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Der Grenzübergang

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Gerhard Frings war also wieder auf dem Weg zurück nach Thailand.

Drei Wochen lang hatte er sich der Gegend um Kompong Som umgeschaut, ob er sich hier niederlassen könne. Er war noch unentschlossen, und wollte sich alles jenseits der Grenze in Thailand noch etwas durch den Kopf gehen lassen.

Für die Fahrt zur Grenze bei Koh Kong waren vier Stunden vorgesehen. Dann gab es eine Verzögerung, und aus den geplanten vier Stunden waren neun Stunden geworden.

Der Bus hatte nach einer Stunde eine Reifenpanne. Bis der Ersatzreifen eintraf, waren vier Stunden vergangen. Das Reifenwechseln dauerte nochmals eine Stunde, weil der Wagenheber abgebrochen war. Mit Hilfe von langen Bambusstangen und den vereinten Kräften von acht Mitreisenden, die halfen, den Bus hochzuwuchten, fand der Reifenwechsel doch noch am Nachmittag statt.

Allerdings konnten die Reisenden dann immer noch nicht weiter, da nun der Anlasser nicht mehr drehte, weil die Batterie leer war.

Alle, die schon eingestiegen waren, mussten wieder aussteigen, und den schweren Reisebus anschieben.

So war es bereits Abend, als der Grenzort endlich glücklich erreicht wurde.

Mit für diese Gegenden ganz unüblicher Pünktlichkeit war der dortige Grenzübergang um 20 Uhr geschlossen worden, als der Reisebus dort ankam.

Also: wieder zurück in den Ort, dort übernachten und dann am nächsten Morgen über die Grenze!

***

Direkt an der Bushaltestelle des Ortes stand das Hotel/Gasthaus „Dogout Hotel“. Für 2‘000 Baht wollte man Gerhard dort ein Zimmer andrehen.

Das alte Spiel: wenn es dunkel wird, gehen die ‚Walk in’ Preise hoch.

Gerhard nahm ein Mopedtaxi und liess sich 600 Meter weiter ins ‚Neptune Hotel’ fahren.

Hier war er schon auf der Herfahrt abgestiegen, und der Rezeptzionist erkannte ihn wieder. Beim Ausschecken hatte Gerhard ihm damals ein kleines Trinkgeld gegeben. Das war nicht vergessen; so war der Preis heute wie damals 300 Baht.

Nach Einchecken, einer ausgiebigen Dusche, und schnellem Kleiderwechsel meldete sich der Hunger.

Schnell packte er seinen kleinen Handkoffer, da er am nächsten Morgen möglichst früh über die Grenze wollte.

Die frischen Klamotten von heute Abend würden morgen für den Rest der Reise ausreichen!

Im zum Hotel zugehörigen Gasthaus erhielt er eine reichliche, warme Mahlzeit.

Nun war es neun Uhr – zum Schlafengehen zu früh –zumal er während des Wartens auf den Ersatzreifen im Schatten des Busses zwei Stunden geschlafen hatte.

Er schlenderte die breite, staubige, nur spärlich erleuchtete Hauptstrasse entlang. Bei Dunkelheit machte dieser Ort einen noch weit trostloseren Eindruck als bei Tage, obwohl man die zahlreichen windschiefen Holzhäuschen kaum sah. Dazwischen waren ab und zu Neubauten zu sehen, aber auch die machten schon nach wenigen Jahren einen heruntergekommenen Eindruck.

Es war eine arme Gegend, arm wie viele in vielen Teilen von Kambodscha.

Ein weisser Koffer

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