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GERHARD BRONNER Kabarettist und Musiker

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* 23. 10. 1922 Wien. Gründete nach der Rückkehr aus der Emigration in Palästina das Kärntnertortheater, in dem er mit Helmut Qualtinger, Carl Merz, Louise Martini und Georg Kreisler in Programmen wie »Blattl vorm Mund« und »Hackl im Kreuz« auftrat. Autor legendärer Chansons wie »Der g’schupfte Ferdl«, »Der Papa wird’s scho richten« oder »Der Bundesbahnblues«.

Eines Abends kam Bronner mit einem amerikanischen Besucher der von ihm betriebenen Marietta-Bar ins Gespräch. Als ihn der Fremde auf einen Drink einladen wollte, lehnte der Hausherr, mit dem Hinweis, dass er strikter Antialkoholiker sei, ab. Der Amerikaner wiederholte sein Angebot schon nach wenigen Minuten: »Darf ich Sie nicht doch auf einen Drink einladen?«

Obwohl Bronner wieder nein sagte, spielte sich die gleiche Szene im Laufe des Abends noch mehrere Male ab.

Nach der vielleicht zwölften Einladung war’s Bronner zu blöd, und er ließ sich doch überreden.

Der Ober brachte einen Brandy Soda. Als der Kabarettist das Glas zu seinen Lippen führen wollte, hielt ihn der Amerikaner am Arm fest und sprach: »Junger Mann, darf ich Ihnen eines sagen: Wenn Sie in dem Beruf was werden wollen, dann lassen Sie das Trinken sein!«

Robert Neumann brachte mehrere Bücher heraus, die in den Jahren davor schon unter anderen Titeln erschienen waren. Gerade als Bronner den Freund in Locarno besuchte, wurden von seinem Verlag die Belegexemplare des jüngsten Neumann-Buches zugestellt. Ein gutes Dutzend des frisch gedruckten Werks lag auf dem Tisch des Hauses. Bronner schaute auf den Buchstapel und sagte: »Jö, a neues Buch. Wie hat das früher geheißen?«

Während einer Israel-Tournee wurde Bronner von einem Zeitungsreporter interviewt, dem nur bekannt war, dass der Wiener Kabarettist Autor und Komponist des berühmten Chansons Der g’schupfte Ferdl sei. Mangels einschlägiger Sprachkenntnisse hatte der Journalist selbstverständlich keine Ahnung, was der Liedtitel bedeutete. Nur ein Wort glaubte er erkennen zu können, das Wort »Ferdl«.

Also fragte er Bronner während des Interviews: »Was heißt ›Der G’schupfte‹?«

Bronner erklärte: »›G’schupft‹ bedeutet in Wien so viel wie verrückt.«

Und musste anderntags in der Zeitung lesen: »Gerhard Bronner in Israel. Er ist der Komponist des berühmten Liedes Das verrückte Pferd

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