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Dreiundzwanzig

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Herr Jürgen Jonas, wohnhaft in der Ferdinandstraße 42, Paderborn, pfiff die Melodie des Lehrer-Blues von Holterdiepolter vor sich hin, während er in seinem schäbigen Zimmer die Zeitungsausschnitte über die Lehrermorde ordnete.

„Der Song“, murmelte er zufrieden, „wird ein richtiger Klopper.“

Scharf klatschte Dominiques Hand auf ein Gesäß in Nadelstreifen. „Ungezogener, vorlauter Junge“, schimpfte sie, „dabei wissen wir doch, was mit frechen Jungs passiert, nicht wahr?“

Gero Creme-Peierstorf grunzte zufrieden nach dem Grappa in der Trattoria Trottelino. Das Ärgerliche an der Politik in Deutschland dachte er, war die Notwendigkeit, sich dumm stellen zu müssen. Oder über den Dingen stehend, ganz hoch über ihnen. Dann konnte man seine Doktorarbeit von A bis Z abschreiben und bekam noch ein Schulterklopfen. Kann doch jedem passieren. Aber sonst ein guter Mann und kluger Kriegsminister.

Im Hauptquartier der Reform-Partei legte Guido seinen Kuli hin, streckte sich und betrachtete sein Werk mit Wohlgefallen.

Habe gerade die Wirtschaftspolitik der Reform-Partei erfunden, nicht übel. Natürlich waren das Perlen vor Creme-Peiersdorf, dem Schwachkopf. Von Malthus hatte er sicherlich noch nie was gehört.

Der Chef des PR2 stöhnte leise in seinem Bett. Warum beschäftigte der Paderborner-Rundfunk einen Orang-Utan wie Horst Krock, fragte er sich. Einen Revolverblatt-Reporter. Weil er sie einschüchterte, deswegen. Bevor die Kommerzialisierung und der Massengeschmack alles zerstörte, musste er handeln. Von Tag zu Tag minderte der rapide Niveauverfall seine Chance jemals Intendant zu werden. Und das war alles, woran er glaubte. Die Rache ist mein.

Die letzte Lektion

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