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Das Vierte Reich in Deutschland: Vorstellungen im rechten Lager

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In Deutschland selbst gingen die Vorstellungen von einem Vierten Reich von einem ganz anderen Flügel des politischen Spektrums aus. Vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs entstanden die meisten Alternativen zum NS-Regime in rechten Kreisen. Eine der bedeutendsten Visionen eines zukünftigen Reiches stammte von dem ehemaligen Nationalsozialisten Otto Strasser. Strasser schloss sich 1925 der NSDAP an, trat aber 1930 aus ihr aus, da Hitler seiner Einschätzung nach die sozialistischen Prinzipien der Partei zugunsten eines Bündnisses mit reaktionären kapitalistischen Kräften aufgegeben hatte. Strasser gründete daraufhin die Splitterbewegung »Schwarze Front«, um eine in seinen Augen echte Form des »Deutschen Sozialismus« zu fördern. Die Schwarze Front gilt seit Langem als Teil des Lagers »konservativer Revolutionäre« oder »nationaler Bolschewiki«, da sie nationalistische mit sozialistischen Prinzipien zu verquicken versuchte.94 Es überrascht nicht, dass Strassers Organisation kurz nach der Machtergreifung 1933 mit den Nationalsozialisten in Konflikt geriet. Nach der Ermordung seines Bruders, des langjährigen nationalsozialistischen Stellvertreters Gregor Strasser, in der Nacht der langen Messer (30. Juni 1934) floh Otto in die Tschechoslowakei, bevor er 1939 nach Paris zog. 1940 verließ er Europa für immer und ließ sich schließlich in Kanada nieder, wo er für die Dauer des Zweiten Weltkriegs blieb. In dieser Zeit sorgte Strasser im englischsprachigen Raum durch zwei Bücher für Aufsehen. Beide erschienen 1940, in beiden trat er als Herrscher eines möglichen Vierten Reiches in Erscheinung: in seiner Autobiografie Hitler und ich und in der wohlwollenden Biografie Nemesis? The Story of Otto Strasser and the Black Front des britischen Journalisten Douglas Reed.95

Strasser bezog sich in seinen Schriften nicht explizit auf ein »Viertes Reich«, wurde aber dank Reeds Neuverpackung seiner politischen Vision in Großbritannien und in den USA dennoch mit dem Begriff assoziiert. Im gesamten Verlauf seines Buches Nemesis? kam Reed auf die Idee zurück und behauptete, Strasser spreche »häufig von dem neuen Deutschland, das er als Das Vierte Reich errichten möchte«.96 Nach Reeds persönlicher Auffassung war dem zukünftigen Staat mit einem völlig »neuen Namen … mehr gedient als mit einer überarbeiteten Fassung des diskreditierten alten«; gleichwohl unterstützte er in seiner Darlegung von Strassers Programm die Idee eines Vierten Reiches.97 Reed sprach sich ausdrücklich für Strassers Ziel aus, mithilfe der Schwarzen Front eine »Revolution von oben« einzuleiten und einen »deutschen Sozialismus« zu schaffen, um so Hitler zu stürzen und eine »neue Ordnung« zu errichten.98 Unter Verweis auf Strassers Buch Aufbau des deutschen Sozialismus von 1930 (das 1940 als Germany Tomorrow in aktualisierter Fassung auf Englisch erschien) erklärte Reed, das von der Schwarzen Front vorgesehene neue Reich verlange eine Mischung aus radikalen und reaktionären Maßnahmen, darunter die Abschaffung von Privateigentum, die Wiedereinführung von Gilden, die Errichtung eines autoritären politischen Systems unter der Führung eines auf Lebenszeit ernannten Reichspräsidenten und eine föderale Struktur mit einer eingeschränkten Rolle für Preußen. Schließlich werde das neue Deutschland Hitlers »widerwärtige« Methoden zur Lösung der »Judenfrage« ablehnen und es den Juden ermöglichen, »eine würdige Existenz zu führen«, zugleich aber ihren »übermäßigen« Einfluss einschränken.99


Otto Strasser, hier 1939 im Pariser Exil, brach 1930 mit der NSDAP und gründete die Splitterbewegung »Schwarze Front«, die Hitler stürzen und ein neues Deutsches Reich begründen wollte.

Strasser selbst bezeichnete diese Vision nicht als Viertes Reich, gab allerdings stillschweigend zu verstehen, der zukünftige deutsche Staat könne als solches betrachtet werden. Deutschland werde nach Hitler weiterhin ein Reich sein, bemerkte er häufig.100 In Hitler und ich erinnert sich Strasser, wie Hitler in einer Diskussion zwei Jahrzehnte zuvor, im Jahr 1920, das Dritte Reich in personam darzustellen behauptete, worauf Strasser antwortete: »Nein … Moeller van den Bruck sagte, das Erste Reich sei das christliche und föderale Heilige Römische Reich Karls des Großen, das Zweite sei das von Wilhelm und Bismarck und das Dritte müsse wieder föderal, christlich und europäisch sein.«101 Wie Hubertus zu Löwenstein war Strasser überzeugt, ein zukünftiges Deutsches Reich müsse Teil einer größeren europäischen Gemeinschaft sein. Aus diesem Grund setzte er sich für die Bekämpfung der wichtigsten Wegbereiter von Hitlers Version des Nationalsozialismus ein – »Pandeutsche Industrielle … [und] preußische Junker« – und schwor dem in seinen Augen wahren »nationalsozialistischen Programm«, »Deutschland zum Mitglied der großen europäischen Familie zu machen«, ewige Treue.102 Strasser warb dabei um die Unterstützung des deutschen Volkes. Da »zehn Millionen Menschen [in Deutschland] persönlich unter Hitlers Methoden gelitten« hätten, seien die Deutschen bereit, »die Wurzeln des … Pan-Germanismus« zu zerstören, »den Geist der europäischen Einheit« anstelle des Geistes »der europäischen Dominanz« zu verfolgen und so »eine nationale und soziale Revolution« zu unterstützen.103

Auch wenn Strasser den Ausdruck Viertes Reich vielleicht nicht persönlich in seinen Schriften verwendete, assoziierten ihn andere damit. Bereits 1930 bezeichneten deutsche Medien sein Zerwürfnis mit Hitler spöttisch als Teil von »Strassers Drittem oder Viertem Reich«.104 Ähnliche Anwürfe kamen aus nationalsozialistischen Kreisen. 1935 beschuldigte die SS-Zeitschrift Das Schwarze Korps den damals im tschechischen Exil lebenden Strasser, Gelder von deutschen Emigranten in Prag angenommen zu haben: »um seine Geldquellen zu verschleiern … sammelt Strasser ›Bausteine‹ für sein Viertes Reich … [das] zurückgezahlt werden wird, sobald die ›Schwarze Front‹ die Macht übernommen hat«.105 Angloamerikanische Rezensionen von Hitler und ich, Germany Tomorrow und Nemesis? schlossen sich dem Urteil der New York Times an, wonach Strasser »ein Viertes Reich bilden« wolle.106

Neben Strasser wurden andere regimekritische Nationalsozialisten, konservative Revolutionäre und nationale Bolschewiki mit der Aussicht auf ein Viertes Reich in Verbindung gebracht. Einer der prominentesten war der radikale SA-Führer Ernst Röhm. Vor der Nacht der langen Messer soll Röhm ein neues Reich im Rahmen einer angeblichen Rebellion gegen Hitler geplant haben. Das zumindest behauptete Hermann Göring bei den Nürnberger Prozessen im März 1946: »Einige Wochen vor dem Röhm-Putsch vertraute mir ein unterer SA-Führer an, dass er gehört habe, dass eine Aktion gegen den Führer … geplant sei, damit das Dritte Reich schnellstens durch das endgültige Vierte Reich, wie der Ausdruck bei diesen Leuten war, abgelöst werden sollte.«107 Es ist schwer zu sagen, ob Göring die Wahrheit sagte oder nur versuchte, den Mord an Röhm nachträglich zu rechtfertigen. Seine Behauptung war jedoch nicht nur eine Nachkriegsprojektion. Bereits 1934 betonte Otto Strasser, dass »Röhm nur ein Mann des Militärs war. Er verstand rein gar nichts von Politik. Die Behauptung, er habe insgeheim ein Viertes Reich geplant, verschafft ihm eine Bedeutung, die er nie besessen hat.«108

Neben der SA wurden auch andere Anhänger der sozialistischen Prinzipien der NSDAP mit der Möglichkeit eines Vierten Reiches assoziiert. 1941 berichtete die New York Times, der ehemalige NS-Anhänger und konservative Revolutionär Hermann Rauschning plane, »ein christliches Viertes Reich auf einer traditionell konservativen, rechtmäßigen Grundlage zu errichten«.109 Rauschning verwendet den Ausdruck in seinem 1941 erschienenen Buch Die konservative Revolution, in dem er wehleidig klagte, der künftige deutsche Staat werde versuchen, Preußen zum Sündenbock für den Aufstieg des Nationalsozialismus zu machen: »Wir Preußen sind dazu bestimmt, Juden des Vierten Reiches zu sein.«110 Etwa zur gleichen Zeit wurde der ehemalige Linke und nunmehr Nationalbolschewik Ernst Niekisch als Befürworter »eines ›Vierten Reiches‹ [beschrieben], das … alle bürgerlichen Elemente abschaffen und … mit Sowjetrussland zusammenarbeiten wird«.111 Auch der rechte Schriftsteller Ernst von Salomon hoffte, nach dem Krieg ein Regime nach nationalbolschewistischen Maßstäben zu errichten, und wurde 1944 als »Prophet des Vierten Reiches« bezeichnet.112

Neben diesen radikalen Vertretern liebäugelten traditionelle Konservative mit der Vorstellung eines Vierten Reiches als Teil einer restaurierten Monarchie. Im Herbst 1933 nutzte die Vossische Zeitung den in Wien stattfindenden Deutschen Katholikentag als Gelegenheit, um bestimmte »Troubadoure« zu verurteilen, die angeblich hofften, ein von den Habsburgern geführtes »Viertes Reich« unter Erzherzog Otto zu errichten.113 Als Hitler einige Jahre später Pläne für den Anschluss Österreichs entwickelte, verurteilte Joseph Goebbels’ Zeitung Der Angriff die mögliche Rückkehr der Habsburger an die Macht und beschuldigte Erzherzog Otto, »die Einheit Deutschlands zu zerstören und als zukünftiger Monarch eines katholischen Vierten Reiches in Wien zu warten«.114 Derlei Anwürfe in der nationalsozialistischen Presse lassen sich nur schwer verifizieren und sind mit Vorsicht zu genießen, da das Regime den Begriff zur Diskreditierung politischer Gegner nutzte. Sie erklären freilich, wie sich das Vierte Reich in Deutschland zu einem antinazistischen Begriff entwickeln konnte.

Diese Tendenz spiegelte sich auch in Berichten über angeblich vom Militär ausgeheckte Pläne wider. 1935 berichteten Gestapoagenten mit Sorge, Reichswehrveteranen hätten zufällig ein Kriegsgedicht mitangehört, das mit den Zeilen »Im dritten Reich marschieren wir, im vierten Reich regieren wir!« endete.115 Im selben Jahr war laut Berichten in der englischsprachigen Presse unter den »jüngeren Mitgliedern« konservativer Militärkreise »von einem vierten Reich die Rede, in dem die Reichswehr und der Stahlhelm mit einem General als Kanzler regiert«.116 Anderen Meldungen zufolge beschwerten sich deutsche Militäroffiziere über die Einmischung der Nationalsozialisten in militärische Belange und prophezeiten: »sobald wir genügend junge Männer in unseren Reihen haben und … ihnen unseren Standpunkt beibringen können, werden wir einen großen Schritt in Richtung eines Vierten Reiches gemacht haben.«117 Diese Berichte spiegelten die Fantasievorstellung der Alliierten wider, die Nationalsozialisten könnten auch ohne Kriegseintritt der Alliierten gestürzt werden. Auch nach Beginn der Feindseligkeiten im Herbst 1939 wurden solche Wünsche laut. Nach dem gescheiterten Attentatsversuch von Georg Elser auf Hitler am 8. November 1939 spekulierte die britische Presse, wenn das Attentat geglückt wäre, hätte Hermann Göring »eine Übergangsregierung gebildet« und »die Alliierten gebeten, den Krieg zu stoppen, um die Neuordnung des ›Vierten Reiches‹ zu erleichtern«.118

Im weiteren Verlauf des Zweiten Weltkriegs machte sich der deutsche Widerstand den Gedanken eines Vierten Reiches zunehmend zur Aufrüttelung der Öffentlichkeit zu eigen. Mitglieder des liberal gesinnten Bosch-Kreises um den Industriellen Robert Bosch (1861–1942) nutzten die Vorstellung eines neuen Reiches in Geheimtreffen mit amerikanischen Konsularbeamten, um Widerstandskämpfern bei der baldmöglichsten Beendigung des Krieges zu helfen.119 Gleiches galt für den katholischen Widerstand in Köln, wie die Erwähnung eines Vierten Reiches durch den Provinzial der Dominikaner, Laurentius Siemer, und den Jesuitenpriester Alfred Delp zeigt; beide führten lebhafte Diskussionen über die Grundsätze eines postnazistischen Staates.120 Der ehemalige Leipziger Oberbürgermeister Carl Goerdeler, ein Mitglied des Kreisauer Kreises, galt zahlreichen Medienberichten zufolge als designierter Kanzler des Vierten Reiches.121 Wie ein Mitarbeiter des amerikanischen Office of War Information (OWI), der spätere Politikwissenschaftler Gabriel Almond, berichtete, schickte eine Dresdner Widerstandsgruppe 1944 einen anonymen Brief an die örtlichen NSDAP-Funktionäre, der mit »Die provisorische Regierung des Vierten Reichs« unterzeichnet gewesen sei.122 Gegen Ende des Kriegs notierte der Wehrmachtsoffizier und Widerstandskämpfer Hans Bernd Gisevius in seinem Tagebuch, der Geheimdienstchef des NS-Sicherheitsdienstes Ausland (SD), Walter Schellenberg, habe »versucht, sich mit der Opposition zu verbinden … und habe sich selbst gerettet, indem er zum Vierten Reich überlief«.123

Der Begriff des Vierten Reiches erlaubte gewöhnlichen deutschen Bürgern eine subtilere Form des Widerstands. Der berühmte Dresdner Literaturprofessor und Tagebuchschreiber Victor Klemperer erläutert, wie der Ausdruck in beliebte, regierungsfeindliche »Flüsterwitze« Eingang fand.124 Klemperer, der sich Ende Juni 1941 vorübergehend in Haft befand, erinnerte sich an einen »sehr alte[n] Witz des Dritten Reiches«, der ihn »ernsthaft« tröstete. »Fragebogen des vierten Reiches: ›Wann haben Sie unter der vorigen Regierung gefangen gesessen? Wenn nicht, warum?‹«125 Die Botschaft des Witzes war klar; er gab der Hoffnung Ausdruck, die verkehrte Unrechtsvorstellung der Nationalsozialisten möge in naher Zukunft umgekehrt und ein vernünftiges moralisches Gleichgewicht wiederhergestellt werden. Andere Deutsche nutzten das Vierte Reich als Symbol für Beharrlichkeit. Die Journalistin und Widerstandskämpferin Ruth Andreas-Friedrich erwähnt in ihren Erinnerungen Der Schattenmann ein Gespräch mit ihren Freunden Erich und Karla Tuch im Frühjahr 1941 in Berlin; die beiden wurden vom Auswärtigen Amt nach Fernost versetzt. Bei seiner Verabschiedung setzt Herr Tuch an: »Wir sehen uns in …«, bevor er von Emotionen überwältigt seinen Satz nicht mehr vollenden kann. Andreas-Friedrich ergänzt in Gedanken: »… dem Vierten Reich, beenden wir den Satz schweigend für ihn. Und nicken, um ihm zu zeigen, dass wir ihn verstehen.«126 Diese und andere Begegnungen in Andreas-Friedrichs Erinnerungen zeigen, wie die Erwartung eines neuen Reichs ein gemeinsames Band unter den Gegnern des Hitlerregimes schuf.127

Wie zu erwarten, versuchten die Nationalsozialisten angesichts der zunehmenden Verquickung des Vierten Reiches mit dem Widerstand gegen Hitler, den Begriff zu unterdrücken. 1934 verhöhnten NS-Funktionäre das Gerede »über ein bevorstehendes Viertes Reich« als »Auswanderergeschwätz«.128 Wenig später schlugen die Behörden schärfere Töne an. Am 4. März 1936 warnte Gauleiter Wilhelm Kube in einer Rede in Altona »diejenigen, die von einem Vierten Reich träumen«, dass sie »kein Mitspracherecht beim Schicksal unseres Volkes mehr haben«, und fügte hinzu: »das ›Vierte Reich‹ wurde für alle Zeiten hinter den Mauern der Konzentrationslager ausgesetzt«.129 In der Folge versuchten die Nationalsozialisten, die Vorstellung mit weiteren Strafmaßnahmen zu unterdrücken. 1940 erschien in der britischen Presse eine (möglicherweise apokryphe) Geschichte über eine deutsche Musikerin, die bei ihrer staatlichen Befähigungsprüfung gefragt wird: »Was kommt nach der Regierung des Dritten Reiches in Deutschland?« Die Zeitung berichtete weiter: »Mit ihrem Sinn für Humor schrieb sie ›Das Vierte Reich‹ und fiel daraufhin durch. Stattdessen hätte sie antworten sollen: ›Ich weiß nicht, was nach der Ewigkeit kommen wird.‹«130 Noch erschreckender ist das Todesurteil, dass der NS-Volksgerichtshof 1944 gegen das Weiße-Rose-Mitglied Hans Leipelt fällte. Leipelt wurden nazifeindliche Aktivitäten vorgeworfen, darunter der Versuch, den Nationalsozialismus durch die Erstellung und Veröffentlichung eines satirischen »Fragebogens im Vierten Reich« verunglimpft zu haben.131

Im weiteren Verlauf des Krieges nutzten die Nationalsozialisten den Begriff des Vierten Reiches immer aggressiver als Propagandawaffe. Er sollte den Deutschen vor allem Angst vor den Racheplänen der Alliierten einjagen und so ihren Kampfgeist wecken. So behaupteten nationalsozialistische Zeitungen, die Besatzungspläne der Alliierten für Nachkriegsdeutschland würden von »einem Vernichtungsprogramm des internationalen Judentums« vorangetrieben, und prophezeiten: »ein Viertes Reich würde wahrscheinlich keine besseren [Friedens-]Bedingungen erhalten, als das Dritte erwarten kann«.132 In anderen Berichten betonte das Regime die Gnadenlosigkeit der Alliierten: »nach der Niederlage des Dritten Reiches wäre weder ein Viertes Reich noch überhaupt ein Reich der Deutschen erlaubt«.133 Diese Verwendung sollte der Beflissenheit der Deutschen entgegenwirken, sich den inzwischen auf deutsches Gebiet vordringenden Alliierten zu ergeben. Überdies nutzten die Nationalsozialisten den Terror, um jegliche Hoffnung auf die Gründung eines postnazistischen Staates zunichtezumachen. Als der Krieg zu Ende ging, berichteten ausländische Journalisten verschiedentlich, die Nazis versuchten, »alle Personen, die … im Verdacht standen … ein Viertes Reich [oder ein anderes] Kapitulationsregime aufzubauen, zu liquidieren«.134

Das Vierte Reich

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