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Der Römerschatz im Spargelbeet

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Im Oktober 1979 legte ein Weißenburger Lehrer in seinem Garten am Stadtrand ein Spargelbeet an. Beim Ausheben stieß er in rund 30 cm Tiefe auf Metallgefäße und andere Kleinteile, die er als römisch einschätzte. Weiteres Graben brachte immer neue Gefäße, Statuetten und Kunstwerke zutage. Insgesamt wurden 20 Bronzefiguren geborgen, in der Mehrzahl Götterdarstellungen, dazu Bronzegefäße, Bronzebeschläge und silberne Votivplättchen. Besonders eindrucksvoll sind die drei Gesichtshelme aus Bronze als Teil von Paraderüstungen. Unter den eisernen Objekten fanden sich ein Klappstuhl und eine Waage.

Trotz der unfachgemäßen Bergung des Fundes ließen sich die Umstände einigermaßen genau abklären: Die Gegenstände wurden wohl in einer Holzkiste in einer Grube unter Bauschutt verborgen, was auf einen Rettungsversuch während eines feindlichen Angriffs (Verwahrfund) schließen lässt. Ein solcher Angriff auf das Grenzkastell Biriciana und seine Zivilsiedlung ist für das Jahr 233 n. Chr. überliefert; die finale Eroberung und Zerstörung erfolgte während des Limessturms 253/54. Die Zusammensetzung des Hortes lässt auf einen Tempelschatz schließen; mehrere Gegenstände sind der keltisch-römischen Fruchtbarkeitsgöttin Epona geweiht. Seit der Restaurierung sind die Fundstücke Ausstellungs-Mittelpunkt des Römermuseums Weißenburg (www.museum-weissenburg.de).

Wenige Kilometer nördlich von Biriciana/Weißenburg und näher am Limes wurde bei Ellingen ein kleineres Kastell (Castra Sabionetum) entdeckt und vollständig freigelegt. Seine Besatzung bestand aus Soldaten der III. Italischen Legion.

Ein weiteres bedeutendes Kastell befand sich bei Ruffenhofen an der Wörnitz. Es war Stützpunkt der 9. Kohorte der Bataver, Kundschafter. Der westgermanische Volksstamm der Bataver lebte am Niederrhein; aus Ruffenhofener Fundstücken lässt sich aber ablesen, dass es in dieser Kohorte auch Berufssoldaten aus anderen Teilen des Imperiums gab. Das Kastell von Ruffenhofen ist von besonderem archäologischem Interesse, da es nie überbaut wurde. Die Strukturen werden heute durch unterschiedliche Bepflanzung sichtbar gemacht und sind Teil des dortigen Römerparks und Limeseums (www.limeseum.de).

Kleine Geschichte Mittelfrankens

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