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BLUESHARP

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Genau genommen fängt ja meine Beziehung zu der aufregenden Welt der Livemusik `n bisschen vor der Begegnung mit Basti an. Klar, ich hab’ immer schon rumgefummelt auf der Klampfe und gesungen hab’ ich schon als Knirps im Schulchor. Aber so richtig nervös wurde ich, als ich mit der Mundharmonika ein Verhältnis anfing.

Mein Freund Peter, oder Olaf, oder Micha – na, irgendeiner meiner damaligen Kumpels - brachte nämlich `ne richtige Hohner Bluesharp aus Budapest mit, und es klang einfach nur noch schauderhaft was der mit dem Teil anstellte. Meine schon damals sehr stürmische Natur ließ es einfach nicht zu, dass der ansonsten eigentlich nette aber in diesem Fall doch offensichtlich sehr untalentierte Peterolafmicha, dem kleinen, unschuldigen Instrument solche Pein zufügen durfte. Ergo entwand ich ihm den Hobel und machte mich tapfer daran, Selbigem akzeptable Töne zu entlocken.

Au Backe! Ich habe meine Umwelt wohl einige Wochen und Monate schwer genervt, bis ich einigermaßen anhörbares aus dem erstaunlichen kleinen Ding rausgeblasen habe. Selbst bei Spaziergängen in Wald und Flur trötete ich wie ein Geisteskranker auf dem Gerät rum, was uns zumindest garantierte, von schlecht gelaunten Wildschweinrotten weiträumig umgangen zu werden. Aber siehe da, eines Tages fing es an zu klingen und mein Interesse bezog sich fortan auf alles was mit diesem Instrument und der dazugehörigen Musik zu tun hatte.

Als wäre der buchstäbliche Knoten geplatzt hörte ich wie besessen Leute wie Muddy Waters, Sonny Terry & Brownie Mcghee, Big Bill Broonzy, Robert Johnson, Champion Jack Dupree, Willie Dixon und last but auf alle Fälle not least - Sonnyboy Williamson. Ich glaube ohne viel zu übertreiben sagen zu können, dass ich gerade von Sonnyboy Williamson am meisten Harp spielen gelernt habe. Mein Gott, wie oft stand der alte Mann neben meinem Bett und hat’s mir mit der Kelle gegeben! Jedenfalls öffneten sich für mich damals Türen und Tore, von deren Existenz ich vorher nicht mal was geahnt hatte.


Gala

Wie schon erwähnt, ich hab’ mich immer schon mit Musik beschäftigt – war mit Begeisterung im Schulchor, mit acht Jahren wurde ich zum Geigenunterricht geschickt (gähn!) und mit 13 begann ich von einem guten Freund – Norbert Goretzki – (wo der jetzt wohl steckt?) Gitarre zu lernen. Ich interessierte mich für irische Folklore, war verrückt nach Crosby, Stills, Nash & Young, Led Zeppelin waren meine Familienmitglieder und Hendrix, Cream und Black Sabbath lieferten den Soundtrack für die vielen Stummfilme, die bei leicht verwirrten, aufmüpfigen Jugendlichen so ablaufen. – Alles Super - aber dieser Blues… Plötzlich begriff ich woher all diese geile, kraftvolle Musik, die mich kirre machte herkam und mir war klar: DISS MUSSTE MACHEN, GALA!!

Das Leben ist ´ne Session

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