Читать книгу Kleine Geschichte Mittelfrankens - Franz Metzger - Страница 15

Zuwanderer und Gauburgen

Оглавление

Das entstandene Machtvakuum füllten ab dem 4. Jh. Neusiedler von eindeutig germanischer Zugehörigkeit. Diese Zuwanderung war offensichtlich organisiert und von einer Adelsschicht geleitet. Nur so ist die Anlage von „Gauburgen“ zu erklären – befestigte Höhensiedlungen auf Bergplateaus, in die sich die Bewohner der umliegenden Dörfer flüchten konnten. In Mittelfranken finden sich dafür Beispiele auf der Gelben Bürg bei Dittenheim (Kr. Weißenburg-Gunzenhausen) und auf der Houbirg bei Happurg (Kr. Nürnberger Land).

Aber bereits um 500 waren nahezu alle Gauburgen zwischen Franken und Baden-Württemberg zerstört und aufgegeben. Über die Ursache kann nur spekuliert werden. Eine Theorie hat die Stämme der Sueben und Vandalen in Verdacht, die bei ihrer Wanderung Richtung Gallien dieses Gebiet geplündert haben könnten. Überhaupt ist die Fundlage für die nachrömische Epoche sehr dünn, was aber keinen menschenleeren Raum bedeuten muss. Eher schwach besiedelt war das Land zwischen Altmühl und Rednitz auf jeden Fall; für die Zuordnung der Bewohner ist man auf römische Quellen angewiesen, die für diesen Bereich Alamannen, Juthungen und Burgunder aufzählen. Letztere wanderten im 5. Jh. Richtung Rhein, wo sie um Worms ihr erstes Reich begründeten.

In den herrschaftslosen Raum stießen nun die Thüringer vor, die sich vom Mittelelbegebiet immer weiter nach Süden ausbreiteten. Ihr König Herminafried (reg. ca. 510–534) erhob Anspruch auf das Land bis zur Donau. Er vermählte sich mit einer Nichte des Ostgotenkönigs Theoderich des Großen (reg. 491–526), wohl auch in der Hoffnung, einen mächtigen Verbündeten gegen eine neue Konkurrenz zu finden: Die Franken klopften an die Tür des Landes, das ihren Namen tragen würde.

Kleine Geschichte Mittelfrankens

Подняться наверх