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Bronzezeit in Franken
ОглавлениеDie Bronzezeit sah nicht nur einen Wandel in den Gebrauchsgegenständen, vom Schmuck bis zu den Waffen, sie sah auch die Entwicklung eines ganz Europa umspannenden Handels- und Kommunikationsnetzes. Der Transport der Basismetalle Zinn und Kupfer zu den Verarbeitungsstätten verband sich mit einem Austausch anderer Güter; ein Beispiel dafür ist das Schwert von Hammer, bei dem sich mykenische Elemente mit einheimischer Tradition verbanden. Ein erster europäischer Wirtschaftsraum entwickelte sich, und dieser Raum kam auch sozial und politisch in Bewegung: Es bildeten sich spezialisierte Berufsgruppen wie Metallverarbeiter und Fernhändler heraus. Spezialisierung wie Austausch führten dazu, dass bestimmte Personenkreise Reichtum und größeren Einfluss gewannen. Es entstand eine Führungselite, welche die Geschicke der Gemeinschaft bestimmte, aber auch eine Expansion ihres Machtbereichs anstrebte. Diese Hierarchisierung der Gesellschaft gipfelte in der Ausbildung eines Fürstenstandes, dessen Repräsentanten in mächtigen Hügelgräbern beigesetzt wurden.
Ab dem Beginn des 2. Jtds. hatte sich so in Mitteldeutschland die Aunjetitzer Kultur ausgebildet, die für rund 400 Jahre ein erstes „Reich“ mit eigener Hochkultur auf deutschem Boden schuf. Mangels schriftlicher Aufzeichnungen wissen wir allerdings wenig über Strukturen und Organisation dieser und nachfolgender bronzezeitlicher Kulturen. Spektakuläre Funde wie die Himmelsscheibe von Nebra oder die verschiedenen Goldhüte weisen aber auf eine differenzierte Gesellschaftsordnung mit hochentwickeltem technischem, wissenschaftlichem und spirituellem Wissen hin.