest. Sam Haie versucht es noch einmal. Diesmal kommt er auf die Beine. Er blickt suchend um sich und friert, als er die erschossenen Männer sieht, die vor wenigen Minuten noch neben ihm schliefen.

Tappend geht er um das Feuer herum, bis er die beiden Klumpen sieht, die dort liegen, wo die Büsche anfangen.

Sam Haie weiß, wer dort liegt, obwohl er beide nicht sehen kann. Er friert noch mehr. Suchend hält er nach einem Pferd Ausschau. Aber die Banditen scheinen alles gebrauchen zu können. Nur vergessen haben sie etwas: nachzusehen, ob sie ihre Arbeit vollkommen gemacht haben.

Sam Haie merkt, wie ihm schwindlig wird. Lange wird er nicht mehr auf den Beinen stehen können.

Da schlägt ein schwaches Wiehern an seine Ohren. Er wendet sich unsicher um und sucht durch die Dunkelheit. Nirgends ein Pferd. Nur das durchdringende Heulen eines Wolfes in der Ferne.

Fröstelnd zieht er die Schultern zusammen, und er merkt, dass seine Beine jetzt nachgeben werden. Noch einmal stemmt er sich dagegen, dann kann er nicht mehr. Wie ein schwerer Stein fällt er zu Boden. Er kann den Kopf aber heben, spürt, wie das Blut unaufhaltsam aus seinem Körper rinnt und denkt, dass er verloren ist, wenn es kein Pferd war, das er hörte.

Da ist es wieder. Das Wiehern scheint durch die Büsche zu dringen.

Irrt er sich? Oder kommt gar einer der Halunken zurück, um nachzusehen?

Zweige brechen. Ein schlanker, langer Kopf taucht auf.

„Rex“, murmelt Sam Haie. „Rex, hier!“

Aber es ist nicht Rex. Es ist ein Cayuse, wie er nun sieht. Es muss Strothers Pferd sein. Wie hatte er es nur gleich genannt?

Sam Haie kommt nicht darauf. Dafür sieht er das Tier nun ganz durch die Büsche kommen. Er beißt die Zähne aufeinander, dass ihm die Kiefer schmerzen und versucht, wieder aufzustehen. Es gelingt ihm. Er kommt bis zu dem Pferd, und kann nach der Trense greifen. Sein Blick gleitet zu seinem Sattel.

Nein, er wird ihn nicht auf den Rücken des Cayusen bringen. Er muss es so versuchen. Schwankend führt er das Pferd bis zu einem großen, bemoosten Feldstein. Auf ihn steigt er, um auf den Rücken des Pferdes gelangen zu können.

„Lauf“, murmelt er und sinkt auf den seidigen Hals des Tieres.

Der Hufschlag verklingt. Das Feuer verlöscht. Das Heulen der Wölfe kommt näher, und auch das heisere Krächzen der Geier ist schon zu hören.

Der Marshal kommt: Goldene Western Sammelband 12 Romane

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