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IGNAZ CASTELLI Schriftsteller und Tierschützer

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* 6. 3. 1781 Wien † 5. 2. 1862 ebd. Der im Biedermeier populäre Dichter verfasste rund 200 Stücke für das Kärtnertortheater sowie Gedichte und Erzählungen. Gab ab 1808 die Zeitschrift »Der Sammler« heraus und gründete 1815 die »Wiener Modezeitung« und 1819 die »Ludlamshöhle«. Er war der erste Präsident des 1847 von ihm initiierten Wiener Tierschutzvereins.

Castelli bat einen Freund, ihm von einer größeren Reise regelmäßig über dessen Befinden Mitteilung zu machen. Tatsächlich brachte ein Eilbote schon nach wenigen Tagen die erste Nachricht, auf dessen Kuvert »Postgebühr beim Empfänger einzuheben« stand. »Lieber Castelli«, war auf einer beiliegenden Karte zu lesen, »ich befinde mich wohl, Dein Freund Christoph.«

Castelli bezahlte die Zuschrift und dachte sich seinen Teil. Etwas später freilich erhielt der Freund eine schwere Kiste nachgesandt, ebenfalls mit dem Hinweis »Postgebühr beim Empfänger einzuheben«. Als dieser die hohe Postgebühr entrichtet hatte, fand er darin einen großen Stein und diesen Brief: »Lieber Christoph! Bei der erbetenen Nachricht über Dein Wohlbefinden ist mir der beiliegende Stein vom Herzen gefallen. Es grüßt Dich, Dein Castelli!«

Er litt wie alle Dichter des Biedermeier unter der allmächtigen Zensurbehörde, deren oberster Chef Graf Sedlnitzky in der Bevölkerung verhasst war. Castellis Rache: Er nannte seine beiden Hunde Sedl und Nitzky, und rief sie, sehr zur Freude seiner Gäste, stets in dieser Reihenfolge zu sich.

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