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2. Erkennen originaler islamischer Texte

Der Versuch einer objektiv geführten Auseinandersetzung mit dem so vielschichtigen, keineswegs einheitlichen Islam ist eine schwierige Angelegenheit, vor allem, wenn sie aus der nicht-muslimischen Sicht eines Ungläubigen und vor dem Hintergrund des weit überwiegend von christlicher Ethik geprägten Abendlandes erfolgt – und dennoch dem Islam gerecht werden soll und will!

Hinzu kommt das Problem, dass es im Islam – anders als bei den Christen – tatsächlich keine übergeordnete, von der Mehrheit der Muslime geachtete und anerkannte führende Persönlichkeiten gibt, die berechtigt wäre, für die Gesamtheit der Muslime sprechen zu können – wohl aber eine Vielzahl wichtiger Personen mit teilweise sehr unterschiedlichen Vorstellungen, die sich jedoch in einem Punkt alle einig sind:

Der Koran enthält Gottes ewiges, unverfälschtes Wort und ist daher sakrosankt.

Auf der Suche nach Korrektheit und ehrlicher, weil wahrer Darstellung sind Emotionen bei diesem naturgemäß hochemotionalen Thema unbrauchbar.

Besser ist es deshalb, den Islam so weit wie überhaupt möglich vorurteilsfrei aus dessen eigener Innenansicht zu durchdenken und zu analysieren.

Anschließend sind die somit gewonnen Einsichten mit unseren Werten und Rechtssystemen zu vergleichen.

Tatsache ist auch:

Alle hier niedergelegten Informationen sind für jedermann öffentlich (per Internet und Literatur) mühelos zugänglich. Als wichtige Quelle diente dabei gerade auch das Internet. Wichtig zu wissen ist aber zugleich, wie eindeutig erkannt werden kann, aus wessen Feder ein gerade vorliegender Text tatsächlich stammt. Es zeigte sich leider an überaus vielen Stellen, dass identische Inhalte entweder übertrieben positiv oder regelrecht hasserfüllt dargestellt werden. Nur selten herrscht das ernsthafte Bemühen um eine sachliche Auseinandersetzung vor – ganz offensichtlich ist dieser Themenkreis zu emotional aufgeladen.

Islamisch positiv gesinnte Quellen sind durchgängig daran zu erkennen, dass sie stets dann, wenn der Prophet genannt wird, Allahs Segen auf ihn herab wünschen. Das kann von formelhaften Formulierungen bis hin zu Abkürzungen gehen:

Das Segnungsbittgebet [salawat] ist eine Segensformel, die Muslime immer aussprechen, wenn sie den Namen des Propheten „Muhammad (s.)“ hören oder selbst aussprechen. In seiner vollständigen Form lautet sie:

Saws „Sallallahu alaihi wa sallam“ Übersetzt: „Mögen Allahs Segen und Frieden auf ihm sein“

Der Segensspruch oder die Eulogie kommt auch in den Varianten bzw. der Kurzform „SAWS“, „SAAWS“ oder einfach nur als „S“ (siehe oben) vor.

(Wikipedia, https://de.wikipedia.org/wiki/Eulogie_(Islam), undatiert) Eulogie (Islam) gefunden

Hinweis: Es gibt recht unterschiedliche Schreibweisen für den Namen des Propheten. Daher werden sie in diesem Buch je nach der Quelle auch unterschiedlich geschrieben.

Ausgesprochen boshaft islamkritische bzw. direkt islamfeindliche Texte sind bereits daran gut zu erkennen, dass sie auf eine der beschriebenen Segensformeln verzichten.

Damit wird es auch als Nicht-Muslim leichter möglich, zwischen islamischen Quellen und solchen, die sich „nur“ einen islamischen Anstrich geben, zu unterscheiden und entsprechende Bewertungen oder Beurteilungen vorzunehmen.

Zudem führen die Eigentümlichkeiten des besonderen Aufbaus und der inneren Gestaltung des Korans auch dazu, dass manche Stellen wie eine Kette von Wiederholungen wirken.

Gerade hier ist Obacht angesagt, weil sowohl durch die Möglichkeit von Zusammenfassungen als ggf. auch Auslassungen bei der deutschen Fassung dieser koranischen Zitate leicht der Vorwurf erhoben werden könnte, durch ebenjene Verkürzungen wichtige Aussagen und/oder Texte „aus dem Zusammenhang gerissen“ zu haben.

Islam in Deutschland

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