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Ein hartes Leben

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Herr Prem hatte mal wieder über sein Schicksal nachgedacht, und war etwas angeheitert. Herr Prem war oft angeheitert, weil die Welt nun mal sehr schlecht zu ihm war. Und deswegen trank er oft Whisky, den er gar nicht mochte, wie er seinen Freunden immer wieder versicherte.

Aber sobald es ihm irgendwie gelang, etwas Geld aufzutreiben, war er auch schon bald beschwipst. Manchmal auch stark angeheitert. Genau genommen trank er, sobald er eine Flasche Whisky im Geschäft des Ladenbesitzers Long aufgetrieben hatte, diese auch umgehend und zügig aus. Denn man konnte nie wissen, ob nicht gerade einer der drei Brüder Fu aus dem Nachbarhaus ihm einen Besuch abstatten würde.

***

An sich waren die Brüder Fu seine guten Freunde, aber seltsamerweise kam immer gerade dann, wenn er eine Flasche erstanden hatte, und sie zu Hause öffnete, mindestens einer der Dreien rein zufällig vorbei, um ihm einen Besuch abzustatten.

Sie schienen einen sechsten Sinn zu haben, oder auch Ahnungen, wie die weisen, alten Frauen auf dem Markt.

Jedenfalls bekam er immer Besuch, sobald er eine Flasche zu Hause öffnete.

Das verbitterte ihn manchmal, denn wenn er keinen Whisky hatte, und im Gegenzug den Brüdern einen Besuch abstattete, um zu erkunden, ob dort etwas zu trinken sei, fand er sie normalerweise auch vor dem Fernseher sitzend. Nur war die Flasche vor ihnen dann entweder fast oder gänzlich leer.

Herr Prem selbst versteckte manchmal, wenn er eine volle Flasche hatte, diese im Raum nebenan, nachdem er sich sein Glas halbvoll geschenkt hatte. Und auf den Tisch vor sich hatte er als Vorsichtsmassnahme eine leere Flasche gestellt. Nur hatte das den Nachteil, dass er bei zunehmender Anheiterung schon mehrmals die versteckte Flasche selbst nicht mehr gefunden hatte.

So kam es, dass er seinen Whisky nur im Zustand höchster Anspannung geniessen konnte, nicht so entspannt wie im Gasthaus ‚Unter dem Mangobaum’, wo man gelassen ein Getränk nach dem anderen bestellen konnte.

Aber da der Wirt – obwohl auch dieser ein persönlicher Freund – bei ihm immer auf vorheriger Bezahlung bestand, konnte er dessen Dienste nur ganz selten in Anspruch nehmen, und bei ihm einkehren.

Was Herr Prem nicht wusste, war: Die drei schlauen Nachbarbrüder hatten mit Herrn Long, dem Ladenbesitzer des einzigen Ladens im der Nähe, einen geheimen Vertrag geschlossen: Sobald Herr Prem bei ihm Whisky gekauft hatte, rief Long bei den Brüdern zu Hause, gegen eine kleine Gebühr, an und teilte ihnen mit, dass Herr Prem wieder Whisky gekauft hatte. Sogar die Flaschengrösse teilte dieser üble Spion den Brüdern mit, wovon dann abhing, ob nur einer, (bei einer kleinen Flasche) oder alle drei, (bei einer grosse Flasche) sich bei Herrn Prem einstellten.

Ja, ja, das Schicksal meinte es schon oft sehr schlecht mit Herrn Prem.

Da klopfte es, und vor der Tür stand Frau Dang mit interessanten Neuigkeiten.

Dann redeten beide viele Stunden lang.

Ein weisser Koffer

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