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Im Frankenreich

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Einer engeren Verbindung mit der eingesessenen gallo-römischen Bevölkerung standen allerdings kulturelle Hindernisse entgegen, v. a. in der Religion. Hier eine Brücke zu schlagen, war das Hauptmotiv der Taufe Chlodwigs. Damit war die Einheit des Glaubens zwischen der Bevölkerung und ihren neuen Herren hergestellt. Das Frankenreich hatte an Stabilität wie an Dynamik gewonnen – und die Unterstützung der Kirche.

Nachdem er den Großteil des alten Gallien unterworfen hatte, wandte Chlodwig sich gen Osten, gegen die germanischen Stammesverbände diesseits des Rheins. Noch zu seinen Lebzeiten – er starb 511 – wurden die Alamannen unterworfen; seine Söhne zwangen bis 535 auch die Thüringer unter die fränkische Krone, welche die unterworfenen Gebiete an zuverlässige Gefolgsleute weiterverleihen konnte.

Diese „Eroberungen“ werden in erster Linie darin bestanden haben, dass Angehörige des fränkischen Adels zentrale Orte besetzten oder neu errichteten, um von dort eine rudimentäre Kontrolle über die Bevölkerung auszuüben, deren Alltag sich kaum änderte. Die Menschen lebten in kleinen Siedlungen, die sich um einen Herrenhof scharten, und bebauten das Land als freie Bauern oder auch als Sklaven. Ethnisch dürfte es sich um eine Vermischung germanischer Siedler mit einer keltisch geprägten Vorbevölkerung gehandelt haben.

Die Einbeziehung in den Machtbereich der Merowinger wie auch die seit der Mitte des 6. Jhs. beginnende Landnahme durch Neusiedler aus den fränkischen Kernlanden lassen sich am ehesten an Grabbeigaben ablesen. Die eindeutig fränkisch geprägten Reihengräberfelder von Westheim und Dittenheim belegen, dass die Flusstäler von Altmühl und Wörnitz als Sualafeldgau eine Hauptachse der „Frankisierung“ des Landes waren. Auch Ortsnamen, die sich aus -heim und einem Eigennamen zusammensetzen – meist demjenigen des jeweiligen Gründers –, weisen auf einen fränkischen Ursprung hin. Ein früher Stützpunkt der Franken wurde der Königshof Riedfeld beim späteren Neustadt an der Aisch. Das Rednitztal erreichte die Erschließung durch fränkische Siedler wohl erst im 7. Jh.

In diesem Gebiet traf man auf Konkurrenz aus dem Osten: Das zentralasiatische Reitervolk der Awaren hatte sich im 6. Jh. in der ungarischen Tiefebene niedergelassen und seinerseits Wanderungsbewegungen der zwischen Balkan und Ostsee siedelnden Slawen ausgelöst. Im 7. Jh. sickerten slawische Siedler entlang von Donau und Naab in den nordbayerischen Raum ein und gründeten zahlreiche Orte in Ober-, aber auch in Mittelfranken. Orts- und Gewässernamen, die auf -itz oder -gast enden, sind Hinweise auf slawische Herkunft, ebenso Ortsnamen, die -wenden oder -winden enthalten, die fränkische Bezeichnung für Slawen. Ihre Verbindung mit einem Ortsnamen legt daher nahe, dass dieser mit der Unterwerfung unter die Franken geprägt wurde. Die Slawen waren gegenüber diesen im Nachteil, da hinter ihnen keine Staatsmacht stand, die ihren verstreuten Siedlungen Zusammenhalt gegeben hätte.

Kleine Geschichte Mittelfrankens

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